Sixt: Alle Mobilitätsdienste in einer App

Mit dem Angebot bündeln die Münchener Rent-, Ride- und Sharing-Dienste in einer Plattform, die weltweit nutzbar ist. Grenzen zwischen Vermietung und Carsharing verschwimmen.

Was Ihr wollt: Sixt will es den Kunden überlassen, ob sie Mieten, Teilen oder einfach nur eine Fahrt buchen. | Foto: Sixt
Was Ihr wollt: Sixt will es den Kunden überlassen, ob sie Mieten, Teilen oder einfach nur eine Fahrt buchen. | Foto: Sixt
Johannes Reichel

Nachdem BMW und Daimer ihre neue Mobilitätsplattform vorgestellt haben, geht jetzt auch der Autovermieter Sixt, bis vor kurzem Partner bei BMW Drive Now, mit einem eigenen Angebot an den Start, bei dem er diverse Dienstleistungen bündelt. Die Münchener kombinieren in einer App die Produkte Sixt Rent, Share und Ride in den Bereichen Autovermietung, Carsharing und Fahrdienste. Zusätzlich solll die Anwendung auch Services von Partnern im Bereich Ride-Hailing und Taxi integrieren, ohne dass Kunden die App verlassen müssen. Der Anbieter peilt auf einen Markt, den die Beratungsfirma PwC in Europa auf knapp 400 Milliarden Euro im Jahr 2030 schätzt. Die App soll den 20 Millionen Sixt-Kunden weltweit zur Verfügung stehen und setzt die Vorstellung des Unternehmens von einer "integrierten Mobilitätsplattform" um. Weltweit verfüge der Vermieter über Zugriff auf 240.000 Fahrzeugen, 1.500 Partner und über einer Million Fahrer, wirbt das Unternehmen. Man hofft durch das breitere und digitalisierte Produktangebot aber auch auf weitere Neukunden für das Autovermietungsgeschäft.

„Mit dem heutigen Tag kommen wir als Marktführer in Deutschland unserer Vision eines globalen Anbieters individueller Mobilität ein großes Stück näher“, kommentierte Erich Sixt, Vorsitzender des Vorstands der SIXT SE.

Für Alexander Sixt, Strategievorstand der Sixt SE bildet die neue Mobilitätsplattform ‚ONE‘ den nächsten strategischen Schritt.

"Wir führen zusammen, was zusammengehört, und kombinieren Autovermietung, Carsharing und Ride-Hailing bzw. Taxi in der ersten weltweiten, völlig integrierten Mobilitätsplattform", meint der Manager.

Die Grenzen zwischen Sharing und Vermietung verschwimmen

In Abgrenzung zu anderen Anbietern will man die Flotte vernetzen und Fahrzeuge flexibel in den Bereichen Carsharing und Autovermietung einsetzen. Im Carsharing könne man frei entscheiden, ob man wenige Minuten oder bis zu 27 Tage das Fahrzeug buchen wolle. Die Abholung erfolge an einer der 2.200 Stationen. Durch ein auf künstlicher Intelligenz basiertes Preissystem solle der Kunde immer automatisch mit dem günstigsten Tarif unterwegs sein, verspricht der Anbieter. Übersteige etwa der Minutenpreis für den gefahrenen Zeitraum den aktuellen Tagespreis, zahlen Kunden automatisch den günstigeren Tagespreis.

Beim Rental wird weiter digitalisiert. Den bereits an ausgewählten deutschen Flughäfen verfügbaren Servie, Fahrzeuge 30 Minuten vor Mietbeginn digital auswählen und direkt über die App öffnen zu können, soll es 2019 sukzessive auf weitere Flughäfen in Europa und den USA sowie ausgewählte Stationen in Stadtgebieten geben.

Neu sind die Münchener auch beim Ride-Sharing unterwegs. Die Teil-App soll Zugriff auf ein weltweites Angebot an Taxi-, Fahr- und Transferdiensten ermöglichen. Dazu kooperiert das Unternehmen international mit über 1.500 Partnern und erlangt somit Zugriff auf über eine Million Fahrer.

"Gemeinsam mit den Partnerangeboten umfasst die SIXT App eines der weltweit größten Netzwerke von Taxi- und Ride-Hailing-Diensten", meint der Dienstleister. Gebucht und bezahlt würden die Services direkt über die App.

Mit dem Produkt könnten sich Kunden in 250 Großstädten in Europa und den USA in unter zehn Minuten abholen lassen und im Voraus Transfers in über 60 Ländern und 500 Städten buchen, wirbt der Mobilitätsspezialist.

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