Renault: Rekordverlust und Hoffen auf die Stromer
31.07.2020
Johannes Reichel
Der französische Automobilhersteller Renault hat zum Halbjahr einen historischen Verlust von 7,3 Milliarden Euro vermeldet und sieht dennoch die Talsohle durchschritten. Das ist der höchste Verlust in der 120-jährigen Geschichte des Unternehmens. Davon gehen 4,8 Milliarden Euro Minus auf das Konto der Beteiligung am kriselnden Allianz-Partner Nissan.
"Die Lage ist ohne Beispiel, aber sie ist nicht ohne Hoffnung. Wir erreichen gerade den Tiefpunkt einer Kurve, die dann über mehrere Jahre ansteigen wird", prognostiziert der jüngst ins Amt gestartete Ex-Seat-Chef Luca de Meo.
Die Verluste sind auch bedingt durch die Corona-Krise, der Umsatz brach um 34 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro ein. Allerdings hatte der Hersteller schon zuvor unter strukturellen Defiziten zu leiden. Insbesondere setzt der Hersteller neben einem massiven Sparprogramm verstärkt auf die Elektromobilität und will auch verstärkt wieder Mittelklassefahrzeuge anbieten. Daher soll der europäische Markt auch Priorität vor Schwellenländern erhalten. Der neue Chef brachte auch ins Spiel, dass man den Marken Dacia und Lada künftig mehr Autonomie einräumen könnte, ähnlich wie das der VW-Konzern etwa mit Seat und Skoda praktiziert. Auch die Synergien zu Nissan sollen künftig konsequenter genutzt werden, bis 2025 will man die Hälfte der Modelle gemeinsam entwickeln und produzieren.
Vor kurzem hatte der Hersteller für das erste Halbjahr 2020 den Rekordabsatz von 42.000 elektrisch angetriebenen Fahrzeugen verkündet und sieht sich damit als Marktführer bei E-Autos. Der Zoe legte um 50 Prozent zu und trug 37.500 Exemplare bei. In Deutschland wurden über 7.000 Modelle des Kompaktstromers abgesetzt.
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