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Roller-Sharing: emmy expandiert mit Green City

Roller-Sharing-Anbieter will mit Hilfe einer Wertpapier-Ausgabe beim Energie- und Verkehrswendeunternehmen Green City die Marktführerschaft ausbauen. Im Fokus steht der D-A-CH-Markt, etwa weitere Großstädte wie Köln oder Wien, dann aber auch europäische Metropolen.

Beharrlich auf Expansionskurs: Green City-Vorstand Jens Mühlhaus glaubt an die Emmy-Roller-Idee und organisiert eine Finanzierung für das Unternehmen von Co-Gründer Valerian Seither (re.). | Foto: J. Reichel
Beharrlich auf Expansionskurs: Green City-Vorstand Jens Mühlhaus glaubt an die Emmy-Roller-Idee und organisiert eine Finanzierung für das Unternehmen von Co-Gründer Valerian Seither (re.). | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Der Roller-Sharing-Anbieter emmy aus Berlin hat eine weitere Expansion angekündigt. Diese soll dank einer Kooperation mit dem Münchener Energie- und Verkehrswendeunternehmen Green City AG gelingen, das ein neues Wertpapier zur Finanzierung aufgelegt hat. Das sogenannte "Green City Smart Mobility" genannte Produkt, das unter den üblichen Regularien des Kapitalmarkts und den Regeln der Bafin ausgegeben wird, soll am Ende bis zu 3,5 Millionen Euro einspielen, die direkt in die weitere Expansion des Unternehmens fließen sollen. Im Hauptfokus stehen dabei Großstädte in der D-A-CH-Region, besonders interessant wären etwa Köln oder Wien, wie der Anbieter erklärte. Schon eine gemeinsame Finanzierung des Start-up-Unternehmens von Green City über eine Crowdfinanzierung hatte 1,2 Millionen Euro eingesammelt, jetzt strebt man eine größere Dimension an. Die Genussscheine mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer Rendite von angestrebten 7 % p.a. werden ab 1.000 bis 10.000 Euro auch an Kleininvestoren ausgegeben.

"Wir glauben an die Zukunft der Mobilität, ohne ein eigenes Auto zu besitzen", erklärte emmy Co-Founder Valerian Seither bei der Vorstellung der Expansionspläne in München.

Wobei er betont, dass aus seiner Sicht der ÖPNV das Rückrat eines jeden urbanen Verkehrssystems ist und sein muss. "Aber es gibt eben Fälle und Situationen, wo man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr weiter kommt und unser emmy-Roller besser passt", erklärt der Gründer. Er sieht vor allem die Argumente Platzbedarf und Parkplatzsuche als große Vorteile des Verkehrsmittels E-Roller gegenüber Automobilen an, auch wenn man selbstverständlich auch mit dem Roller an die Bedingungen verkehrsreicher Städte wie München und Berlin gebunden sei.

Die Überlegung, auch in den derzeit förmlich explodierenden Markt der E-Tret-Roller einzusteigen hat der Anbieter im Übrigen verworfen: "Aus unserer Sicht ist das Stand Heute kein nachhaltiges Verkehrsmittel, der Verschleiß ist hier viel zu hoch, die Haltbarkeit der Fahrzeuge zu niedrig", meint der Roller-Sharing-Experte. Die eigenen Emmy-Roller sind auf einen Lebenszyklus von bis zu fünf Jahren ausgelegt, wie der Anbieter schildert. Generell begrüße man aber den Boom bei zum Automobil alternativen Verkehrsmitteln. "Die Mobilität in der Stadt muss sich ändern", glaubt Seither. Man sei hier offen für eine Ausdehnung auf andere Verkehrsmittel und analysiere den Markt genau, so Seither.

Beharrliches Wachstum mit Nachhaltigkeit

Der Anbieter verfügt derzeit über 200.000 Kunden, die per App auf 2.000 elektrisch angetriebene Roller vom Typ Govecs Schwalbe zurückgreifen können. Als nächsten Meilenstein peilt die Firma eine Verdoppelung der Roller-Zahlen auf 4.000 Exemplare an. Sämtliche Roller werden mit Ökostrom betrieben und verfügen anders als das Serienmodell über einen Wechselakku, der von einem Akku-Team rechtzeitig vor Ort getauscht wird. 2018 wurden in den vier Betriebsstädten Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf 1,25 Millionen Fahrten mit den orangenen E-Rollern durchgeführt, die sich auf 10 Millionen Kilometer summierten.

Die meisten Fahrten liegen im Bereich bis zu fünf Kilometer. Die Firma hat mittlerweile 190 Mitarbeiter vor allem in Berlin und an den anderen Standorten, die im Service, Werkstatt, aber auch in der Softwareentwicklung und der Disposition tätig sind. Durch die Steigerung der Nutzerzahlen würden mittlerweile auch die saisonalen Schwankungen zwischen Sommer und Winter geringer. Zudem versuche man, die ruhigere Winterzeit für die Durchführung der Standard-Wartungen alle 5.000 Kilometer zu nutzen, beschreibt Seither. Akute Reparaturen werden dagegen laufend durchgeführt, vor Ort gibt es jeweils auch Ersatzteillager mit den gebräuchlichsten Verschleißteilen, sodass die Roller schnell wieder im Betrieb sind. Trotz des hohen Wartungs- und administrativen Aufwands rentiert sich das Geschäft bei Emmy ab dem zweiten Jahr eines lokalen Centers, wie Valerian Seither berichtet. 

Investor Green City glaubt daher nicht nur an das Unternehmen, sondern darüber hinaus an ein weiteres starkes Wachstum des Sharing-Marktes. Green-City-Vorstand Jens Mühlhaus verweist auf Studien, die ein Wachstumspotenzial von derzeit sieben Millionen Nutzern von Sharing-Angeboten im Mobilitätssektor auf bis zu 700 Millionen Nutzer sehen. 

"Uns steht eine Mobilitätsrevolution ins Haus. Von dieser Dynamik können alle profitieren, die in unser Wertpapier investieren, nicht nur die institutionellen Investoren. Das wird funktionieren", wirbt Mühlhaus.

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