Skoda: Neues "Small BEV" ab 25.000 Euro brutto
Eine unscheinbare moderne Zweckbauhalle am Ortseingang ins tschechische Mlada Bolelslav. Davor auffällig viele VW Busse und Skoda-Modelle mit einem „el“ im Nummernschild. Autokennern ist klar – in dieser Halle könnte es etwas zu sehen geben. Und das tut es auch: Nämlich fast die komplette Skoda-Zukunft bis 2026! Wir waren vor Ort und meisten begeistert hat uns das kleinste geplante Modell – ein BEV-Stromer für 25.000 Euro Startpreis.
Die Basis steht: Der VW-Konzern plant kleine Stromer!
Die Basis dafür steht, hat Frontantrieb und soll ab 2025 startklar sein: Was bei VW ID.2 und bei Cupra Urban Rebel heißt, wird bei Skoda ein Raumauto in SUV-Form, das mehr Platz und praktische Details als die andern bieten soll. Produziert werden könnte der Einstiegs-Elektro-Skoda mit seinen Geschwistern in Spanien, wo man auch für die Basis verantwortlich ist. Für einen satten Stand auf der Straße sorgen beim ID.2 all 225/40er Sohlen auf 20 Zöllern. Der Skoda-Monolith könnte optisch gar gen 21 Zoll gehen, der Radstand dürfte wie beim VW 2.600 Millimeter lang sein.
Die 25.000-Euro Basisversion dürfte aber eher nicht den 166 kW/226 PS starken Elektromotor der VW-Studie tragen, sondern hier etwas dezenter motorisiert sein. Auch die neueste Version des bei VW Travel Assist genannten Fahrassistenten dürfte Aufpreis kosten.
Optisch folgt der kleinste Elektro-Skoda seinen größeren Geschwistern und dem neuen Designthema der ganz großen, 4,9-Meter-Siebensitzer-SUV Studie, die aber erst 2026 das Programm krönen wird, heißt: Neue Leuchtengrafik, Skoda-Schriftzüge statt Logo überall bis auf den Radabdeckungen und ein paar Takte aus Smetanas „Moldau“ als charismatischem Erkennungssound.
Kürzer als der Kamiq, aber innen extrem viel Platz
Mit knapp 4,2 Metern Länge wird er laut Stefani kürzer als der Kamiq, dürfte innen aber genug Platz auch für vier große (1,9 Meter) Erwachsene bieten samt mindestens 400 Liter (plus-minus x) Kofferraum – Werte, die teils auch Jeep schon mit dem nur 4,08 Meter kurzen Avenger schafft, der allerdings erst bei 37.000 Euro startet. Zum Vergleich: Der VW ID.2all soll aufgrund der Tiefe des Gepäckraums bis zu 490 Litern Volumen, das sich auf bis zu 1.330 Liter erweitern lässt. Dank einer umklappbaren Beifahrersitzlehne können sich dort gar bis zu 2,20 Meter lange Gegenstände transportieren – womit der ID.2 all eine Vorstellung davon gibt, was der kleine Skoda mindestens(!) alles können wird, da etwas größer und nochmal praktischer!
Dazu gehören sicher auch etliche clevere Details – VW zeigte hier noch eine rechteckige Staubox unter dem doppelten Ladenboden für Getränkekisten passen und ein weiteres Staufach mit 50 Litern Volumen unter der mit einem Griff hochklappbaren Rücksitzbank, was im VW extra für Ladekabel, Verbandstasche, Warnwesten und das Reifenmobilitätsset gedacht ist. Außerdem könnte man in diesem abschließbaren Fach auch größere Geräte wie Laptops verstauen. Womit VW schon massiv vorgelegt hätte mit cleveren Details – von denen Skoda eher noch mehr bringen dürfte.
Akkus wohl wie beim ID.2 all
Auch bezüglich der Akkus gibt es schon Ansagen: Sie bieten voraussichtlich 38 kWh und 56 kWh Kapazität, könnten aber später perspektivisch noch „nachverdichtet“ werden, denn die Konzernzwerge werden eine ganze Zeit lang laufen, um ihre Entwicklungskosten wieder einzufahren. Der größere Akku soll, so Volkswagen, nach dem WLTP-Zyklus eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern ermöglichen, was einem Verbrauch von 12,5 kWh/100 km entspräche. Real dürften eher 350 km plus-minus x werden, beim voluminöseren Skoda tendenziell eher etwas weniger. Der kleinere Akku könnte so nach WLTP auch wegen des geringeren Gewichtes nach WLTP gerade 300 km schaffen, real eher 200 bis 250. Die Gewichte dürften vor allem mit dem kleinen Akku unter 1,5 Tonnen bleiben.
Und geladen wäre auch schnell: VW nennt bis zu 125 kW, womit man DC binnen 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen könnte oder 200 Kilometer in rund 10 Minuten schafft – beim großen Akku. Mit 11 kW AC würde man bis 100 Prozent etwa sechs Stunden brauchen, der kleine Akku könnte in gut vier Stunden wieder voll sein.
Gespannt sind wir, welche tollen Details sich Skoda einfallen lässt und wie das Auto preislich positioniert wird. Da es „größer“ ist als seine Geschwister, dürfte es trotz ähnlichem Startpreis kaum günstiger werden. So oder so freuen wir uns darauf!
Was bedeutet das?
Ja, Chefdesigner Stefani hat Recht: Der „Small BEV“ ist das größte Versprechen der Marke. Aber wenn es wie von VW und Cupra auch schon „versprochen“ eingelöst wird, wird es ein Stückzahlenbringer werden. Zumal sich die Marken anders als bei VW eUp und Co hier künftig viel stärker differenzieren werden. Doch dass Skoda hier den Billigheimer des Trios anbieten wird, kann man vergessen: Das Auto wird kaum billiger, aber dafür vielleicht etwas größer und cleverer als seine Geschwister. Getreu dem neuen Skoda-Marketing-Spruch „Explore more“ der „simply clever“ ablöst.
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