Stellantis: Stark steigende Nachfrage nach Hybriden - Rollback in Europa
Aufgrund der erneut aufgeflammten Debatte um den Verbrennerausstieg in der EU, der für 2035 beschlossen wurde, sind die Verbraucher in Europa offenbar verunsichert und greifen verstärkt zum Hybrid-Modellen. Der Stellantis-Konzern vermeldet jedenfalls eine erhöhte Nachfrage und Absatzsteigerung um 41 Prozent im EU30-Markt gegenüber 2023. Dank der Multiantriebsstrategie und flexibler Fertigung sei man in der Lage, schnell auf die rasant wachsende Zahl europaweiter Kundenbestellungen von Hybrid-Modellen, speziell mit der neuen eDCT-Hybridtechnologie, zu reagieren, heißt es. Das Unternehmen ist in diesem Jahr bereits mit 30 Hybrid-Modellen im Markt vertreten und plant für 2026 sechs Neueinführungen. Im Zuge der anstehenden Neueinführungen wird eine weitere Steigerung der Kundennachfrage erwartet.
Man verspricht angenehmes Fahrerlebnis in Verbindung mit geringeren CO2-Emissionen und einen erschwinglichen Preis als vollelektrische oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Stellantis ist Marktführer in Europa30 bei leichten Nutzfahrzeugen sowie im A- und B-Segment im Segment der emissionsarmen Fahrzeuge – dazu gehören batterieelektrische und Brennstoffzellen-Fahrzeuge, Plug-in Hybride und Hybride.
„Diese Technologie verbessert nicht nur Effizienz und Leistung herkömmlicher Verbrennungsmotoren, sondern ebnet darüber hinaus den Weg in eine Zukunft mit weniger Emissionen, längerer Fahrzeugreichweite und insgesamt erschwinglicheren Preisen für unsere Kundinnen und Kunden", wirbt Uwe Hochgeschurtz, Stellantis Chief Operating Officer in der Region Enlarged Europe.
Oft schon Standard in den Modellen
Die meisten Hybrid-Fahrzeuge der Stellantis-Marken in Europa seien mit der eDCT-Hybrid-Technologie samt integriertem 21-kW-Elektromotor ausgestattet, das kurzes rein elektrisches Fahren ermöglicht. Die 48-Volt-Batterie mit 0,9 Kilowattstunden erlaubt bei gleichmäßiger Fahrgeschwindigkeit eine Reichweite von bis zu einem Kilometer und kann beim Fahren mit leichter Ladung oder beim Rollen etwas elektrischem Vortrieb liefern. Beim Rollen und Bremsen schaltet der Elektromotor auf Generatorbetrieb um und speist kinetische Energie in die Batterie ein. Ein riemengetriebener Startergenerator sorgt für den reibungslosen Wechsel zwischen Elektro- und Hybrid-Modus. Bis zu 20 Prozent sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Verbrenner mit Automatikgetriebe sinken. Dank des modularen Aufbaus kann das innovative eDCT-Konzept auch in Elektrofahrzeuge eingebaut werden, wobei 93% der Bauteile identisch sind. Nur das Elektroantriebsmodul und der Wechselrichter werden ausgetauscht. Derzeit fertigt Stellantis in mehr als 70% seiner europäischen Werke Hybrid-Fahrzeuge. Im Rahmen des Joint Ventures eTransmissions bauen Stellantis und sein Partner derzeit eDCTs in Metz (Frankreich) und Turin (Italien) und beliefern damit elf Fahrzeugfertigungswerke. Die Produktionskapazität liegt bei insgesamt mehr als 1,2 Millionen eDCTs pro Jahr.
Der Konzern investiert in den nächsten zehn Jahren weltweit mehr als 50 Milliarden Euro in die Elektrifizierung, um die Ziele des Strategieplans „Dare Forward 2030“ zu erreichen: Bis 2030 sollen 100% der Pkw-Verkäufe in Europa und 50% der Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den Vereinigten Staaten BEVs sein. Um diese Absatzziele zu erfüllen, sichert sich das Unternehmen eine Batteriekapazität von rund 400 Gigawattstunden bereitgestellt von Batteriefabriken in Nordamerika und Europa.
Was bedeutet das?
Ob die Ziele in Anbetracht des aktuellen Hybrid-Booms speziell in Europa zu erreichen sind, steht auch bei Stellantis in den Sternen. Der Roll-Back wirft Europa weit zurück und überlässt China und den asiatischen Marken sowie den USA die Pace bei der Elektrifizierung. Denn feststeht: Auch wenn ein Hybrid 20 Prozent weniger verbraucht als ein reiner Verbrenner - 20 Prozent sind nicht genug, in Anbetracht der verschärfenden Klimakrise. Man lässt das Zero Emission-Potenzial reiner Stromer völlig ungenutzt, die ja zudem mit dem immer grüneren Strommix in ihrem Lebenszyklus immer sauberer werden. Und ein langdrehendes Produkt wie ein Auto bleibt nun mal 15 Jahre in der Welt - und emittiert damit bis zum Jahr 2040 CO2. Das ist keine gute Perspektive. Und Europas Politiker sollten schleunigst ihren kurzsichtigen Populismus hinter sich lassen, denn sie schaffen das Gegenteil, von dem, was sie immer vorgeben: Sie nützen nicht, sondern sie schaden ihren Ländern und dem Standort Europa. Es gilt: Jetzt oder nie. Sonst schießt sich die EU ins technologische Off - und es schaut in Euro-Metropolen bald aus wie in den Straßen von Havanna.
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