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Renault tauscht LCV-Fuel-Cell-Partner: Plug Power statt Symbio

In einem Joint Venture mit dem US-Pionier sollen leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb sowie Infrastrukturlösungen schneller zur Serie reifen. Ziel: Alles aus einer Hand für Flotten.

Säule wechsel Dich: Mit dem Partnertausch von Symbio zu Plug Power will Renault leichte H2-Nutzfahrzeuge wie den Master Hydrogen schneller zur Serienreife bringen und "Aus-einer-Hand"-Lösungen anbieten, inklusive Infrastruktur. | Foto: Renault/Bernier Anthony
Säule wechsel Dich: Mit dem Partnertausch von Symbio zu Plug Power will Renault leichte H2-Nutzfahrzeuge wie den Master Hydrogen schneller zur Serienreife bringen und "Aus-einer-Hand"-Lösungen anbieten, inklusive Infrastruktur. | Foto: Renault/Bernier Anthony
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

Der französische Automobilhersteller Groupe Renault forciert zum Jahresauftakt auf diversen Feldern seine Aktivitäten und hat jetzt für den Bereich der leichten Nutzfahrzeuge einen überraschenden Wechsel des Entwicklungspartners beim Brennstoffzellenantrieb von Symbio zum US-Spezialisten Plug Power bekanntgegeben. Der bisherige Partner biete einige starke Punkte, aber in technologischer Hinsicht weise Plug Power den breiteren Ansatz auf und bessere Möglichkeiten für die Entwicklung von Endkundenangeboten auf dem Sektor, die neben dem Fahrzeug auch die Tankinfrastruktur sowie die Kraftstoffbeschaffung von H2 betreffen, wie eine Sprecherin gegenüber LOGISTRA durchblicken ließ.

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Man setze bei dem 50:50 Joint Venture, das im ersten Halbjahr 2021 mit Sitz in Frankreich gegründet werden soll und Fuel-Cell-Lösungen für leichte Nutzfahrzeuge im Güter- sowie Personentransport und Taxis entwickelt, auf die 20-jährige Expertise des Brennstoffzellenspezialisten. Dieser habe bisher über 40.000 Fuel-Cell-Systeme ausgeliefert sowie 110 H2-Tankstellen errichtet, an denen täglich mehr als 40 Tonnen H2 vertankt würden. Zudem sei der Anbieter führend in der Technology des grünen Wasserstoffs, der aus regenerativen Quellen per Elektrolyse erzeugt wird, argumentieren die Franzosen weiter.

Bei der bisherigen H2-Antriebslösungen im City-Van Kangoo H2 soll die Kooperation mit Symbio zwar einstweilen fortgesetzt werden. Für die weiteren Entwicklungen im Bereich der 2,8- und 3,5-Tonner Renault Trafic und Master will man dann aber auch die Neuentwicklungen von Plug Power setzen.

Die Kooperation stützt sich auf drei Grundpfeiler: 

  • Forschung & Entwicklung: Plan ist es, ein gemeinsames Innovation Center zu errichten, in dem gemischte und integrierte Teams auf Basis der bisherigen und künftiger LCV-Plattformen H2-Modelle entwickeln.
  • Produktion: Das Joint-Venture soll die Fertigungskapazitäten- und -fähigkeiten der Groupe Renault mit dem H2-Fertigungs-Know-How von Plug Power kombinieren und ein vertikal integriertes Fuel-Cell-Stack-System etablieren. Dazu ergänzend will man aber auch ganze Tanksysteme aufs Gleis setzen, die eine Schlüsselrolle in Wasserstoff-Ökosystemen spielten, wie der Hersteller argumentiert.
  • Vertrieb: Auch im Verkauf und Vertrieb will man ein Ökosystem aufsetzen, das Fahrzeug, Tanksystem sowie Kraftstoffversorgung sowie den Service der Anlagen aus einer Hand realisiert. Damit glaubt man den Hochlauf der Technologie in gewerblichen Fuhrparks massiv beschleunigen zu können.

Der jüngst von Seat gewechselte neue Renault-Groupe CEO Luca de Meo zeigte sich überzeugt, dass man mit der neuen Kooperation eine einzigartige "Aus-einer-Hand"-Lösung und komplette Wertschöpfungskette für LCV schaffen könne, vom Fahrzeug, über Tanklösungen bis hin zu dekarbonisiertem Wasserstoff. Damit wolle man Frankreich als Brückenkopf für diese Schlüsseltechnologie positionieren und die führende Rolle in Europa stärken. Ziel sei es, der europäische Marktführer in brennstoffzellengetriebenen leichten Nutzfahrzeugen zu werden, formulierte de Meo. Andy Marsh, CEO von Plug Power zeigte sich stolz als Innovationsführer im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie mit der Groupe Renault die Marktführerschaft in Europa bei schweren Transportern in Angriff zu nehmen.

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