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Strava: Verkehrswende auf Basis von Radpendler-Daten

Die Tracking-App Strava Metro weitet ihren kostenlosen Mobilitätsdatendienst aus und liefert damit Städten wichtige Daten über die Radpendlerströme. Die bilden Basis zur Gestaltung der Infrastruktur.

Radelnde Klimaschützer: Der Effekt der Emissionsminderung durch Radpendler ist massiv und durchaus relevant. | Grafik: Strava
Radelnde Klimaschützer: Der Effekt der Emissionsminderung durch Radpendler ist massiv und durchaus relevant. | Grafik: Strava
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Johannes Reichel

Insbesondere der Fahrradboom im Corona-Jahr 2020 hat bestehende Schwachstellen in der Radverkehrsinfrastruktur offengelegt. Das ist eine zentrale Erkenntnis der Datenauswertung der Mobilitätsplattform Strava Metro, die in immer mehr Städten genutzt wird, um Veränderungen zu fundieren, den "aktiven Verkehr" zu fördern und letztlich den Klimawandel einzudämmen. Auf Basis der Analysen setzten deutsche Stadtverwaltungen letztes Jahr unter anderem verstärkt auf die Schaffung von Pop-Up-Radwegen und den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Seit 2020 ist der "Mobilitätsarm" der Tracking-Plattform Strava für Städte kostenlos zugänglich und ermöglicht anhand von aktuellen Daten Einblicke in den Radverkehr im innerstädtischen Raum.

Vergleich: Radfahrverhalten vor und nach Corona

Auf einigen der verstetigten Pop-Up-Radwegen hielt auch im Jahr 2021 der positive Trend an. So sei etwa die Zahl der Fahrradpendler*innen in Berlin am Reichpietschufer im Zeitraum von Januar bis September 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent gestiegen und auch die Blaschkoallee verzeichnet einen Anstieg von 21 Prozent in derselben Zeitspanne. In anderen Städten verhält es sich ähnlich: so hat sich in München in der Elisenstrasse die Zahl der Fahrradpendler*innen mit 47 Prozent sogar fast verdoppelt und auch die Max-Brauer-Allee in Hamburg zeigt mit 46 Prozent einen beachtlichen Anstieg.

Routenplanung: Beliebteste Fahrradkorridore erkennbar

Die Analyse zeigt auch die beliebtesten Fahrradkorridore in den größten Städten Deutschlands – Berlin, München und Hamburg. In der Hauptstadt sind neben der Straße des 17. Juni, die Schlesische Straße sowie die Schӧnhauser Allee am beliebtesten. Die Münchner Pendler*innen entschieden sich am häufigsten für den Radweg entlang der Isar, des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals und der Kapuzinerstraße, während in Hamburg der Harvestehuder Weg, die Kennedybrücke an der Alster und der Oberhafenkanal an der Spitze liegen. Zu diesem Zweck hat Strava Metro auch Heatmaps der beliebtesten Fahrradrouten in den drei größten Städten erstellt.

 

Massive CO₂-Einsparung durch Radverkehr

Je mehr datengestützte Entscheidungen die Städte für ihre Infrastruktur treffen, desto besser ließe sich aktiver Verkehr fördern. Mithilfe der Anwendung hätten Verwaltungen die Chance, sich ein Bild davon machen, wann und wo sich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen durch die Städte bewegen. Zu wissen, wie viele Pendler*innen sich aus eigener Kraft fortbewegen, soll den Städten auch dabei helfen, den durch aktive Fortbewegung erzielten Ausgleich der CO₂-Emissionen zu verstehen. So haben zwischen Januar und September diesen Jahres die Radfahrer*innen auf Strava in Berlin beispielsweise 402 Prozent mehr CO₂-Emissionen ausgeglichen als in Frankfurt und 216 Prozent mehr als in München. Somit wurde alleine in Berlin bislang soviel CO₂ kompensiert, wie durch das Pflanzen von 112.480 Bäumen in einem Jahr, bilanziert der Anbieter.

"Das Backend von Strava Metro liefert uns schnell übersichtliche und gut aufbereitete Daten. Die Heatmaps sind für alle, auch Fachfremde sowie politische Entscheidungsträger leicht zu verstehen“, lobt Jan Annendijck vom Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt der Stadt Frankfurt die Zusammenarbeit mit Strava Metro.

Seit Januar 2020 habe sich die Zahl der Organisationen, die das Tool nutzen, um datengestützte Veränderungen in ihren Städten vorzunehmen, von 50 auf 1.575 erhöht - darunter auch die Planungsregionen Frankfurt am Main und Stuttgart: Dort wird die Plattform verwendet, um auf Basis von Bewegungsdaten von Pendler*innen die Sinnhaftigkeit von geplanten Radverkehrsmaßnahmen zu bewerten und um im Nachgang die Beliebtheit der neu geschaffenen Infrastruktur zu belegen.

"Der während der Pandemie beobachtete Anstieg des aktiven Reisens wird in Städten auf der ganzen Welt zur neuen Norm. Es ist ein großes Privileg, Strava-Metro-Daten kostenlos mit über 1.500 Partnerorganisationen und Interessengruppen teilen zu können, um die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen, die Planung zu unterstützen und die Infrastruktur zu verbessern. Wenn Städte mit Datenerkenntnissen ausgestattet werden, unterstützen wir das Wachstum und die Popularität des aktiven Reisens auf lange Sicht", erklärt Michael Horvath, Mitbegründer und CEO von Strava.

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