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Tesla geht in Brandenburg volles Risiko

Elon Musk hat auf Twitter weitere Details zu der künftigen Fabrik in Brandenburg verraten: Die soll neueste Technik produzieren: Die die selbst entwickelten Batteriezellen im neuen 4680-Format und die neue Gussrahmen-Struktur des Model Y.

Das Model Y soll in Brandenburg anders hergestellt werden als in den übrigen Fabriken - dazu ändert Elon Musk wichtige Details in der Produktion. Sein Ziel: Mehr Qualität zu günstigeren Preisen. | Foto: Tesla
Das Model Y soll in Brandenburg anders hergestellt werden als in den übrigen Fabriken - dazu ändert Elon Musk wichtige Details in der Produktion. Sein Ziel: Mehr Qualität zu günstigeren Preisen. | Foto: Tesla
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In Brandenburg möchte Elon Musk laut der Plattform "electrive.net" den letzten Stand der Tesla-Technik installieren und erklärt selbst, dass das ein „erhebliches Produktionsrisiko“ darstelle. Denn Musk startet sowohl in der Akkufertigung als auch beim Rohbau komplett neue Verfahren. Und das hatte Tesla schon beim Anlauf des Model 3 in arge Nöte gebracht. Auch damals waren Akku und Auto komplett neu.

Das gilt in Teilen auch für das Model Y, dass im Rohbau gegenüber den Versionen aus China und den USA modifiziert werden soll: Mit insgesamt acht als „Giga-Pressen“ bezeichneten Druckgussmaschinen in Grünheide sollen der komplette Front- und Heckrahmen je aus einem Teil gegossen werden. Zum Vergleich: Beim US-Model-Y besteht der Heckrahmen aktuell aus zwei Gussteilen, die miteinander verbunden werden. Beim Model 3 besteht das Heckteil noch aus 70 Stanzteilen. Die „Giga-Presse“ soll die Produktion exakter und günstiger machen, muss aber ein extrem komplexes Teil ausspucken, das nicht ganz einfach zu produzieren ist. Dazu kommen die neuen 4680-Zellen, die Musk auf dem Battery Day vorgestellt hat. Sie sollen die Reichweite und Leistung optimieren und ebenfalls viel günstiger herzustellen sein. Und weil man mit der Produktion made in Germany auch das Qualitätsniveau des Model Y heben möchte, soll in Grünheide auch ein neues Lackier-Verfahren zum Einsatz kommen.

Man kann nur hoffen, dass Musk für den komplexen Anlauf in Grünheide genug Geduld mitbringt und einen Plan „B“ hat. Der in Form der Model Y-Produktion in Freemont und China existiert: So dürfte Europa in der Anfangszeit durchaus aus China und/oder den USA mit dem Model Y beliefert werden, um den Verkaufsstart und geplanten Hochlauf halten zu können. Die Fertigung selbst strebt immer neuen Rekorden zu: Tesla hält trotz Corona an den für 2020 geplanten 500.000 Einheiten fest. Dazu müssten im letzten Quartal aber gut 180.000 Einheiten entstehen. Könnte klappen, wenn China auch mit dem Model Y schnell hochfährt. Zum Vergleich: Der bisherige Rekord lag im dritten Quartal 2020 bei rund 145.000 Autos aller Baureihen.

Was bedeutet das?

Tesla dreht aktuell an den richtigen Schrauben: Mit dem Produktionsstart in Brandenburg soll auch die Qualität spürbar steigen, die nach wie vor allem beim Model Y noch nicht perfekt ist. Dazu kommen erwartungsgemäß günstigere und leistungsfähigere Akkus. Bleibt nur zu hoffen, dass der komplexe Neuanlauf vieler Details Grünheide nicht gleich zu Beginn an den Rand des Abgrundes bringt.

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