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Seat soll im VW-Konzern die CNG-Technik weiter entwickeln

Die Neustrukturierung des VW-Konzerns trägt schnell Früchte: Das Thema CNG soll künftig schwerpunktseitig von Seat weiterentwickelt werden.

Seat soll die CNG-Technik im VW-Konzern vorantreiben, wie jetzt auf dem GASNAM-Kongress in Madrid bekannt wurde. | Foto: Seat
Seat soll die CNG-Technik im VW-Konzern vorantreiben, wie jetzt auf dem GASNAM-Kongress in Madrid bekannt wurde. | Foto: Seat
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Gregor Soller

In seiner Rede zur Eröffnung des 6. GASNAM-Kongresses in Madrid erklärte Seat-CEO Luca de Meo, dass der spanische Autohersteller bei der Entwicklung CNG-betriebener Fahrzeuge innerhalb des Volkswagen Konzerns eine Vorreiterrolle spielen soll. Besonders mit Blick auf die urbane Mobilität und die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien unterstrich de Meo, „dass mit Erdgas betriebene Fahrzeuge sowohl für die Automobilindustrie als auch für die Gaswirtschaft enorme Geschäftspotenziale bieten“.

Innerhalb des Volkswagen Konzerns positioniert sich Seat jetzt endgültig als führende Marke für die CNG-Strategie. So kündigte der Vorstandsvorsitzende an, dass das Technologiezentrum von Seat, in dem über 1.000 Ingenieure tätig sind, für den Volkswagen Konzern die CNG-Technologie noch weiter vorantreiben wird. Erklärtes Ziel sei es, sich als Technologiezentrum von internationalem Rang zu etablieren: „Wir möchten dieser Technologie unbedingt den Stempel „Made in Spain“ aufdrücken und sind davon überzeugt, dass unsere Pionierleistung von Erfolg gekrönt sein wird.“ Vom technischen und wirtschaftlichen Vorteil von CNG als alternativem Kraftstoff ist Luca de Meo überzeugt: „CNG ist nicht nur eine Brückentechnologie, sondern langfristig eine echte Alternative, da die weltweiten Gasvorkommen den Bedarf für mindestens die nächsten 100 Jahre abdecken.“

Außerdem machte er deutlich, dass – ausgehend von einer Million effizienter CNG-Fahrzeuge auf den Straßen – der jährliche CO2-Ausstoß allein in Spanien um 1,2 Millionen Tonnen gesenkt werden könne. Dies entspreche einer Komplettbepflanzung Madrids mit Bäumen. Außerdem könne jeder Besitzer eines CNG-Fahrzeugs von Einsparungen zwischen 700 und 1.000 Euro pro Jahr profitieren. Im Unterhalt sei CNG eine sehr kostengünstige Option, da sie im Vergleich zu Benzinfahrzeugen 55 Prozent und im Vergleich zu Dieselfahrzeugen 30 Prozent Einsparungen erzielen kann.

Trotzdem erfordere die Zukunft von CNG „die Kooperation von Wettbewerbern, Institutionen und anderen Unternehmen“, damit sich Erdgas als echte Alternative zur Elektromobilität und konventionellen Benzin- und Dieselfahrzeugen etablieren kann. „Dafür ist es unerlässlich, dass wir in großem Stil in den Ausbau des Tankstellennetzes investieren, weil es keinen Sinn macht, die Technologie und den Markt zu haben, aber keine Infrastruktur, die auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet ist“, so de Meo.

Deshalb hat sich Seat zum Ziel gesetzt, bis 2020 allein in Spanien 300 neue Gastankstellen zu errichten. Bis 2030 sollen voraussichtlich eine Million gasbetriebener Fahrzeuge auf Spaniens Straßen unterwegs sein. Für Seat ist der spanische Markt in puncto CNG-Technologie der zweitgrößte nach Italien. Dies wird auch anhand der Tatsache deutlich, dass Seat bereits im ersten Quartal 2018 mehr als 900 gasbetriebene Fahrzeuge in Spanien verkauft hat und damit fast so viele wie im Gesamtjahr 2017.

Was bedeutet das?

Die CNG-Offensive des Volkswagen-Konzerns könnte in Spanien besser und leichter vorankommen als im Rest von Europa – ähnlich wie es Fiat in und mit Italien vorexerziert hat. Man muss allerdings abwarten, ob dieser „Südwind“ ausreicht, CNG im gesamten Konzern europaweit voranzubringen – denn in der deutschen Praxis stößt man hier leider immer noch sehr schnell an Grenzen.  

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