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Rolls Royce Spectre: Erster Stromer von Rolls

Bereits 1900 schwärmte Sir Charles Stewart Rolls vom Elektroauto – 122 Jahre später wurde sein Wunsch Wirklichkeit

Der Spectre folgt optisch dem Wraith - "ersetzt" aber das Phantom Coupé. | Foto: Rolls-Royce
Der Spectre folgt optisch dem Wraith - "ersetzt" aber das Phantom Coupé. | Foto: Rolls-Royce
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Gregor Soller

Der Spectre wurde komplett neu entwickelt und teilt sich viele Komponenten mit dem BMW i7. Optisch orientiert er sich mit dem Fließheck am Wraith, der für die progressiveren Kunden entwickelt wurde. Noch progressiver jetzt der Wraith, obwohl Sir Charles Stewart Rolls schon seit der Firmengründung vom Stromer schwärmt und hier weit vorausblickte:

„Das Elektroauto ist geräuschlos und sauber. Es gibt keinen Geruch oder Vibrationen. Sie sollten sehr nützlich werden, wenn feste Ladestationen eingerichtet werden können.“

Von Nachhaltigkeit war dabei nicht unbedingt die Rede, denn Rolls Royce ist Luxus. Entsprechend üppig gerieten die Dimensionen, die sich auch am i7 orientieren: Er bietet auf 5,45 Metern Länge und 2,08 Meter Breite üppigste 3,21 Meter Radstand und viel Platz für vier. Der Spectre folgt Rolls-intern dem Phantom Coupé, den man als „geistigen Vorgänger“ des Spectre bezeichnet. Immerhin sorgt die serienmäßige Allradlenkung für einen guten Wendekreisdurchmesser von 12,7 Metern.

Die Tagfahrlichter des Spectre sollen die imposante Breite des Fahrzeugs von zwei Metern betonen und werden durch untere Lampengruppen (analog zum i7) getragen, die auf den ersten Blick abgedunkelt erscheinen – fast wie zusätzliche Kühlschächte, die hier genauso wenig nötig sind wie der Grill, der sanft beleuchte ist: 22 LEDs beleuchten die sandgestrahlte Rückseite jeder der Lamellen, deren sanftes Leuchten sich in den polierten Frontflächen spiegelt und so eine subtile und dreidimensionale Nachtsignatur erzeugt.

Über 100 kWh Akkukapazität für ordentliche Reichweiten

Der Akku dürfte der 101,7-kWh Kapazität des i7 haben. Mit einem WLTP-Verbrauch von 21,5 kWh – real dürften es eher 25 kWh plus werden, soll er bis zu 520 Kilometer Reichweite bieten. Auch die Leistung fällt mit 430 kW (585 PS) üppig genug aus, um den Spectre in 4,5 Sekunden auf 100 km/h zu zoomen – das Topspeed wird erst bei 250 km/h abgeregelt.

Dabei rollt der Riese auf mächtigen 23-Zöllern (Lkw sind 22,5 Zoll!). Für maximalen Fahrkomfort soll das sogenannte „Planar-Federungssystem“ - elektronisch gesteuert – sorgen. Ein glatter Unterboden und fließende Linien sorgen für einen ordentlichen cW-Wert von 0,25.

Innen gibt sich der Spectre gewohnt üppig-klassisch: Displays und Bedienelemente kennt man ähnlich von den aktuellen Rolls-Royce-Modellen – man bleibt hier mit Chrom und Zugschaltern auch ganz der Tradition verpflichtet. Der bekannte Sternenhimmel im Dach wird jetzt um eine LED-Sternenlandschaft in den Tür- und Seitentafeln ergänzt.

Das alles hat seinen Preis, den man nicht nur monetär, sondern auch auf der Waage bezahlt: Der Spectre wiegt leer unglaubliche 2.975 Kilogramm! Hier wird es langsam eng mit der 3,5-Tonnen-Führerscheingrenze – und hier muss man mittelfristig nachbessern! Torsten Müller-Ötvös erklärt dann auch:

„Spectre ist in erster Linie ein Rolls-Royce und in zweiter Linie ein Elektrofahrzeug. Er ist der Beginn eines neuen Kapitels für unsere Marke, für unsere außergewöhnlichen Kunden und für die Luxusindustrie. Aus diesem Grund glaube ich, dass der Spectre das perfekteste Produkt ist, das Rolls-Royce je produziert hat.“

Reservieren kann man ab sofort - Marktstart ist im Herbst 2023. Die Preise dürften mit etwa 400.000 Euro zwischen Cullinan und Phantom liegen.

Was bedeutet das?

Die ganz große Revolution blieb aus – der Spectre folgt optisch dem Wraith und nutzt die Basis des neuen i7 – komponiert das aber zu einer schweren Neuheit, die sich der Firmengründer schon vor 123 Jahren gewünscht  hätte.

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