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Schienengipfel: Zug statt Flug - im TEE 2.0 zügig durch Europa

Mit neuen und komfortableren Verbindungen will das Bundesverkehrsministerium die Bahn auch innereuropäisch zur Flugzeug-Alternative machen.

TransEuropExpress 2.0: Bundesverkehrsminister Scheuer launchte die Pläne für ein transeuropäisches Schnellzugnetz und hofft damit, auch auf weiteren Strecken eine Alternative zum Flieger etablieren. | Foto: BMVI
TransEuropExpress 2.0: Bundesverkehrsminister Scheuer launchte die Pläne für ein transeuropäisches Schnellzugnetz und hofft damit, auch auf weiteren Strecken eine Alternative zum Flieger etablieren. | Foto: BMVI
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Johannes Reichel

Beim sogenannten Schienengipfel des Bundesverkehrsministeriums auf Initiative von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) haben zahlreiche EU-Staaten zugesagt, das deutsche Konzept TEE 2.0 für grenzüberschreitende Hochgeschwindigkeits- und Nachtverkehre auf der Schiene zu unterstützen. "Mit der Bahn umweltfreundlich durch Deutschland und Europa - das heißt: Hochgeschwindigkeits- und Nachtzugverbindungen, die mit dem Flugzeug konkurrieren können. Genau das leistet unser Konzept TEE 2.0. Und genau dafür haben wir heute breite Unterstützung aus ganz Europa erhalten", erklärte Scheuer bei der Vorstellung des Vorhabens.

Grundlage für einen Europa-Takt

Der deutsche Minister und zahlreiche europäische Amtskollegen unterzeichneten eine Erklärung (Letter of Intent) zu dem von Deutschland vorgeschlagenen Konzept TransEuropExpress (TEE) 2.0. Die EU-Staaten unterstützen das Konzept - als Grundlage für einen vernetzten Europatakt. Unter anderem sagen die Staaten den Unternehmen die moderierende Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Verbindungen, eines Taktfahrplans und einer digitalen Buchungsplattform durch die Unternehmen zu und bitten die EU-Kommission, ein Förderprogramm für grenzüberschreitend einsetzbare Züge vorzuschlagen, wie das BMVI weiter mitteilt. Die Erklärung beinhaltet zudem zahlreiche mögliche TEE-Strecken, die in naher Zukunft, bzw. schrittweise bis Ende der zwanziger Jahre umgesetzt werden können.

600 Kilometer und mindestens 100 km/h im Schnitt

Der deutsche Vorschlag für das TEE 2.0-Konzept sieht Folgendes vor, dass ein TEE 2.0 mindestens drei Staaten oder zwei Staaten über mindestens 600 Kilometer verbindet und mindestens 160 km/h auf einem wesentlichen Teil der Strecke oder eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h auf der Gesamtstrecke erreicht. Darüber hinaus sollen die Züge einen erhöhten Komfort, freies WLAN, Gastronomie sowie ggf. Schlaf- und Liegewagen oder andere Komfortangebote bei Nachtzügen gegenüber üblichen Reisezügen bieten.

Erste TEE-Strecke München-Zürich seit 2020 in Betrieb

Im Dezember 2020 hatte der Minister mit der neu elektrifizierten Verbindung München - Zürich die erste Strecke eröffnet, die alle Anforderungen an eine Linie des TEE 2.0 erfüllt. Mit der ebenfalls im Dezember 2020 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft vereinbarten Kooperation der vier Eisenbahnunternehmen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz werden neue Nachtzugverbindungen und damit weitere Angebote des Konzepts TEE 2.0 realisiert: Ab Dezember 2021 etwa Wien-München-Paris sowie Zürich-Amsterdam, ab Dezember 2023: Wien/Berlin-Brüssel/Paris und ab Dezember 2024 dann Zürich-Barcelona.

Für den Europatakt sollen nationale Taktfahrpläne aufeinander abgestimmt werden, was für bessere Anschlüsse und eine effizientere Nutzung der Infrastruktur sorgen soll. Die Staaten arbeiteten hierzu bereits eng zusammen, so das Ministerium. Die europäischen Infrastrukturbetreiber unterstützen durch die Initiative EuroLink.

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