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Meinungsbeitrag

Stau am Mittleren Ring: „Again nix learned“

Der Pkw-Verkehr hat an manchen Tagen wieder komplett das Vor-Corona-Niveau erreicht – trotz Dürre und langer Staus, die unnötig Zeit kosten.

Immerhin auf einer Seite floss der Feierabendverkehr in München am 12.9. - am 14.9. morgens staute es sich (wie jeden Tag) spiegelbildlich...| Foto: G. Soller
Immerhin auf einer Seite floss der Feierabendverkehr in München am 12.9. - am 14.9. morgens staute es sich (wie jeden Tag) spiegelbildlich...| Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Der Ex-Kickerprofi Lothar Matthäus, dem man gern den Spruch „Again what learned“ (wieder was gelernt) in den Mund gelegt hat, würde die aktuelle Verkehrssituation in den meisten deutschen Städten aktuell wohl eher kopfschüttelnd kommentieren mit: „Again nix learned“. Denn obwohl viele Städte Europas mittlerweile zu gelbrasigen Trockenwüsten verdorren in denen mehr und mehr junge Bäume einfach absterben und man „eigentlich schlechtes Gewissen hat“, setzten sich anscheinend doch wieder die Meisten ins Auto und stellen sich freiwillig in den Stau. Das ist umso unverständlicher, als mittlerweile gar ZDF-Moderator Özden Terli angekündigt hat, angesichts des Klimawandels nicht mehr von „schönem Wetter“ sprechen zu wollen:

„Was ist denn schön daran, wenn draußen alles gelb ist vor Trockenheit und die Bäume leiden?“

fragt Terli zu Recht. Und trotzdem ist die Gewohnheit ein gar starker Kämpfer, mit dem man sich nur ungern anlegen möchte – selbst dann nicht, wenn der Sprit weit über zwei Euro kostet und man (wie wir selbst) es erlabt hat, dass man mit dem Rad in Großstädten selbst Distanzen von zehn Kilometern schneller zurücklegt als im stauenden Auto.

Doch egal, in welche Stadt man schau, „Stau am…“ Ist wieder ganz normal und akzeptiert und wird wie der Klimawandel auch einfach ausgesessen. Doch wenn dem trockenen, heißen Sommern wie 2022 weitere derartige Peroden mit „schönem Wetter“ folgen, wird es für viele Metropolen spätestens 2024/2025 verdammt eng und staubtrocken. Und dann haben wir ganz andere Probleme als „Stau am…“.

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