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Renault Scénic Vision: So wird der neue Scénic

Das Concept Car verfügt zur Bewältigung langer Strecken mit schnellen Tankstopps über einen kombinierten Batterie-Brennstoffzellen-Antrieb und besteht zu 70 Prozent aus Rezyklaten. Außen dezent, innen voller neuer Ideen kündigt es den nächsten Scénic an. 

Optisch dezent, aber innen voller neuer Ideen: Die Studie Scénic Vision. | Foto: Renault
Optisch dezent, aber innen voller neuer Ideen: Die Studie Scénic Vision. | Foto: Renault
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Gregor Soller

Renault hat mal wieder eine wilde Studie rausgehauen! Und was für eine! Optisch sehr dezent, mit dem Anspruch den  CO2-Fußabdruck zu senken. Denn die Studie zeigt sehr konkret, wie der nächste Scenic aussieht und da darf man nicht zu weit gehen. Klar ist: Er wechselt vom Van zum SUV. In Produktion und Gebrauch soll ein um 75 Prozent geringerer CO2-Fußabdruck als bei konventionellen Elektrofahrzeugen entstehen. Während die Studie außen also sehr konkret erahnen lässt, wie der nächste Scenic aussieht, gibt sie sich innen extremst futuristisch: Innovationen wie der „Safety Coach“, der den Fahrer proaktiv vor Gefahrenstellen warnt, oder der „Safe Guardian“, der bei nachlassender Aufmerksamkeit aktiv ins Fahrgeschehen eingreift, sollen darüber hinaus die aktive Sicherheit auf ein neues Niveau heben.

Gilles Vidal, Vice President Design, Renault, erklär dazu:

„Der Renault Scenic Vision ändert die Art und Weise, wie wir Autos entwerfen. Dieses Konzeptfahrzeug ist das Produkt einer konzeptionellen Methodik, die auf drei Hauptsäulen basiert: Umwelt, Sicherheit und Integration“.

Wichtig ist er nächste Satz:

„Diese Konzeptstudie ist einzigartig, weil sie so realitätsnah ist. Der Scenic Vision gibt auch einen neuen Kurs für die Marke Renault vor, hin zu einer Mobilität, die nachhaltiger, sicherer und integrativer ist“.

Der nächste Scénic bleibt kompakt

Mit 4,49 Meter Länge bei 1,9 Meter Breite und 1,59 Meter Höhe bleibt der Renault Scénic Vision am oberen Ende Kompaktklasse. An den Felgen befinden sich bewegliche Klappen, die die Öffnungen zwischen den Speichen verschließen und damit die aerodynamische Effizienz des Fahrzeugs verstärken. Bei Fahrgeschwindigkeiten unter 10 km/h öffnen sich die Klappen zur besseren Ableitung der Abwärme der Bremsen. Originelles Detail: Das Renault Markenzeichen an den Radnabenabdeckungen dreht sich nicht mit den Rädern, sondern bleibt auch in aufrechter Position, wenn der Scenic Vision in Bewegung ist. Um größtmögliche Einstiegsfreundlichkeit für Fahrer und Passagiere zu realisieren, ist das Concept Car ohne B-Säule und mit gegenläufigen Türen konzipiert.

Hybrid neu gedacht: Mit Elektro- und Brennstoffzellenantrieb in einem

Die Studie bietet einen Hybridantrieb, bestehend aus einem hochmodernen, fremderregten Synchronmotor mit 160 kW/218 PS, einer kompakten Batterie mit 40 kWh Kapazität und einer Brennstoffzelle mit 16 kW/22 PS, die mit grünem Wasserstoff betrieben wird und Energie zum Laden des Akkus liefert. Vorteil der Elektro-Wasserstoff-Hybridtechnologie sind die deutlich kürzeren Tankzeiten als sie zum Laden einer Antriebsbatterie benötigt werden. Ein Tankstopp an einer Wasserstoffstation lässt sich in fünf Minuten absolvieren, ideal für lange Fahrten.

Bei alltäglichen Fahrten funktioniert der Scenic Vision wie ein herkömmliches Elektrofahrzeug und nutzt die Brennstoffzelle nicht. Bei längeren Strecken berechnet ein Routenplaner den Leistungsanteil, den die Brennstoffzelle übernehmen muss, damit der Nutzer die Batterie nicht aufzuladen braucht. Stellt er das Fahrzeug am Zielort ab, kann er es wieder an der Ladestation anschließen. Weiterer Vorteil der Brennstoffzelle: Bei kaltem Wetter sorgt das System dafür, dass der Akku schneller auf die optimale Betriebstemperatur kommt.

Einziges Emissionsprodukt der Brennstoffzellenreaktion ist Wasser. Darüber hinaus beinhaltet das Hybridsystem des Scenic Vision alle Vorteile des Elektroantriebs: sofort bereitstehendes Drehmoment sowie geräuscharmer und vibrationsfreier Betrieb. Die Studie versteht sich darüber hinaus als Teil eines größeren elektrischen Ökosystems: Sie verfügt über die technische Voraussetzung für das bidirektionale Laden und kann mit der Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) Strom ins Netz zurückspeisen.

Um sämtliche Komponenten für sein innovatives Antriebskonzept aufzunehmen, nutzt der Scenic Vision eine neuartige Plattform mit dem Elektromotor im Heck und dem 2,5 Kilogramm schweren Wasserstofftank vorne. Entsprechend der Einbauposition des Motors verfügt die Studie über Hinterradantrieb. Die Batterie ist im Fahrzeugboden untergebracht, ebenso die dahinter liegende Brennstoffzelle.

70 (Gewichts-)Prozent Recyklate sparen massiv Rohstoffe

Das Concept Car besteht zu über 70 Gewichtsprozent aus wiederverwendeten Materialien. Ebenso lassen sich 95 Prozent der Materialien, aus denen das Fahrzeug einschließlich der Batterie besteht, im Rahmen des industriellen Wertstoffkreislaufs wiederverwerten. Bereits 2008 war Renault nach eigenen Angaben der erste Autohersteller, der sich über die Gründung der Tochtergesellschaft Renault Environnement 2008 finanziell an der Recyclingindustrie beteiligte. Heute richtet der Konzern mit der Re-Factory den Produktionsstandort Flins neu aus zu einem Zentrum für Kreislaufwirtschaft rund um die Mobilität.

Alle Stahlteile der Studie wurden mit kohlenstoffarmen Prozessen hergestellt, die Rohkarosserie besteht zu 95 Prozent aus Recyclingstählen. Noch höher, nämlich 100 Prozent, ist die Recyclingquote bei den Aluminiumkomponenten von Türen und Hauben bis hin zu Felgen und Zierteilen. Auch bei den Carbonfasern im Scenic Vision handelt es sich ausnahmslos um Rezyklate, beispielsweise aus Abfallprodukten der Luftfahrt- und Papierindustrie. Ebenso sind das Platin für die Membran der Brennstoffzelle sowie das Kupfer in der Batterie und den elektrischen Leitungen im Fahrzeug zu 100 Prozent wiederverwertet.

Ex-Milchflaschen und Plastikrohre im Innenraumboden, Feinstaub für die Dachfarbe!

Der Innenraumboden besteht ausschließlich aus den Rezyklaten von Milchflaschen und Kunststoffrohren. Insgesamt beträgt die Kunststoff-Recyclingquote im Scenic Vision 70 Prozent. Sehr ungewöhnliche Wege geht Renault bei der Farbe für das Fahrzeugdach. Diese basiert auf Feinstaubpartikeln aus Stadtluft und verbindet damit Recycling und Verbesserung der Luftqualität.

Auch die Unfallvermeidung wurde groß geschrieben. Mit den drei Innovationen „Safety Score“, „Safety Coach“ und „Safety Guardian“ will Renault die Zahl der Unfälle um 70 Prozent verringern. Safety Score analysiert anhand von Sensordaten Fahrgewohnheiten wie Beschleunigung, Gleichmäßigkeit oder Aufmerksamkeit und gibt am Ende jeder Fahrt individuelle Fahrtipps und Hinweise zu den Risiken, die mit der jeweiligen Fahrweise verbunden sind. Durch Belohnungen wird der Fahrer animiert, sein Verhalten im Straßenverkehr entsprechend anzupassen.

Safety Coach informiert den Fahrer anhand von Umgebungsdaten, Informationen aus dem Navigationssystem und fortlaufend aktualisierten Daten von anderen Verkehrsteilnehmern über potenzielle Gefahrenstellen auf seinem Weg und ermöglicht ihm dadurch, vorausschauender zu fahren. Stressfördernde Warnsignale werden hierbei durch sanfte, multisensorische Benachrichtigungen ersetzt, die die Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit stärken.

Safety Guardian erkennt Signale für Stress, aber auch Schwäche oder einen Bewusstseinsverlust des Fahrers, wie etwa über längere Zeit ausbleibende Lenkbewegungen, und verlangsamt gegebenenfalls das Fahrzeug. Zusätzlich registriert der Scenic Vision auf Basis von Kamerainformationen und Daten eines Herzfrequenzsensors im Lenkrad Anzeichen von Müdigkeit und sendet Warnsignale an Fahrer und Passagiere.

Das große Display wurde neu gedacht und vergrößert die Windschutzscheibe virtuell um 24 Prozent!

Weiteres Novum ist ein großes Display am Übergang von Instrumententräger und Windschutzscheibe direkt im Sichtfeld des Fahrers, das die unmittelbare Umgebung vor dem Fahrzeug zeigt. Eine spezielle Kameraanordnung an der Fahrzeugfront vergrößert dabei das Sichtfeld des Fahrers und sorgt für den Eindruck einer um 24 Prozent größeren Windschutzscheibe. Hinzu kommen in die Sitze integrierte „Kokon“-Airbags, die die Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall umschließen. Die neuartigen Airbags ermöglichen die Realisierung eines schlanken und puristischen Instrumententrägers sowie eines futuristischen High-Tech-Lenkrads mit integrierten Displays.

Der Scenic Vision vereint lokal emissionsfreien Antrieb, umfangreiche Verwendung von Rezyklaten und wegweisende Sicherheit mit durchdachter ergonomischer Gestaltung und hohem Komfort auf allen Plätzen. Beispiel Sitze: Beifahrer und Passagiere im Fond sitzen auf komfortbetonten Sitzen, die einen Reisekomfort erster Klasse ermöglichen. Der Fahrersitz ist hingegen sportlicher ausgelegt, sodass sich der Fahrer unterwegs besser konzentrieren kann.

Ein weiteres Beispiel sind die weit öffnenden gegenläufigen Türen ohne B-Säule, die den Einstieg ins Fahrzeug erleichtern. Die Entriegelung erfolgt per Gesichtserkennung. Der Sensor hierfür befindet sich am Übergang zwischen den Türen. Gleichzeitig passt das Fahrzeug die Sitzposition sowie Widgets und Playlists an die erkannte Person an und ermöglicht so ein individuelles Fahrerlebnis. Bei geöffneten Türen bewegt sich zusammen mit dem Fahrersitz auch das Cockpit nach vorn, was den Einstieg nochmals komfortabler macht.

Zehn individuell konfigurierbare Displays

Im Innenraum des Scénic Vision finden sich insgesamt zehn individuell konfigurierbare Widget-Displays, vier davon auf dem Instrumententräger rechts vom Steuer mit den Funktionen Musik, Video, Navigation, Temperatureinstellungen, Herzfrequenz und Luftqualität. Zwei weitere Info-Screens befinden sich auf dem Armaturenträger links vom Steuer. Sie informieren wahlweise über Batteriestatus und Reichweite oder ermöglichen die Bedienung des Getriebes sowie Türverriegelung und -entriegelung. Hinzu kommen zwei Widget-Monitore hinten in der Mittelkonsole und jeweils ein Display an den Türverkleidungen zur Einstellung von Musik, Sitzposition, Türverriegelung und Entriegelung, Fenstern und Farbe der Innenbeleuchtung. Kameras erkennen die Blickrichtung und richten die Bildschirme auf die Nutzer aus, was die Ergonomie nochmals verbessert.

Jeder Platz ist außerdem mit Mikrofonen und Lautsprechern ausgestattet, was eine optimale Kommunikation zwischen Fahrer und Passagieren ermöglichen soll. Um sich über die Sitzreihen hinweg mit ihren Mitreisenden zu unterhalten, müssen sie nicht mehr den Kopf drehen oder sich umwenden. Eine Kamera überträgt die Bilder der Passagiere auf den Rücksitzen auf einen großformatigen Bildschirm.

Weiteres Merkmal des Scénic Vision Innenraums: Die Technik im Cockpit ist sichtbar, und sämtliche Teile sind austauschbar, was technische Updates erleichtert. Das Glasdach sorgt für eine helle, freundliche Atmosphäre.

Sparsam blieb man beim Akku: 40 kWh müssen reichen, den Rest soll die Brennstoffzelle machen. Auch das Gewicht bleibt mit 1.700 kg im Rahmen.

Was bedeutet das?

Renault hat einmal mehr ein absolut innovatives Feuerwerk der Ideen gezündet – und die sehr dezent in der Optik des nächsten Scénic verpackt. Eine sehr starke Studie.

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