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Studie: Straßenverkehr kostet die Allgemeinheit viele Milliarden jährlich

In Deutschland verursacht der Verkehr Folgekosten in Höhe von 149 Milliarden Euro jährlich. Der Löwenanteil entfällt auf den Straßenverkehr: 95 Prozent.

Pkw, Lkw, Motorräder, Lieferwagen und Flugzeuge erzeugen fast 96 Prozent der Klimakosten durch den Verkehr in Deutschland. | Foto: Pixabay
Pkw, Lkw, Motorräder, Lieferwagen und Flugzeuge erzeugen fast 96 Prozent der Klimakosten durch den Verkehr in Deutschland. | Foto: Pixabay
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Redaktion (allg.)
von Christine Harttmann

Laut Infras-Studie belastet der Verkehr in Deutschland die Allgemeinheit jedes Jahr mit vielen Milliarden Euro. Neben der Klimabelastung sind dafür Unfälle, Lärm- und Luftverschmutzung ursächlich. Die Studie hatte das Aktionsbündnis Allianz pro Schiene in Auftrag gegeben. Zum ersten Mal seit Jahren soll die Aufschluss geben über die gesamten Folgekosten des Verkehrs in Deutschland. Bemerkenswert ist dabei neben der immensen Gesamtsumme von 149 Milliarden Euro, sondern auch die Tatsache, dass 95 Prozent davon aus dem Straßenverkehr herrühren.

Dem Klimakabinett will Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege damit den dringenden Handlungsbedarf im Verkehr demonstrieren. „Eine verschleppte Verkehrswende ist viel teurer als ein mutiges Umsteuern“, so seine Überzeugung. „Mit einer Verkehrsverlagerung können wir den Klimaschutz und die Luftqualität verbessern und die Zahl der Unfallopfer drastisch senken.“

 

Wer trägt die Last? 

Zu den externen Kosten rechnet die Studie alle negativen Auswirkungen der Mobilität, für die nicht die Verkehrsteilnehmer selbst bezahlen. Sie gehen zu Lasten anderer Menschen, der Umwelt und künftiger Generationen. Zu den Gesamtkosten der Mobilität steuert die Schiene laut diesen Berechnungen vier Prozent bei. Jeweils knapp ein Prozent stammen von dem inländischen Luftverkehr und der Binnenschifffahrt. Nicht berücksichtigt worden sei, wegen mangelnder Vergleichbarkeit, so da Aktionsbündnis, der grenzüberschreitende Luftverkehr.

Die höchsten gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs verursachen Unfälle mit einem Anteil von 41 Prozent an der Gesamtlast. Den zweitgrößten Block mit 21 Prozent stellen vor- und nachgelagerte Prozesse – etwa durch die Herstellung von Fahrzeugen oder die Stromproduktion. Es folgen die Klimakosten mit einem Anteil von 18 Prozent und Kosten für Natur und Landschaft in Höhe von neun Prozent. Bei den Berechnungen stützte sich die in Zürich ansässige Infras auf die vom Umweltbundesamt (UBA) angewandten Methoden. Bei Lärm und Unfallopfern legte das Insitut die Standards der Europäischen Kommission an, da das UBA hier keine Vorgaben erstellt hat.

 

Umsteuern statt Weiter-So

Für die Klimadebatte zeige sich, so jedenfalls sieht es Allianz pro Schiene, wie sehr Fortschritte von einer Verkehrsverlagerung hin zur Schiene abhängen. Pkw, Lkw, Motorräder, Lieferwagen und Flugzeuge erzeugen fast 96 Prozent der Klimakosten durch den Verkehr in Deutschland. Dabei sind die Emissionen der vor- und nachgelagerten Prozesse nicht einmal mitgerechnet. „Bei einer ganzheitlichen Betrachtung kostet eine wirksame Klimapolitik kein Geld, sondern spart der Gesellschaft gewaltige Kosten“, folgert Flege. „Mein Appell geht an das Klimakabinett, mit dem Status Quo zu brechen. Teuer ist nur ein Weiter-So. Die Maßnahmenvorschläge der Branche und des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur müssen beherzt umgesetzt werden.“

Jeder Kilometer ist teuer

Nicht allein die Masse der Autos und Lkw sorgt für enorme Schäden. Auch pro Kilometer verursachen Pkw-Nutzer mit rund elf Cent mehr als dreimal so hohe externe Kosten wie Bahnfahrer. Die Berechnungsmethoden sind für die Schiene sogar ungünstig, da für den Bahnstrom wie vom UBA vorgegeben der deutschlandweite Strommix unterstellt wurde. Tatsächlich kommt die Schiene auf einen wesentlichen höheren Anteil an erneuerbaren Energien, sodass ihre tatsächliche Umweltbilanz noch besser ausfällt.

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