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Solaris: Laden per Stromschiene

Auf der „elektrischen Straße” werden die E-Busse vom Boden her mit Energie versorgt.

Eingesetzt wird als Versuchsträger ein Fahrzeug vom Typ Solaris Trollino. (Foto: Solaris)
Eingesetzt wird als Versuchsträger ein Fahrzeug vom Typ Solaris Trollino. (Foto: Solaris)
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Redaktion (allg.)
von Claus Bünnagel

Solaris Sverige AB, schwedische Tochter des polnischen Busbauers, wird Teil des Projekts EVolution Road. Die „elektrische Straße” soll elektrische Fahrzeuge automatisch erkennen und aufladen. An den Tests wird ein entsprechend ausgerüsteter O-Bus der polnischen Marke teilnehmen. Die Batterien in Bussen können dabei während der Fahrt wie auch im Stand mit Energie versorgt werden. Das innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das von der schwedischen Firma Elonroad AB zusammen mit der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Lund in die Wege geleitet wurde, wird in enger Kooperation mit Industrie, Wissenschaft und öffentlicher Hand umgesetzt. 

1 km lange Teststrecke

Die Teststraße wird in der Stadt Lund im Süden Schwedens errichtet. Auf einer 1 km langen Strecke werden Segmente von Stromschienen mit jeweils 1 m Länge verlegt. Im Fahrgestell des Solaris Trollino wird eine eigens entwickelte Vorrichtung zur Stromabnahme montiert. Die Traktionsbatterien werden geladen, nachdem der im Fahrgestell befindliche Stromabnehmer sich mit der in der Straße eingelassenen stromführenden Schiene verbunden hat. Der polnische Omnibushersteller wird für die Entwicklung der Integration zwischen den Ladesystemen an Bord des Busses und dem unter dem Fahrzeug montierten Abnehmer verantwortlich sein. Der Bau der Teststrecke soll im ersten Quartal 2020 beginnen. Das gesamte Projekt wurde für einen Zeitraum von drei Jahren geplant. Die Investitionen balufen sich auf 9 Mio. Euro. Auftraggeber und Hauptinvestor ist das schwedische Transportministerium. 

Drahtlose Kommunikation

Die elektrische Straße wird auf die drahtlose Kommunikation zurückgreifen, um herankommende elektrische Fahrzeuge zu identifizieren. Danach wird die Stromversorgung in den Abschnitten der Schiene eingeschaltet, die sich unmittelbar unter dem Fahrzeug befinden. Die Energie kann nur von einem Segment der Stromschiene geliefert werden, mit dem sich der Stromabnehmer im Fahrzeug jeweils verbunden hat. In allen anderen Segmenten der Stromschiene, die sich vor oder hinter den fahrenden Fahrzeugen befinden, wird die Stromzuführung ausgeschaltet. Dank dieses Konzepts kann dieses Ladesystem sowohl in Städten als auch auf Autobahnen installiert werden.

In-Motion-Charging

Einer der Hauptvorteile dieses Ladesystems, das auch als In-Motion-Charging bezeichnet wird, besteht darin, dass das Fahrzeug keine größere Anzahl von Traktionsbatterien besitzen muss. Dies hat wiederum ein geringeres Gewicht wie auch niedrigere Kauf- und Betriebskosten zur Folge. Auch wird viel Zeit gespart, denn mit dieser Lösung ist es nicht mehr notwendig, anzuhalten, um die Batterien im Stand aufzuladen. 

Einfache Infrastruktur

Die Montage von Stromschienen greift nur in geringem Maße in die bestehende städtische Infrastruktur ein. Für das Projekt braucht sind nämlich weder Masten noch Oberleitung erforderlich, ebenso wie Rammschutzvorrichtungen für Pantografen. Den Plänen zufolge soll die Gebühr für die Nutzung der elektrischen Straße dank der drahtlosen Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Straße automatisch erhoben werden.

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