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Sommersturm bei Porsche

Abgasskandal beim 3,0-Liter-TDI des Cayenne. Außerdem beenden die Zuffenhausener ihr LMP1-Engagement, um ab 2019 in die Formel E einzusteigen.

Die in Le Mans so erfolgreichen Hybrid-Renner werden zugunsten der Formel E abtreten. Auch Porsche widmet sich jetzt verstärkt der Verstromung. | Foto: Porsche
Die in Le Mans so erfolgreichen Hybrid-Renner werden zugunsten der Formel E abtreten. Auch Porsche widmet sich jetzt verstärkt der Verstromung. | Foto: Porsche
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Gregor Soller

Das sommerliche Abgasunwetter erreicht Porsche: Auch die Zuffenhausener haben nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine illegale Abgas-Software in einem Diesel-Fahrzeug eingesetzt. Betroffen sind dabei erwartungsgemäß die 3,0-Liter-TDI-Motoren, die von Audi stammen. Für europaweit 22.000 Fahrzeuge vom Typ Cayenne 3 Liter TDI werde ein Pflicht-Rückruf angeordnet, sagte Dobrindt am Donnerstag in Berlin. Außerdem werde ein Zulassungsverbot für diese Modelle erlassen, so dass keine weiteren Exemplare auf die Straße kommen, bis eine geänderte Software zur Verfügung stehe.

Auch hier geht es laut Dobrindt um Software, die einen Abgas-Prüfstand erkennt. Auf Prüfstandstests springe eine „Aufwärmstrategie“ an, die im Alltagsverkehr nicht aktiviert werde. Entsprechend forderte Dobrindt Porsche auf, die Fahrzeuge schnell mit „rechtskonformer“ Software zu versehen. Außerdem ändert Porsche sein Engagement im Motorsport: Ab 2019 steigt man mit einem eigenen Werksteam in die Formel E ein. Im Gegenzug beendet das Unternehmen sein LMP1-Engagement in der FIA Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) zum Saisonende 2017.

Zugleich konzentriert Porsche seine Motorsport-Strategie auf den Einsatz des 911 RSR in der GT-Klasse der FIA World Endurance Championship mit den 24 Stunden von Le Mans als Höhepunkt sowie in der amerikanischen Rennserie IMSA WeatherTech SportsCar Championship und weiteren Langstrecken-Klassikern. Die Neuordnung leitet sich aus der Porsche-Strategie 2025 ab: Die Stuttgarter setzen hier nach eigenen Angaben unter anderem auf einen Mix aus puristischen GT-Fahrzeugen und vollelektrischen Sportwagen wie dem ersten rein batteriebetriebenen Mission E. An der Formel E reizen Porsche die Austragungsorte auf den Straßenkursen in Stadtzentren: „So kommt der Sport zu den Zuschauern – und nicht umgekehrt“.

 

Was bedeutet das für die Kunden?
 

Für Kunden des Cayenne 3,0 TDI extra-Werkstattaufenthalt. Für Porsche Extra-Kostem und einen extra-Reputationsverlust. Für Porsche-Motorsportfans eine gelungene Umschichtung des Engagements.

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