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Sono Motors baut Solar-Kühltrailer mit Chereau

Solartechnologie soll Kühlauflieger mit bis zu 9,8 kW versorgen und 3.416 Liter Sprit sparen, 9 Tonnen CO2 pro Jahr und Fahrzeug. Gemeinsame Produktion eines Versuchstrailers mit 58,9 m² Solarfläche und Premiere zur IAA Transportation 2022 geplant. Wachstumsmarkt Kühltransporte.

Der Sonne entgegen: Massiv Sprit sparen soll die Solar-Technologie von Sono auf einem Kühltrailer, den man jetzt für die weitere Evaluierung mit Chereau entwickeln will. | Foto: Sono Motors
Der Sonne entgegen: Massiv Sprit sparen soll die Solar-Technologie von Sono auf einem Kühltrailer, den man jetzt für die weitere Evaluierung mit Chereau entwickeln will. | Foto: Sono Motors
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Johannes Reichel

Das Münchner Automobil-Start-up Sono Motors hat mit seiner Sparte Sono Solartechnologie den Einstieg in den Wachstumsmarkt für Kühlauflieger angekündigt und will per Kooperation mit dem französischen Kühlaufbauspezialisten Chereau einen solarunterstützten Trailer entwickeln. Das Unternehmen unterzeichnete hierzu einen Vertrag mit The Reefer Group, einem international führenden Hersteller von Kühlaufbauten, und erweitert damit den Kreis seiner Partner im Solargeschäft auf mehr als 17 weltweit. Im Rahmen der Zusammenarbeit plant mit der französischen Tochterfirma der The Reefer Group, die Ausstattung eines ersten Kühlanhängers und will damit die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer maßgeschneiderten Solarlösung für Serienfahrzeuge überprüfen. Die Solar-Integration soll das Kühlaggregat des Anhängers laut eigenen Berechnungen mit zusätzlich 9,8 Kilowatt-Peak versorgen und würde ein Einsparungspotenzial von circa 3.416 Litern Kraftstoff oder bis zu 8.475 Liter unter Idealbedingungen erschließen. Das entspreche einer Senkung lokaler CO2-Emissionen von circa 9 Tonnen pro Jahr und Fahrzeug im Vergleich zu Aufliegern mit dieselbetriebenen Kühlungen.

„Diese Partnerschaft ist ein großer Schritt, da wir damit eine völlig neue Branche für den Einsatz unserer flexiblen, proprietären Solartechnologie erschließen. Wir bieten eine leichte und anpassbare Plattform, die sich ideal für den Einsatz in Kühlaufliegern eignet. Kunden im Transportgewerbe können so in ihrer gesamten Fahrzeugflotte sowohl Kosten als auch Emissionsausstoß senken“, wirbt Laurin Hahn, Mitgründer und CEO von Sono Motors.

Die Solar-Integration von Sono Motors sei die perfekte Lösung für die Auflieger. Damit bringe man Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion im Transportgewerbe einen entscheidenden Schritt nach vorne, glaubt Damien Destremau, CEO bei The Reefer Group und Chereau.

Premiere zur IAA Transportation

Die Münchner Solarspezialisten wollen Dach- und Seitenflächen eines bestehenden Aufliegers mit insgesamt 54 Solarmodulen ausstatten. Zum Einsatz kommt hierfür der VaPV-Prozess (vehicle applied photovoltaic oder fahrzeugangewandte Photovoltaik), der speziell für Fahrzeugaufbauten entwickelt wurde. Die hocheffizienten, speziell für den Einsatz auf Fahrzeugen entwickelten Solarmodule bedecken dabei eine Gesamtfläche von 58,9 m². Der sogenannte CO2-Rucksack des Solaraufliegers – beispielsweise Emissionen, die in der Produktion verursacht werden – beträgt einmalig ca. 6,5 Tonnen CO2 und kann nach einer kurzen Laufzeit von unter einem Jahr bereits ausgeglichen werden. Die Premiere des Aufliegers ist für die IAA Transportation 2022 in Hannover geplant. Im Anschluss sollen eingehende Tests in einem mehrmonatigen Feldversuch bei einem Kunden von Chereau in Frankreich folgen. Mittels dieser Tests sollen auch die Zahlen zum Energieertrag und zur Kraftstoffeinsparung validiert werden, die derzeit auf internen Berechnungen und Annahmen zu Wetter und Systemeffizienz basieren.

Solartechnologie optimiert für Serienintegration

Die Münchner entwickeln ihre Solartechnologie für die Serienproduktion von Solarkühlaufliegern und wollen damit Energieeinsparungen von bis zu 80 Prozent gegenüber Dieselbetrieb realisieren können. Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage nach Transportlösungen für medizinische Produkte, Tiefkühlartikel und Fast Food erwartet der Anbieter im Kühlaufliegermarkt ein erhebliches Wachstum. Zudem sei die Branche mit steigenden Kraftstoffpreisen und verschärftem Preisdruck konfrontiert. Die Solarsparte des Münchner Automobil-Start-ups sieht sich als Full-Service-Anbieter für Solar-Integration in Fahrzeugen. Man wolle nicht weniger, als jedes Fahrzeug mit Solarzellen ausstatten, so die ambitionierten Gründer.

Die Technologie eigne sich daher sowohl für die Integration in bestehende Fahrzeuge als auch für die produktionsreife Entwicklung und Integration in neue Fahrzeuge während der Produktionsphase. Die polymerbasierte Technologie entwickelte man zu diversen Lösungen für unterschiedliche Fahrzeugarchitekturen, etwa für Lkw, Anhänger, Kleintransporter oder Busse. Aktuell bestehen bereits über 17 Verträge mit Unternehmen wie MAN, easymile und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Zum Angebot gehört ein Konzept mit den zugehörigen Solarmodulen, die Leistungselektronik, Telematik und Daten, die mechanische und elektrische Integration sowie After-Sales-Leistungen und Service.

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