Statistik: Neuzulassungen bei BEV rückläufig, PHEV brechen ein
Der deutsche Pkw-Markt ist schwach ins neue Jahr gestartet, so die Bilanz des Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie des Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Im Januar gingen die Pkw-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat um drei Prozent zurück. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 179.200 neue Pkw registriert. Das ist das zweitniedrigste Zulassungsniveau in einem Januar seit 1991, so der Verband. Damit liege laut VDA der deutsche Pkw-Markt nach wie vor deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Im abgelaufenen Monat wurden 33 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als noch im Januar 2019.
Als regelrechten Einbruch bezeichnet der VDIK den Rückgang bei Elektrofahrzeugen. Im Januar wurden nur knapp 27.000 neue E-Pkw zugelassen. Das entspricht einem Rückgang um 32 Prozent. Besonders stark rückläufig waren die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden, nämlich um 53 Prozent auf nur noch 8.900 Einheiten. Für diese Fahrzeuge gibt es seit Jahresbeginn keine staatliche Kaufförderung mehr. Außerdem fuhren 18.100 reine Elektro-Pkw neu auf die Straßen (minus 13 Prozent). Der Anteil der E-Fahrzeuge sank im Januar auf 15 Prozent, im Jahresverlauf 2022 lag er im Durchschnitt noch bei 31 Prozent. Dagegen hatten im Januar mehr neue Pkw einen Dieselmotor (22 Prozent) beziehungsweise einen Benzinmotor (39 Prozent).
„Der schwache Jahresbeginn muss im Zusammenhang mit dem sehr starken Jahresende 2022 betrachtet werden. Gerade die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen wurden im Dezember vorgezogen und fehlen nun. Wir erwarten jedoch, dass der Markt nach dem Auslaufen dieses Vorzieheffektes wegen der verbesserten Lieferfähigkeit ins Plus drehen wird. Dennoch hinterlässt die Kürzung der E-Auto-Förderung 2023 deutliche Spuren. Wir befürchten, dass es mit der bisherigen Dynamik vorerst vorbei ist", meint Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Der starke Endspurt zum Jahresende 2022 hatte auch Auswirkungen auf die privaten Zulassungen im Januar, 56.700 Zulassungen entsprechen einem Minus von 12 Prozent. Der Anteil am Gesamtmarkt liegt damit bei 32 Prozent. Der Nutzfahrzeugmarkt konnte im Januar hingegen mit einem Plus von 15 Prozent auf 26.700 Zulassungen kräftig zulegen. Sowohl leichte als auch schwere Nutzfahrzeuge trugen zu dem Zuwachs bei. Deutlich niedriger als bei den Pkw fällt hingegen der Absatz neu zugelassener Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb aus. 2022 lag er unter 10 Prozent.
VDA: Deutsche Hersteller verbuchen Bestellrückgänge
Bei den deutschen Pkw-Herstellern gingen im Januar 37 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland ein als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Beim Auslandsgeschäft verbuchten die deutschen Hersteller einen Orderrückgang von 21 Prozent gegenüber dem Januar 2022. Insgesamt lagen damit die Auftragseingänge im abgelaufenen Monat knapp 23 Prozent unter dem Wert des Januars 2022.
In Automobilfabriken in Deutschland liefen im Januar 329.000 Pkw von den Bändern (+31 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Hier spielte, neben einem zusätzlichen Arbeitstag, vor allem die im Vergleich zum Vorjahr etwas verbesserte Situation bei den Lieferengpässen eine Rolle. Noch immer aber liegt das Produktionsniveau unter dem Vor-Corona-Niveau: Im Januar 2022 wurden 12 Prozent weniger Pkw in Deutschland produziert als im Januar 2019.
Über eine halbe Million reine BEV im Jahr 2022
Der VDA veröffentlichte zudem die Jahresbilanz für die Produktion von Elektrofahrzeugen in Deutschland: Im Jahr 2022 liefen insgesamt 884.600 Elektro-Pkw in Deutschland vom Band. Davon waren 585.000 BEV, 299.600 waren PHEV. Damit war mehr als jeder vierte produzierte Pkw im Jahr 2022 mit einem Elektromotor ausgestattet.
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