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Shanghai Motor Show 2023: BMW i7 M70 – Luxusliner unter Vollstrom und Ja zu China

Mit dem BMW i7 M70 xDive debütiert der leistungsstärkste 7er in China. Der Top-Stromer der Bayern beschleunigt in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und bis auf 250. In scharfem, emissionsreichen Kontrast: Der Hybride XM Red Label mit 748 PS-V8-Motor. Aufhorchen lässt die Ansage von Entwicklungschef Frank Weber: "München ist, wo wir herkommen. Aber in China sind wir zuhause".

Der BMW i7 M70 xDrive ist der leistungsfähigste Stromer der Münchner. | Foto: BMW
Der BMW i7 M70 xDrive ist der leistungsfähigste Stromer der Münchner. | Foto: BMW
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Thomas Kanzler

"München ist, wo wir herkommen. Aber in China sind wir zuhause": Das ist mal eine Ansage des BMW-Entwicklungschefs Frank Weber in Shanghei, die der aktuell um Risikominimierung bemühte Bundesregierung und speziell dem Außenministerium nicht so richtig schmecken dürfte. Dann ist auch klar, dass die Bayern ihr Firmenflaggschiff nicht an der Isar, sondern im fernen Osten, ihrer offenbar "neuen Heimat" vom Stapel lassen: Mit dem BMW i7 M70 xDive debütiert der leistungsstärkste 7er auf der chinesischen Automesse. Völlig unzweifelhaft ist für Weber auch, dass China gerade auch bei der E-Mobilität mittlerweile Leitmarkt ist: "Was in China funktioniert, funktioniert überall auf der Welt".

BMW kommt bei E-Autos besser klar als die deutschen Konkurrenten

Der Konzern sieht sich entsprechend auf dem chinesischen Markt gut aufgestellt. Man sei mit der Position sehr glücklich und blicke optimistisch auf das Geschäft, erklärte Konzernchef Oliver Zipse am Dienstag in Fernost laut DPA. Auf dem kompetetiven Markt für Elektroautos kommt BMW besser klar als die deutschen Premium-Konkurrenten, im ersten Quartal wurde der Absatz von Elektroautos in China auf rund 19.800 verdreifacht, entspricht zehnt Prozent Marktanteil im Segment elektrischer Premiumfahrzeuge. Wobei hier eben anders als bei den Premium-Verbrennern zuletzt etwa Tesla sowie die chinesische Marke Nio vor den Deutschen lagen. Diskussionen über eine Abkopplung vom chinesischen Markt wies Zipse klar zurück. Danach will das Unternehmen Risiken verringern und nicht alles auf eine Karte setzen. "Genau das machen wir", meinte der BMW-Boss und verwies auf die gleichfalls kraftvolle Präsenz von BMW auf dem US-Markt und in Europa.

Fährt optisch üppig auf: Zweifarb-Lack, Schweller und Spoiler

Sehen lassen kann sich der Strom-Koloss aus Milbertshofen jedenfalls: Der beleuchtete Kühlergrill ist natürlich serienmäßig, das M-Performance-Professional Paket kleidet die Bremssättel in Schwarz, fügt eine schwarze Hochglanz-Kühlergrilleinfassung, geformte M Seitenschweller, M Logos mit Zierleisten auf den Kotflügeln, M Hochglanz Shadowline Zierelemente, schwarze M Außenspiegel, einen schwarzen M Heckspoiler, schwarze Akzentstreifen zwischen den Rückleuchten und einen einzigartigen Diffusoreinsatz für die Heckschürze hinzu. Dazu kommen 21-Zoll Leichtmetallrädern in Jet Black, mit Hochglanzeinsätzen und blauen M Sport-Bremssätteln ausgestattet. Für den i7 stehen erstmals Hochleistungsreifen zur Wahl, allerdings auf 20-Zoll-Rädern. Ob die Hochleistungsreifen mit dem geringeren Durchmesser Auswirkungen auf die Reichweite haben, ist noch nicht bekannt.

Doppelte Wicklung – mehr Power

Ein Motor an jeder Achse macht das "x" in xDrive. Der Motor an der Hinterachse ist besonders leistungsstark. Anstelle eines herkömmlichen dreiphasigen E-Motors ist die Schubeinheit sechsphasig. Durch die Verdoppelung der Anzahl der Wicklungen steigt die Leistungsdichte auf 2,41 kW/kg, das sind 25,5 Prozent mehr als beim Heckmotor des i7 xDrive60. Der Heckmotor leistet nun 483 PS, dazu kommen die 255 PS vom Frontmotor. Als Systemleistung geben die Bayern 650 PS und ein Drehmoment von 748 Nm an. Aktiviert man die M Launch Control oder den M Sport Boost, erhöht sich dieses Drehmoment auf 811 Nm. Aus dem Stand bringt M Launch die Tachonadel in 3,5 Sekunden auf 100 km/h. Nur der M8 und eine einzige Ausstattungsvariante des M3 und M4 können das unterbieten. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Große Batterie – magere Reichweite

Die 105,7-kWh-Batterie, von der 101,7 kWh nutzbar sind, sollen eine Reichweite von ermöglicht eine von 475 Kilometer ermöglichen. Im sogenannten Max Range Modus kann der i7-Sportler noch wesentlich weiterkommen. In diesem Modus senkt der i7 M70 die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h und schaltet die Klimaautomatik sowie die Komfortheizung für Sitze und Lenkrad ab. An einer Wallbox kann der Akku mit bis zu 11 kW aufgeladen werden, die maximale Leistung beim DC-Schnellladen liegt bei 195 kW.

Die serienmäßige adaptive Luftfederung ist selbstnivellierend, M-spezifische Parameter und ein kleineres Hydraulikvolumen in den hinteren Dämpfern sollen das dynamische Ansprechverhalten verbessern. BMW hat noch kein Leergewicht der Sport-Limousine genannt, der nicht durch die Motorsportabteilung veredelte i7 wiegt stolze 2.715 Kilogramm., Zusätzliche Verstrebungen in der Karosserie sollen die Steifigkeit zu erhöhen, für eine sattere Straßenlage sorgen eine aktive Wankstabilisierung und eine Hinterradlenkung.

XM "Red Label": Wohl eher nicht emissionsfrei

Den scharfen Kontrast markiert der ambivalente Hersteller aus Bayern dann mit der zweiten Neuheit in Shanghai: Dem BMW XM, Zusatz "Red Label": Der Hybride schafft feigenblattmäßige 83 Kilometer elektrisch im Bestfall, im Normalfall dürfte das die leistungsorientierten und solventen Kunden des 748-PS-Monsters aber ebenso wenig interessieren wie neben den CO2-Emissionen üppigen Geräuschemissionen. Kundschaft für solch einen Dino vermutet man natürlich auch in China. tk/jr

Was bedeutet das?

Eine Vorstellung mit Signalwirkung: BMW nutzt die Bühne in Shanghai zur Präsentation seines neuen Topmodells und gibt ein klares Bekenntnis zum Markt im Reich der Mitte ab. Modellstrategisch musste man natürlich auch eine M-Variante des sowieso schon potenten i7 nachreichen. Den Preis für den BMW i7 M70 xDrive will BMW in der zweiten Jahreshälfte bekannt geben. Durch die ausufernden Individualisierungsmöglichkeiten lässt sich der Preis des Traum-Siebeners dann in bisher unbekannte Höhen schrauben.

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