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Meinungsbeitrag

Sportlich und schön? Bitte beides!

Sportliche Fließheck-Limousinen, heute gern als „Coupés“ verkauft, sind die elegante und sparsame Gegenbewegung zum SUV-Boom. Und da sie dank großer Heckklappe auch große Variabilität böten, wundern wir uns umso mehr, warum es viele Hersteller bei kleinen Heckdeckeln belassen.

Man sieht es schon: Beim EQE erfordert der Zugang zum Kofferraum wegen dem kleinen Heckdeckel eine tiefe Verbeugung. Der EQS protzt hier mit einer Riesenheckklappe. | Foto: G. Soller
Man sieht es schon: Beim EQE erfordert der Zugang zum Kofferraum wegen dem kleinen Heckdeckel eine tiefe Verbeugung. Der EQS protzt hier mit einer Riesenheckklappe. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Kannst Du mal eben noch die Umzugskiste, den Roller oder die Bretter mitnehmen? Was mit großer Heckklappe und umlegbaren Rücksitzen kein Problem ist, treibt Fahrern von Teslas Model 3, DS 9, Porsche Taycan, BMW 2er Gran Tourer oder dem neuen Mercedes-Benz EQE die Schweißperlen auf die Stirn: Denn wo Model Y, Taycan Cross Turismo, BMW Einser oder der EQS große Heckklappen haben, durch die man auch Sperriges locker einladen kann, begnügen sich viele neue schicke Fließheckcoupés mit kleinen Blechluken, durch die man in die Tiefen der dann gar nicht unvariablen Kofferräume abtauchen kann. Was nervig und schade ist, denn die Fließheckform bedingt sehr kleine Kofferraumbürzel, die oft nur eine kleine, nur von hinten gut zugängliche Ladeluke lassen – die – obwohl sie fast nichts wiegt, meist auch noch elektrisch betätigt wird!

Kleine Deckel sparen Kosten und Gewicht

Womit ein Teil der Gewichts- und Kostenersparnis, den diese gegenüber einer großen Heckklappe für die Hersteller bringt, wieder aufzehrt. Klar, wenn ich nur ein kleines „Loch“ uns Heck schneide und unter der Heckscheibe eine ordentliche Querversteifung einbauen kann, hilft das der Karosseriestabilität und kommt fertigungstechnisch billiger. Bei DS schiebt man immerhin noch eine Umfrage vor: Vor allem die chinesischen Kunden, die gern chauffiert werden, würden sich am Zug stören, der durchs Auto weht, wenn eine große Heckklappe geöffnet wäre.

Trotzdem stehen die meist nicht chauffierten, sondern selbstfahrenden Nutzer und Nutzerinnen jedes Mal frustriert vor ihrer kleinen Ladehöhle und ärgern sich, wie umständlich sperrigeres Gepäck dort hinein bugsiert werden muss. Und greifen, sofern sie es sich leisten können und wollen, dann eben doch gern auch mal zum teureren Modell oder SUV.

Mit entsprechend negativen Folgen für die eigenen Kosten und den CO2-Ausstoß. Weshalb wir hier nochmal dafür plädieren: Wir lieben die eleganten Fastback-Tiefflieger – aber macht sie doch bitte auch so praktisch wie möglich! Weil Ihr es könnt – und es der schicken Optik keinen Abbruch tut!

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