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Taycan-Logistik: MAN liefert den ersten eTruck an Porsche

Sauber und leise ins Werk: Porsche nimmt für die Logistik zum Standort Stuttgart-Zuffenhausen einen vollelektrischen MAN eTGM in Betrieb.

Stromer für Stromer: MAN liefert den ersten eTruck an Porsche, für die Taycan-Logistik. | Foto: Porsche
Stromer für Stromer: MAN liefert den ersten eTruck an Porsche, für die Taycan-Logistik. | Foto: Porsche
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Johannes Reichel

Die Porsche Logistik in Zuffenhausen hat als erster Kunde in Deutschland einen vollelektrischen Verteiler-Lkw der Schwestermarke MAN in Betrieb genommen, zugleich der erste Serieneinsatz des Fahrzeugs. Der batterieelektrische TGM wird im täglichen Werksverkehr fahren, um die Produktion des Taycan zu beliefern. Mit der Vorserienfertigung des ersten vollelektrischen Porsche will der Hersteller noch in diesem Jahr beginnen. Auf den Markt kommt der Taycan Anfang 2020. Für den Antrieb sorgen zwei Synchronmotoren mit einer Systemspannung von 800 Volt. Der Elektroflitzer wird 680 PS bieten, in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und nach 12 Sekunden 200 km/h erreichen, bevor er bei 250 km/h abgeregelt wird. Und weil Porsche das Werk Zuffenhausen für den Taycan gerade komplett umbaut und sogar mit titandioxidbeschichteten Paneelen experimentiert, welche die Luft reinigen sollen, bietet sich ein Einsatz von eTrucks an.

Das machte Albrecht Reimold, als Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG verantwortlich, klar: „Wir kommen in der Zukunft ohne die Elektrifizierung nicht weiter.“ Er ist überzeugt: „Ohne Nachhaltigkeit ist ein Unternehmen in Zukunft in der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert.“ Der Taycan, mit dessen Produktion die Sportwagenschmiede noch in diesem Jahr beginnen will, werde, so Reimold, in Zuffenhausen zukünftig ganz CO2-neutral gefertigt. Ein Teil dieser nachhaltigen Produktion ist die grüne Logistik, zu der auch MANs eTruck beitragen soll.

Zeitnah sollen weitere E-Trucks folgen

MAN-Entwicklungschef Dr. Manuel Marx hob seinerseits hervor, dass mit der Auslieferung an den Stuttgarter Sportwagenbauer der erste E-Lkw überhaupt an einen Kunden gegangen sei, der aus dem Münchner Werk stammt. Dass es bei diesem einen nicht bleiben wird, ist er sich jedoch sicher. In naher Zukunft werde die Anzahl solcher Fahrzeuge deutlich steigen, sagt Marx. „Im Fokus steht dabei erst einmal der urbane Verkehr. Auf Dauer werden aber auch Schwerverkehr und Fernverkehr folgen.“ Technisch entscheidend werde die Leistungsfähigkeit der Batterie sein. Insbesondere den VW-Konzern, dem auch der Lkw-Hersteller MAN angehört, sehen Marx und Reimold bei diesem Thema gut aufgestellt. Im Moment sei eigentlich nur das Produktionsvolumen die nach oben begrenzende Größe. Verbessertes Batteriemanagement und eine höhere Ladegeschwindigkeit mit bis zu 400 kW/h Ladestrom könnten die Reichweiten auf Dauer noch deutlich steigern.

Der in Stuttgart ausgelieferte eTGM kommt immerhin schon 130 Kilometer weit mit einer Batterieladung. Um für 100 Kilometer aufzuladen, reichen 45 Minuten an den Ladestecker mit 150 kW/h. Der Antriebsstrang bietet 245 kW, die Akkus weisen 150 kWh Kapazität auf. „Im urbanen Umfeld und auf kurzen Strecken ist die Versorgung damit durchaus möglich,“ äußerte Oliver Bronder, Logistikleiter bei der Porsche AG.

Taycan-Fertigung wird "just in time" elektrisch beliefert

In Zuffenhausen soll der Truck ganz wie seine Dieselpendants im täglichen Werksverkehr die Produktion mit Komponenten für den Taycan „just-in-time“ beliefern. Er wird dabei im Mehrschichtbetrieb zwischen Stuttgart und Freiberg pendeln. 160 Kilometer täglich soll er zurücklegen. Die Batterie lädt in der 45-minütigen bis einstündigen Beladezeit in Freiberg auf. Mit dem dabei getankten Strom sollte er 100 Kilometer weit kommen. Auf seinen 29.000 Kilometern im Jahr wird er, so Reimolds Kalkulation, 30 Tonnen CO2 einsparen.

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