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Renault plant Joint Venture mit Geely

Renault und der Volvo-Cars-Mutterkonzern Geely haben eine Absichtserklärung zur Bildung eines Joint Venture unterzeichnet.

Noch mit der "alten Raute": Der Twingo ist mit dem Smart ForFour verwandt. Wenn auch Renault in China mit Geely kooperiert, böten sich hier neue Anknüpfungspunkte. | Foto: G. Soller
Noch mit der "alten Raute": Der Twingo ist mit dem Smart ForFour verwandt. Wenn auch Renault in China mit Geely kooperiert, böten sich hier neue Anknüpfungspunkte. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Wie die „Automobilwoche“ berichtet, haben Chinas Autokonzern Geely und Renault eine strategische Partnerschaft geplant und wollen gemeinsam auf dem chinesischen sowie auf dem südkoreanischen Markt aktiv werden. In einem weiteren Schritt könnte die Kooperation auch auf andere Märkte ausgedehnt werden. Wie Renault am 9.8.2021 mitteilte, unterzeichneten beide Konzerne eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Venture.

Dieses Gemeinschaftsunternehmen, an dem Geely die Mehrheit halten könnte, soll in chinesischen Geely-Fabriken Renault-Modelle für den chinesischen und für den südkoreanischen Markt bauen. Vorrang sollen dabei allerdings Hybridmodelle haben, die auch noch einen Verbrennungsmotor haben. Renault will damit eine Schwäche auf dem chinesischen Markt in den Griff kriegen. Erst 2020 wurde das erfolglose Joint Venture mit Dongfeng aufgelöst.

Treffen alter Bekannter: Die Achse Renault-Daimler-Volvo würde wieder gestärkt

Geely würde davon profitieren, da man damit eigene Fabriken noch besser auslasten könnte und von Renault zusätzliches Know-How erhalten könnte. Außerdem kooperiert Geely mit den beiden (einstigen) Renault-Verbündeten Daimler und Volvo. Mit Daimler koopereiert Renault bei Smart und den leichten Cityvans, mit Volvo war einst gar eine Fusion im Pkw-und Lkw-Bereich angedacht, von der nur die Übernahme von Renault-Trucks samt der US-Tochter Mack ins Volvo-Lkw-Imperium erfolgte. Geely versammelt so also „alte Bekannte“ unter seinem Dach. Außerdem könnte das Joint Venture mit Renault mittelfristig dazu beitragen, die von Geely-Chairman Li Shufu seit Langem geplante globale Aufstellung in den wichtigsten Automärkten zu erreichen

Beide Seiten, sowohl Geely wie Renault, sicherten sich zu, "in offenem Geiste" weitere Kooperationsfelder zu eruieren, erklärten sie zu ihrer Absichtserklärung. Aus dem Umfeld von Renault hieß es laut Automobilwoche, zu den möglichen weiteren Arbeitsfeldern gehöre auch die Entwicklung und der Bau rein elektrischer Modelle. Vorbild für diese Kooperation sei das Joint Venture zwischen Geely und der Daimler-Tochter Smart zum Bau rein elektrischer Kleinwagen. Aktuell baut Renault für Smart den ForFour in Slowenien, wo er als enger Bruder des Twingo montiert wird.

Geely baut und Renault braucht ein Konzept und den Service für die Märkte

Die Fahrzeuge sollen zwar vollständig von Geely gebaut werden, aber auch in größerem Umfang Renault-Komponenten enthalten und als Renault-Modelle auf den Markt kommen. Renaults muss dabei in China und Südkorea neben den Komponenten auch die Markenstrategie und den Kundenservice aufbauen, um hier endlich den Durchbruch zu schaffen.

In Südkorea arbeitet Renault schon seit mehr 20 Jahren mit Samsung Motors zusammen im Joint Venture Renault Samsung Motors. Dort ist nun geplant, zusätzlich neue Modelle aus dem angepeilten Joint Venture mit Geely zu verkaufen. Inwiefern dies die Kooperation mit Samsung beeinträchtigt, blieb zunächst unklar.

Was bedeutet das?

Für Renault könnte Geely die Hoffnung für den chinesischen Markt sein, wo die Franzosen kaum vorankommen. Der süffisante Hintergrund ist, dass mittlerweile mit Daimler und Volvo Cars auch alte Renault-Weggefährten bei Geely angedockt haben, die dort gemeinsam vor „neutralem“ chinesischen Hintergrund neue Kooperationen schmieden und riesige Stückzahlenvorteile heben könnten.

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