Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat wie avisiert den Ersteinsatz eines vollelektrisch angetriebenen Verteiler-Lkw in Deutschland vermeldet. Ende November 2021 übernahm Bona Deutschland mit Sitz im hessischen Limburg a.d. Lahn den E-Truck. Der Spezialist für hochwertige Systemlösungen rund um Fußböden will damit einen Beitrag für eine nachhaltige City-Logistik in der Domstadt leisten. Für den Einsatz habe man vorab den Bedarf und das Einsatzgebiet des Kunden Bona analysiert, und anschließend ein Fahrzeug konfiguriert. Der batterieelektrische Lkw soll als City-Shuttle auf vier bis fünf Touren täglich fertige Produkte von der Produktionsanlage im Süden der Stadt in das knapp sechs Kilometer entfernte Distributionszentrum im Norden transportieren und bietet 21 Euro-Paletten Platz.
„Da in Limburg aufgrund zu hoher Stickstoffdioxidwerte ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge ab April 2022 im Raum steht, können wir mit unserem emissionsfreien City-Shuttle einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten“, berichtet Thomas Brokamp.
Die Emissonsfreiheit und der geräuscharme Antrieb waren weitere Argumente. Der E-Motor des Fahrzeugs leistet bis zu 230 kW (312 PS), womit sich das zulässige Fahrzeuggewicht des Dreiachsers von 26 Tonnen souverän bewegen lassen soll.
„Der elektrische Antriebstrang glänzt gerade bei niedrigen Drehzahlen und bei Anfahrsituationen mit einer deutlichen besseren Beschleunigung und mehr Zugkraft im Vergleich zum Diesel“, wirbt Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw, Scania Deutschland Österreich.
Die Energie liefern fünf Module an Lithium-Ionen-Akkus, die jeweils mit einer Kapazität von 33 kW/h aufwarten. Die elektrische Reichweite hänge in erster Linie von den Faktoren Fahrstil, Beladung sowie Topographie ab, fügt Hottgenroth an. Unter optimalen Bedingungen sind die Antriebsbatterien mit der Gesamtkapazität von 165 kW/h für eine Reichweite bis zu 110 Kilometern ausgelegt, im realen Fahrbetrieb seien 70 bis 90 Kilometer zu erwarten. Da beim City-Shuttle in Limburg ein Arbeitstag üblicherweise nur zwischen 50 und 60 Kilometer beträgt, genüge die Kapazität.
Kreislauf: Strom aus der eigenen Photovoltaik
Den Strom für das Fahrzeug liefert künftig eine Photopholtaik-Anlage auf dem Gelände des Distributionszentrums. Geladen wird dieser mit Gleichstrom im CCS2-Standard, bei einer Ladeleistung von bis zu 130 kW spendiert, womit die Akkus bei 20 Prozent Kapazität in einer guten Stunde vollständig aufgeladen sein sollen. Ein Zwischestopp von einer halben Stunde an der Ladesäule liefert Strom für weitere 50 oder 60 Kilometer. Der Anschluss ist hinter einer Abdeckung oberhalb des rechten Scheinwerfers platziert. Für Bona geht es in der ersten Betriebsphase vor allem darum, den neuen Elektro-Lkw unter realen Bedingungen kennenzulernen. Ein Fokus wird dabei auf der Leistungsfähigkeit der Batterien liegen, präzisiert der Logistiker.
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