Werbung
Werbung

Sono vertieft Zusammenarbeit mit Conti beim Sion

Hannoveraner Zulieferer stellt zentrale Technologien wie das kompaktes ADAS-System, Komfortsteuergerät oder Thermomanagement. Zudem bringt man seine Softwarekompetenz ein. Der Produktionsstart für das Solar-Elektro-Auto bleibt für zweite Jahreshälfte 2023 geplant.

Viel Preußen im Bayern: Conti liefert zentrale Elemente der Technologie, etwa für Fahrerassistenz, Komfort und Thermomanagement am Sono Sion. | Foto: Continental
Viel Preußen im Bayern: Conti liefert zentrale Elemente der Technologie, etwa für Fahrerassistenz, Komfort und Thermomanagement am Sono Sion. | Foto: Continental
Werbung
Werbung
Johannes Reichel

Das Technologieunternehmen Continental und der Solarmobilitäts-OEM Sono Motors haben eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bekanntgegeben. Die Hannoveraner sollen für das solar-batterieelektrische Modell Sion, das in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Finnland in die Produktion starten soll, über die Tochter Continental Engineering Services (CES) zentrale Technlologien stellen. So wird die Serienvalidierung des Sion unter anderem mit einem Fahrerassistenzsystem (ADAS: Advanced Driver Assistance System) ausgestattet und die Fahrzeuge erhalten Software für die Regelung des Drehmoments, die Klimaregelung und das Energie-, Lade- und Thermomanagement des elektrischen Antriebs. Darüber hinaus arbeitet Continental seit 2018 mit Sono Motors am 120 kW starken Elektromotor des Sion sowie am Steuergerät des Vorserienfahrzeugs, am Komfort- und am Airbagsteuergerät. Speziell sei das Fahrzeug auch dadurch, dass seine 456 in die Karosserie integrierten Solar-Halbzellen das Fahrzeug in die Lage versetzen, die umweltfreundlichere LFP-54-kWh-Fahrzeugbatterie mit Sonnenlicht zu laden, wodurch sich die Reichweite von 305 Kilometer um durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche vergrößern soll. Aufgeladen wird per CCS mit 75 kW und in AC mit 11 kW.

„Wir engagieren uns besonders intensiv für nachhaltige Mobilitätslösungen. Deshalb freuen wir uns, zusammen mit Sono Motors ein klimafreundliches und spannendes Mobilitätsprojekt zu entwickeln. Der Sion ist in seiner Art einzigartig: ein Elektroauto, das auch mit selbst erzeugtem Strom aus Sonnenenergie fahren kann“, erklärt Christoph Falk-Gierlinger, Geschäftsführer von Continental Engineering Services.

Er sieht Conti als idealer Partner für junge Unternehmen wie Sono Motors. Man könne als Engineering-Dienstleister auf vielfach bewährte Komponenten zurückgreifen und diese an die Bedürfnisse des Kunden anpassen. Der Kunde bekomme dabei alles aus einer Hand, vom Sensor bis zur Software. Das garantiere schlanke Abstimmungsprozesse.

„Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Continental haben wir einen raschen und entscheidenden Entwicklungssprung gemacht. Continental teilt unsere Begeisterung für neue Ansätze in der Fahrzeugentwicklung und unterstützt uns bei der optimalen und sicheren Kartierung der Bedürfnisse unserer Kunden“, schwärmt Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors.

Auf dem Continental-Prüfgelände in Frankfurt haben Ingenieur*innen beider Unternehmen ein intensives Testprogramm mit den Serienfahrzeugen gestartet. Die aktuellen Fahrzeuge für die Serienvalidierung verfügen konkret über ein individuell zugeschnittenes Fahrerassistenzsystem mit Multifunktions-Kamera, Long-Range-Radar und Rear-View-Kamera, Komfortsteuergerät, Software für das zentrale Steuergerät für den Antriebsstrang (Vehicle Control Unit, VCU), Software für die Klimasteuerung und das Thermomanagement des Elektromotors, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem sowie Start/Stopp-Knopf. Viele der Technologien von Continental hätten dazu beigetragen, dass Meilensteine bei der Entwicklung erreicht wurden, lobt der Münchner Hersteller weiter. Zu Beginn der Kooperation führte CES eine Bedrohungsanalyse und Risikobewertung (TARA) auf Gesamtfahrzeugebene durch.

Anhand dieser Bewertung wurden Ziele bezüglich der Cybersicherheit und Privatsphäre von Fahrzeug und Insassen formuliert, beschreibt der Hersteller den Prozess. Zudem wurde ein individuell ausgelegter Prozess zur Ermittlung, Einschätzung und Mitigation von Risiken auf Steuergeräteebene ausgearbeitet. Diese sogenannte "TARA-Bewertung" auf Ebene des Gesamtfahrzeugs und der elektronischen Steuerung ist essentiell für alle weiteren Maßnahmen in Sachen Cybersicherheit, so der Anbieter. Als nächstes soll ein bewährtes Fahrerassistenzsystem von Continental auf die Bedürfnisse von Sono Motors abgestimmt werden. Damit will man den seit 2022 verschärften Regelungen der europäischen Union zur Verkehrssicherheit für die Serienzulassung neuer Fahrzeuge (General Safety Regulation, GSR) entsprechen. Ein zukunftssicheres ADAS-Feature soll serienmäßig in jedem Sion enthalten sein. Der Preis für den Sion soll bei etwa 25.000 Euro netto liegen.

Werbung
Werbung