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Solutrans 2021: Irizar ie truck - Stromer mit Gas-Extender

Spanischer Nutzfahrzeughersteller präsentiert in Lyon sein serienreifes Konzept eines vielseitigen und umweltfreundlichen Verteiler-Trucks: Beim ie truck sorgen E-Motoren für den Hauptantrieb, wahlweise ein CNG-Motor für Reichweitenverlängerung.

Kommt ins Rollen: Irizars 2018 erstmals präsentierter ie truck kommt vollelektrisch oder (CNG)Hybrid und wurde mittlerweile in zehn Müllsammel-Versionen gebaut. | Foto: J. Reichel
Kommt ins Rollen: Irizars 2018 erstmals präsentierter ie truck kommt vollelektrisch oder (CNG)Hybrid und wurde mittlerweile in zehn Müllsammel-Versionen gebaut. | Foto: J. Reichel
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

Der spanische Nutzfahrzeughersteller Irizar hat auf der Solutrans 2021 in Lyon sein serienreifes Konzept eines Niederflur-Verteiler-Lkw mit Elektroantrieb und CNG-Motor als Range Extender präsentiert. Das ausgestellte 6x2-Fahrgestell mit 28 Tonnen Gesamtgewicht und 18 Tonnen Tragfähigkeit kombiniert dabei einen bürstenlosen Synchron-Elektromotor des spanischen Marine- und Industrie-Motor-Spezialisten Alconza mit 360 kW Leistung und 4.400 Nm Drehmoment, der seine Energie aus einem im Rahmen verbauten, in Spanien paketierten 170 kWh-Lithium-Ionen-Akku aus NMC-Zellen bezieht sowie einem optional erhältlichen Iveco-Cursor-8-CNG-Motor Euro VI mit 160 kW, der als Reichweitenverlängerer dient und aus zwei Gasspeichern mit je 164 Liter Volumen schöpft. Selbst unter Verwendung von fossilen CNG soll das Fahrzeug um 75 Prozent emissionsärmer sein als ein konventionelles Modell. Auch das Geräuschniveau liegt deutlich niedriger.

Diverse Varianten, Motor- und Ladeoptionen

Der ie truck soll mit der wahlweisen Kombination zweier Antriebe sowohl für den emissionfreien Einsatz in Innenstädten wie auch mit niedrigem CO2-Ausstoß in Metropolregionen und im Umland geeignet sein. Geladen wird über 2 x 80 kW CCS, es gibt aber zahlreiche Ladeoptionen von 20 kW aufwärts. Alternativ lässt sich der E-Truck auch per Pantograph wieder mit Energie versorgen. Auch eine 2x4-Version mit 160-kW-E-Motor ist erhältlich, die 10,5 Tonnen Gesamtgewicht bietet, bei einer maximalen Akkukapazität von 340 kWh, was für 250 Kilometer elektrischer Reichweite genügen soll. Per 150-kW-Lader sollen die Speicher in zwei Stunden wieder voll sein. Weitere Möglichkeit ist der vollelektrische Dreiachser mit gleicher Reichweite und 240-kW-E-Motor sowie drei Stunden Ladezeit bei 150 kW. In der Mache ist bereits eine Vierachser-Version für schwerere Lasten und Anwendungen.

Niedriger Zustieg, schnell öffnende Tür

Der niedrige Zustieg von nur 370 Millimeter über eine Stufe und durch eine schnell nach innen öffnende Schwenktür sowie die drei faltbaren Sitzen in der geräumigen Kabine sollen das Fahrzeug insbesondere für Müllsammeldienste interessant machen, aber auch für Verteiler-Trucks in der Lebensmitteldistribution, Bau- und Kranfahrzeuge, Zementmischer, Kehrmaschinen oder andere Anwendungen. An Assistenzsystemen ist ein Spurwechselwarner verbaut sowie ein aktiver Notbremsassistent, darüber hinaus eine Kriechfunktion, die auch am Berg funktionieren soll und den Fahrer entlastet. Wahlweise stehen Kameraspiegel zur Verfügung sowie sensorbasierte Warnsysteme für Hindernisse oder den toten Winkel.

Aufbauseitig soll das vielseitige Fahrgestell eine hohe Raumausnutzung und gute Lastverteilung bieten, darüber hinaus mit einem kleinen Wendekreis punkten. Die automatische Fahrwerksanpassung mit verschiedenen je nach Situation wählbaren Arbeitshöhen soll auf allen Untergründen und in allen Bedingungen ein ausgewogenes Handling garantieren.

Nachdem die ersten Modelle bereits 2018 präsentiert worden waren, komplettierten zuletzt Praxistests in 15 Städten in ganz Europa die Serieneinführung des Modells. Die ersten zehn Müllsammelfahrzeuge sind mittlerweile produziert.

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