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Tesla Autopilot Crashs – werden Elon Musks Tweets zum Problem für den Autobauer?

Die Automotiv News veröffentlicht weitete Details zur Untersuchung des Tesla-Autopiloten durch amerikanische Behörden. Dabei geht es unter anderem um die Wirksamkeit der Fahrerüberwachung. Auch Unfälle mit Todesfolge werden neu untersucht.

Dieser Unfall am 13. September 2021 mit zwei Toten nahe Miami führt die NHTSA auf den Auto-Pilot zurück. | Foto: National Highway Traffic Safety Administration
Dieser Unfall am 13. September 2021 mit zwei Toten nahe Miami führt die NHTSA auf den Auto-Pilot zurück. | Foto: National Highway Traffic Safety Administration
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Thomas Kanzler

Die amtierende Leiterin der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) erklärte gegenüber der Automobilzeitschrift aus Detroit, dass die Regulierungsbehörde „sehr schnell" an der Untersuchung des Tesla-Autopiloten arbeitet, die sie im August 2021 eröffnet hatte.

„Wir investieren eine Menge Ressourcen", sagte die amtierende Leiterin der NHTSA Ann Carlson, gegenüber Reportern am Rande einer Veranstaltung in Washington. Sie lehnte es ab, sich auf einen bestimmten Zeitrahmen festzulegen, in dem die Untersuchung abgeschlossen sein wird. „Die Ressourcen erfordern viel technisches Fachwissen und einige juristische Neuerungen, und deshalb machen wir so schnell wie möglich, aber wir wollen auch vorsichtig sein und sicherstellen, dass wir alle Informationen haben, die wir brauchen."

830.000 Teslas sind zu überprüfen

Carlson, die seit Anfang 2021 Chefsyndikus der Behörde ist, wurde im September zur amtierenden Verwalterin der NHTSA ernannt. Im Juni stufte die NHTSA ihre Untersuchung von 830.000 Teslas mit dem Fahrerassistenzsystem Autopilot, bei denen es zu Zusammenstößen mit geparkten Einsatzfahrzeugen kam, auf eine technische Analyse um. Dieser Schritt war notwendig, bevor die Behörde einen Rückruf fordern konnte.

Aufmerksamkeits-Warner wirkungslos?

Die NHTSA prüft, ob Teslas angemessen sicherstellen, dass die Fahrer aufmerksam sind. Zuvor hatte die Behörde erklärt, dass die Fahrer bei den meisten untersuchten Unfällen die Warnstrategie von Tesla, die die Aufmerksamkeit des Fahrers erzwingen soll, befolgt hätten, was Fragen über ihre Wirksamkeit aufwirft.

Carlson bestätigte, dass sich die Behörde in Gesprächen mit Tesla über einen Tweet vom 31. Dezember befand, in dem der Vorstandsvorsitzende Elon Musk eine Fahrerüberwachungsfunktion erwähnte. Der Tweet vom 31. Dezember schlug vor, dass Fahrer mit mehr als 10.000 Meilen, die Teslas Full Self-Driving Softwaresystem nutzen, in der Lage sein sollten, den „Lenkradnörgler" zu deaktivieren, eine Warnung, die Fahrer anweist, das Lenkrad zu halten, um zu bestätigen, dass sie aufmerksam sind. Musk antwortete: „Einverstanden, Update kommt im Januar."

Dazu erklärte Carlson, die Agentur habe „eine sehr umfangreiche Untersuchung laufen... Wir sind in Gesprächen mit Tesla über diese jüngste Mitteilung". Bereits im Jahr 2020 kritisierte die Nationale Verkehrssicherheitsbehörde Teslas „ineffektive Überwachung des Fahrereingriffs" nach einem tödlichen Autopilot-Unfall im Jahr 2018.

Autonom Lenken, Beschleunigen und Bremsen

Tesla verkauft die 15.000 Dollar teure FSD-Software als Zusatzmodul, mit dem seine Fahrzeuge die Spur wechseln und autonom einparken können. Damit ergänzt Tesla seine Standardfunktion Autopilot, mit der die Fahrzeuge ohne Eingreifen des Fahrers innerhalb ihrer Fahrspur lenken, beschleunigen und bremsen können. Beide Systeme nutzen die Funktion der Lenkradüberwachung.

Weitere Untersuchungen laufen

Letzten Monat teilte die NHTSA mit, dass sie zwei neue Sonderuntersuchungen zu Unfällen mit Tesla-Fahrzeugen eingeleitet hat, bei denen der Verdacht besteht, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme verwendet wurden. Seit 2016 hat die NHTSA mehr als drei Dutzend Sonderuntersuchungen zu Unfällen mit Tesla-Fahrzeugen eingeleitet, bei denen der Verdacht bestand, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wie Autopilot verwendet wurden. 19 Unfälle mit Todesfolge wurden gemeldet.

Was bedeutet das?

Elon Musk hatte bereits vor Jahren das voll-autonome Fahren mit den Tesla Modellen versprochen – bis heute ist er der Erfüllung des Versprechens schuldig geblieben. Es wird noch einige Zeit dauern, bis Autos wirklich selbstständig unterwegs sein können. Zum Problem für Musk könnte allerding sein etwas laxer Umgang mit den Sicherheitsbestimmungen werden, der nicht nur Tesla Fahrer gefährdet.

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