SF Motors präsentiert elektrische SUV-Modelle

Mit SF beteiligt sich ein weiterer chinesisch-amerikanischer Hersteller am „Goldrausch“ neuer Premium-Stromer - und will die unter anderem in der Ex-Hummer-Fabrik in den USA montieren.

Der SF 5 soll bereits ab 2019 in Serien gehen. | Foto: SF Motors
Der SF 5 soll bereits ab 2019 in Serien gehen. | Foto: SF Motors
Gregor Soller

Auch SF-Motors gehört zu den Unternehmen, die - grob gesprochen - chinesisches Geld und die Innovationskraft des Silicon Valley zu einem neuen Premium-Elektrofahrzeug bündeln. Am Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara zeigte SF Motors jetzt, mit welchen Produkten man den chinesischen und den US-Markt erobern möchte. Dabei handelt es sich um zwei elektrische SUV-Modelle, den SF 5 und den größeren SF 7.

Dass es SF Motors ernst meint mit dem Markteintritt, zeigt die Website, die immer wieder News enthält, darunter auch die Übernahme des Startups InEVit von Tesla-Co-Gründer Martin Eberhard. Dieser arbeitet seitdem als Innovationsmanager des Unternehmens. Produziert werden soll sowohl im chinesischen Chongqing als auch in der einstigen AM-Hummer-Fabrik im US-amerikanischen Mishawaka in Indiana. Aktuell baut SF das Werk um, plant aber aufgrund der Größe des Werkes und der zu erwartenden Stückzahlen mit maximal 50.000 Einheiten jährlich. Im chinesischen Chongqing sollen dagegen bis zu 150.000 Autos gebaut werden können, so dass man für den geplanten Produktionsstart 2019 theoretisch eine Kapazität von 200.000 Autos vorhalten könne.  

Beide SUV-Coupés sollen eine Reichweite von bis zu 300 Meilen (knapp 500 Kilometer) haben und 735 kW Leistung bieten, um so in weniger als drei Sekunden auf 100 km/h sprinten zu können. Basis ist eine Plattform mit zentralem Akkupaket, ähnlich wie es Jaguar beim I-Pace oder VW für die ID-Familie vorgestellt hat. Die Batterien sind auch hier eine Eigenentwicklung von SF. Angetrieben werden die Modelle von je einer E-Maschine an Vorder- und Hinterachse. Auch für teilautonomes Fahren sollen sie Modelle vorbereitet sein.

Unterstützung für das ambitionierte Projekt kommt vom SF-Mutterkonzern Sokon. Außerdem arbeitet man mit Forschungs-, und Entwicklungs- und Design-Einrichtungen auch in Deutschland und Japan zusammen. Der SF 5 soll noch im Laufe des Jahres in China und den USA bestellt werden können, zu einem Markteintritt in Europa äußerte man sich noch nicht. Da die Fertigung hochautomatisiert ablaufen soll, könnte auch der Einstiegspreis des SF 5 deutlich unter den bislang üblichen 80.000 Dollar liegen, welche die meisten Konkurrenten für ihre Stromer aufrufen.

Was bedeutet das?

Vom eventuellen künftigen Elektrofahrzeugboom wollen zahlreiche chinesische Unternehmen profitieren, die sich in den USA Innovationen und Fertigungseinrichtungen sichern. Gepaart mit deutschem Engineering entsteht so eine weitere „Premium“-Elektromarke mit Ambitionen, was auch den Druck auf die „alten“ Premiumhersteller weiter erhöht. Man darf gespannt sein, wie SF der geplante Markteintritt ab 2019 gelingt – denn mit dem Konzept steht man bei weitem nicht mehr allein da.  

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