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Renault: Neue Details zum R5

Auch der neue R5 hält sich bei den Maßen zurück und soll auf weniger Länge gleichen Innenraum bieten.

Der neue R5 wird kommen - mit 3,9 Metern Länge und 100 kW. | Foto: Renault
Der neue R5 wird kommen - mit 3,9 Metern Länge und 100 kW. | Foto: Renault
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Gregor Soller

Renault wird konkreter, was den R5 angeht. In einem Telefoninterview zurrte Entwicklungschef Gilles Le Borgne erste Eckdaten fest: Der R5 wird nicht auf der neuesten CMF-EV- Plattform, sondern auf er günstigeren CMF-BEV-Basis stehen, die viele Übernahmeteile aus der CMF-Verbrennerplattform mitbringt – um Kosten zu sparen. Trotzdem möchte Renault auch hier gleichen Raum auf weniger Länge bieten, heißt: Der R5 soll laut Borgne rund 3,9 Meter lang werden und damit deutlich kürzer als die meisten Modelle im B-Segment, die sich mittlerweile merklich über vier Meter strecken. Entsprechend dürfte der R5 innen soll viel Platz wie jetzt der Clio bieten.

Bei er Leistung wird es zumindest zwei Varianten geben: Eine schon 100 kW bietende „Basis“ und eine „Alpine“-Version mit 160 kW (218 PS), bei der auch Fahrwerk und Optik nachgeschärft werden dürften. Und nachdem sich Renault margenmäßig nach oben bewegen soll, kann man davon ausgehen, dass der neue R5 eher als geschichtsträchtiger intellektueller Edelstromer denn als Billigelektriker geplant wird.

Die Kunden müssen mitgenommen werden

Trotzdem verweist Le Borgne darauf, dass man den Kunden immer mitnehmen muss. Und hier sieht er zwar Bereitschaft zum Umstieg, aber noch nicht vollständig – und in allen Märkten: Deshalb wird man Dacia und Lada erstmal auf die aktuelle CMF-B- Verbrennerplattform umstellen, bevor man hier zu elektrifizieren beginnt. Da sind für en Franzosen mittelfristig auch die Hybride und Plug-in-Hybride gesetzt. Abgesehen davon, dass man auch den R5 in einigen Märkten so antreiben könnte.

Darunter wird der R4 rangieren, der auch als Cityvan kommen wird – hier könnte Renault ebenfalls eher „hochpreisig“ einsteigen: Indem man zwar für vergleichsweise kleines Geld wie beim Vorgänger eine „nackte“ Basisversion anbietet, die man sich stark individualisieren kann. Darüber rangiert der 4,2 Meter lange Megáne, der in den Abmessungen ebenfalls Maß hält, innen aber so viel Platz wie der Verbrenner bieten soll.

Auch zur Akkutechnik und dem Recycling äußerte sich Renaults Entwicklungschef: Man bleibe bei der Lithium-Ionen-Technik, sei aber am Feststoffakku dran, wobei Le Borgne hier vor 2025 keine Durchbrüche erwartet. Bis dahin soll allerdings das Recycling angelaufen sein, dass aufgrund des weltweiten Rohstoffhungers wichtiger denn je werde. Immerhin habe man 400.000 Autos im Feld, von denen mittelfristig hohe Rücklaufquoten zu erwarten seien. Wiederverwertbare Akkus sparen laut Le Borgne bis zu 500 Euro in der Herstellung.

Am Schluss wurde auch Le Borgne nach einem finalen Ausstiegsdatum aus der Verbrennertechnik gefragt – und da gab er sich skeptisch: Er stimmt inhaltlich zu, dass man aus dieser Technik so schnell wie möglich „raus“ müsse, scheut sich aber 2035 als finalen Zeitpunkt zu nennen: „Wir wissen aktuell nicht, ob sich das bis dahin alle Kunden weltweit leisten können oder wollen“, gibt er zu bedenken, zumal auch die Fabriken und die Logistik dahinter nicht von heute auf morgen umgestellt werden können. So würde er 2040 als „end of the game“ bevorzugen – dass das für den Verbrenner kommen wird, streitet er nicht ab, will sich aber nicht festlegen.

Weshalb Renault als Elektropionier daran arbeitet, die „Spielregeln“ zu ändern: Und mit Megáne, R5 und R4 können die Franzosen hier spannende Perspektiven bieten.

Was bedeutet das?

In Frankreich wird das Auto deutlich unemotionaler betrachtet als in Deutschland. So lässt sich Le Borgne weder zu einer Aussage zum Ende der Verbrennerproduktion hinreißen noch zum Start einer Feststoffzellenproduktion. Stattdessen wird er konkret bezüglich des R5 und dessen Plattform – und warum man hier nicht die allerneueste Plattform nutzt. Fakt ist: Renault will bezahlbar bleiben und die Kunden weltweit mitnehmen, was angesichts starker Märkte in Südamerika, Osteuropa und Russland, die auch mittelfristig eher unelektrisch unterwegs sind, eine große Herausforderung für die Marke mit ihren Töchtern Dacia und Lada ist. Umso emotionaler die konkrete Ankündigung des neuen R5, der seinen Weg im B-Segment machen dürfte.

   

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