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Renault eröffnet neue Deutschland-Zentrale in Köln

„Et bliev nix wie et wor“ – Renault startet in Köln komplett neu durch.

Hoch dynamisch: Seit 2021 Markus Siebrecht Deutschland-CEO der Renault AG. | Foto: G. Soller
Hoch dynamisch: Seit 2021 Markus Siebrecht Deutschland-CEO der Renault AG. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

 Nichts bleibt wie es ist – dieser Spruch auf Kölsch macht sofort klar, um was es bei Renault geht: Um eine kleine „Renaultlution“ auch in Deutschland, wo man nach fast 60 Jahren den Standort Brühl verließ und die Zentrale komplett neu organisierte – samt Powerwall im Erdgeschoss, um die neuesten Entwicklungen aus der Zentrale in Versailles respektive Boulogne-Billancort live betrachten und beurteilen zu können.

Denn der deutsche Markt gehört nach wie vor zu den wichtigsten für die Renault-Gruppe, die jetzt auf insgesamt vier Etagen plus Erdgeschoss im Kölner Lofthaus einzog, das auf dem Gelände des Ex-Güterbahnhofes entstand und viele Start-Ups, Studios und die Kreativszene als Nachbarn hat.

Ganz anders als die riesigen Gebäude in Brühl, das auch als Drehscheibe für alle Renault-Modelle herhalten musste, die dort einst gar für den deutschen Markt nochmal extra konserviert und gecheckt wurden, bevor die Händler sie dort abholen konnten. Nachdem Brühl Anfang der 1960er-Jahre pragmatisch und eher günstig hochgezogen wurde, liefen dort mittlerweile auch dramatische Reparatur- und im Winter noch dramatischere Heizkosten auf.

Und weder die Größe der Werkstatt noch die der Fläche (für die vielen Autos) wird heute noch so gebraucht, weshalb Renault sich jetzt komplett neu organisiert, heißt: Geschäftsführung und Vertrieb wechseln nach Köln Mühlheim, während das Trainingscenter und die Werkstätten, die noch gebraucht werden nach Wesseling ziehen werden, womit man wie in Brühl wieder bei Nissan Deutschland ist, allerdings nicht mehr auf einem Gelände, sondern gegenüber. Und aus Brühl könnte perspektivisch das neue Zentrallager werden. Dazu verkauft Renault den Grund (auch, um seinen eigenen Liegenschaften-CO2-Fußabdruck zu reduzieren), auf dem alles platt gemacht werden dürfte, bevor der neue Investor dort ein Hochregallager hinstellen dürfte. Insofern „bliev“ dann doch ein bisschen „wat wie et wor“ – und der Umzug fand grob gesprochen im Raum Köln statt…

Feierliche Eröffnung inklusive Powerwall und Kabarett

Und wurde feierlich eröffnet von Renaults Deutschland-CEO Markus Siebrecht, der einst bei BMW begann und über Audi zu Renault kam. Dort scheint er die Kölsche Lockerheit und seine Freiheiten zu genießen und ging den Umzug endlich an. Denn: „So ein Umzug kostet Geld und Aufwand und bringt in der Regel nichts für die eigenen Boni“, erinnert sich der drahtige Siebrecht lächelnd. Und doch war spätestens mit Corona klar: Da muss sich was ändern!

Luftiges Ambiente mit den Themenschwerpunkten Alpine, Dacia, Mobilize und Renault selbst

Und tatsächlich spürt man in den luftigen frei buchbaren Räumen und an den schick, aber dezent gestalteten Arbeitsplätzen den frischen Wind, der durch Renault weht. Man habe ein „Willkommenskultur“ erklärt Siebrecht: Wenn man den ganzen Tag konzentriert am Rechner arbeiten müsse, könne man das ungestörter zu Hause tun, aber wenn man in Projekten stecke oder sich ohnehin austauschen muss, dann wäre das Büro der bevorzugte Ort. Zwei Tage wöchentlich sind die Mitarbeiter nun eingeladen, im neuen Office zu wirken und sich auszutauschen – auch Siebrecht hat keinen festen Platz mehr, sondern bucht sich immer wieder neu ein. So erzeuge man auch eine gewisse Dynamik und es sammle sich nichts Unnötiges mehr an im Büro. Und: man spart Fläche ein: An Bürofläche genügen den 275 Mitarbeitern jetzt 4.400 statt 10.300 Quadratmeter – die hinsichtlich ihrer Energiebilanz Gold-Standard erfüllen. Womit sich der Umzug extrem schnell amortisiert haben dürfte.

Abgerundet wurde die Eröffnung vom Kölner Kabarettisten Jürgen Becker, einst selbst R4-Fahrer, der mit Charme und Lokalkolorit nochmal die Anbindung Mühlheims an Köln durch Adenauer, die „französischen Protestautos“ der 1960er-Jahre und schließlich die Neuerstehung des Viertels aufzeichnete.  Auch die Stadt Köln entsandte einen Vertreter, der die Hoffnung äußerte, dass Renault diesmal „länger“ bleiben würde, als beim kurzen Gastspiel von 1959 bis 1964…

Das hofft auch Siebrecht, der all das Neue für die nächsten zehn Jahre geplant hat. Und dann? Die einzige Konstante im Leben sei Veränderung, erklärt er uns: „Et bliev nix wie et wor“ – und das gelte nun mal auch für Renault, denn nur wer sich verändert, schreitet auch voran!

Was bedeutet das?

Die räumliche Neuaufstellung bei Renault war überfällig und tat der deutschen Niederlassung sehr gut: Mit Siebrecht steht zudem ein Mann an der Spitze, der die Frische des CEO Luca de Meo auch auf Länderebene umsetzen kann.

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