Siemens Windrad erzeugt Strom für 1,9 Millionen E-Auto Kilometer an einem Tag
Der Prototyp wurde im dänischen Oesterild der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Windrad mit den gigantischen Ausmaßen soll in Zukunft im Offshore Betrieb Strom erzeugen, getestet wird das „Riesenrad“ aktuell an Land.
100 Jahre Strom für einen Vier-Personen Haushalt
Die im Probebetrieb erzeugten 359 Megawattstunden Strom könnten laut Siemens Gamesa Geschäftsführer Martin Gerhardt einen Vier-Personen Haushalt etwa 100 Jahre mit Energie versorgen. Das Windrad sei das größte Windrad der Welt. Der Durchmesser des Rotors beträgt 222 Meter. Das Maschinenhaus befindet sich in 160 Meter Höhe und wiegt unglaubliche 500 Tonnen.
Die einzelnen glasfaserverstärkten Rotorblätter haben eine Länge von 108 Metern und sind in einem Stück gegossen. Durch dieses Verfahren werden schwächere Bereiche an den Klebestellen eliminiert. Ein neues Harz erhöht die Recyclingfähigkeit. Nach dem Erreichen des Lebensendes und der Außerbetriebnahme können die Schaufelmaterialien getrennt und in neuen Anwendungen recycelt werden.
Effiziente Direktantriebstechnik und High Wind Ride Through
Die Direktantriebstechnik reduziert die Anzahl der zu bewertenden und verschleißanfälligen Komponenten in Offshore-Turbinen und macht sie dadurch einfacher zu warten. Der Wirkungsgrad wird durch den Einsatz eines Permanentmagnetgenerators verbessert, der keine Erregung benötigt.
Bei einer Windgeschwindigkeit von mehr als 25 Metern pro Sekunde schalten sich Windturbinen normalerweise zum Selbstschutz ab. Die mit dem High Wind Ride Through-System ausgerüsteten Anlagen fahren stattdessen die Leistung langsam herunter, was ein sanfteres Herunterfahren der Produktion und damit ein zuverlässigeres Stromnetz ermöglicht.
Serienstart 2024
Siemens Gamesa will mit der Serienproduktion 2024 beginnen. Dank stark standardisierter Prozesse soll die Produktion in kurzer und in hoher Stückzahl möglich sein. Und es ist sogar noch ein größeres Modell geplant: Model SG 14-236 DD soll einen Rotordurchmesser von 236 Metern haben.
Stellenabbau beim Weltmarktführer Off-Shore
Wie das Handelsblatt vermeldete wird Siemens Gamesa dieses Jahr weltweit 2.900 Stellen abbauen. Die meisten Arbeitsplätze fallen in Dänemark (800), Deutschland (300) und Spanien (475) weg.
„So eine Entscheidung ist nie einfach, aber jetzt ist die Zeit, um mit nötigen Aktionen das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, damit es eine nachhaltige Zukunft hat“, rechtfertigt Siemens-Gamesa-CEO Jochen Eickholt den drastischen Schritt.
Das Sparprogramm ist Teil der sogenannten „Mistral-Strategie“, die den kriselnden Windkonzern wieder auf Kurs bringen soll. Die Rekordpreise für Rohstoffe, Probleme bei den Lieferketten aber auch innerbetriebliche Querelen und interne Probleme haben den Konzern zuletzt in die roten Zahlen gebracht. Dass es in der Folge zu einem größeren Stellenabbau kommen könnte, hatte Eickholt bereits angedeutet.
Was bedeutet das?
Unglaublich, welche Energie ein einzelnes Windrad mittlerweile erzeugen kann. Und trotzdem steckt die Windenergie-Branche in der Krise. Seit Jahren herrscht auf dem Markt ein harter Preiskampf. Vor allem die Umstellung von staatlichen Vergütungen auf freie Ausschreibungssysteme, in denen der Günstigste den Zuschlag bekommt, hat die Turbinenhersteller in einen ruinösen Wettbewerb getrieben. Zusätzlich ist der deutsche Markt fast gänzlich zum Erliegen gekommen – im ersten Halbjahr 2022 wurden gerade mal etwas über 230 Windräder neu aufgestellt.
Elektromobilität , IAA Pkw , SUVs und Geländewagen , Diesel , Hybrid , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Hypermotion , Tokyo Motor Show , Oberklasse- und Sportwagen , Carsharing , Autonomes Fahren (Straßenverkehr) , Ladeinfrastruktur , Apps und Software (sonst.) , Verkehrspolitik und Digitale Infrastruktur , Formel E , Brennstoffzellen , Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation , Fahrzeuge & Fuhrpark , Wirtschaft, Steuern, Recht & Politik , Automotive-Messen & Veranstaltungen , Pkw, Carsharing , Kompakt- und Mittelklasse , Minis und Kleinwagen