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Recharged: Mini baut Urmodell ab Werk zum Stromer um

Ein engagiertes Team aus dem Mini-Werk Oxford rüstet den „Classic“ Mini zum Stromer um.

"Hand-transformed": In Oxford können jetzt offiziell Ur-Minis zu Stromern umgebaut werden. | Foto: MIni
"Hand-transformed": In Oxford können jetzt offiziell Ur-Minis zu Stromern umgebaut werden. | Foto: MIni
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Gregor Soller

Nach Jaguar Land Rover versucht sich auch Mini an der Umrüstung der eigenen Klassiker vom Verbrenner zum Stromer. Schon 2018 wurde ein classic Mini als „Electric“ aufgebaut und auf der New York Auto Show präsentiert. Damals waren die Reaktionen so positiv, dass ein engagiertes Team aus dem Werk Oxford den Plan entwickelte, ein entsprechendes Angebot für classic Mini-Fahrer zu entwickeln.

Dabei wird der ursprüngliche Benzinmotor des classic Mini von einem modernen Elektroantrieb ersetzt, was in dem Fall kein Fehler ist, den rein motorisch gesehen war der Mini nie für Herausragendes bekannt – eher für einen herausragenden Pflegebedarf des Maschinchens, der sich später mit den 1,3-Liter-Einspritzern etwas reduzierte.

Keine großen Änderungen an der Karosseriesubstanz – Rückbau zum Benziner wäre möglich

Bei der Umrüstung im Rahmen von Mini Recharged werden an der Substanz des Fahrzeugs keinerlei unwiderrufliche Veränderungen vorgenommen. Der schonende Umgang mit dem historischen Erbe ist ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Dadurch ist sogar ein späterer Rückbau des classic Mini in seinen Originalzustand möglich. Zu diesem Zweck wird der ursprüngliche Motor eines jeden Fahrzeugs im Zuge der Umrüstung gekennzeichnet und eingelagert. So kann er im Falle einer eventuellen Rückrüstung des classic Mini wiederverwendet werden. Bernd Körber, Leiter der Marke Mini, erklärt dazu:

„Was das Projektteam in Großbritannien entwickelt hat, bewahrt den Charakter des classic Mini und ermöglicht seinen Fans vollelektrischen Fahrspaß. Mit Mini Recharged verbinden wir die Vergangenheit mit der Zukunft der Marke“.

Starke Ansage: 90 kW und neun Sekunden von 0 auf 100 km/h

Mit Mini Recharged lässt sich so der Kreislauf eines Fahrzeuglebens nachhaltig verlängern. Denn auch im Falle eines Motorschadens kann ein classic Mini nun vor dem Aus bewahrt und auf eine Zeitreise geschickt werden, die seinen Besitzer sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft führt. Als Antrieb dafür steht laut Mini ein moderner Elektromotor zur Verfügung, der eine Dauerleistung von bis zu 90 kW erzeugt und den elektrifizierten classic Mini in rund 9 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt.

Eher mau: 6,6 kW Ladeleistung und bis zu 160 km Reichweite

Der Hochvoltakku kann mit bis zu 6,6 kW geladen werden. Er soll laut Mini eine „prognostizierte Reichweite“ von rund 160 Kilometern ermöglichen. Nette Idee: Jeder elektrifizierte classic Mini erhält im Rahmen von Mini Recharged das charakteristische und seit der Frühzeit des Klassikers bekannte Zentralinstrument, das nun neben der Geschwindigkeit auch die Antriebstemperatur, die eingelegte Fahrstufe und die Restreichweite anzeigt.

Zurück in Londons Innenstadt

Fans des Classic Mini, die sich mit Mini Recharged den Wunsch nach lokal emissionsfreiem Fahrspaß erfüllen, benötigen nach der Umrüstung keine neue Registrierung für ihr Fahrzeug. Mit dem Stromer können sie dann wieder Orte besuchen, die zwischenzeitlich unerreichbar waren. Dank seines rein elektrischen Antriebs kann der classic Mini beispielsweise die Umweltzonen vieler Großstädte befahren. Und auch auf der Oxford Street oder am Piccadilly Circus in Großbritanniens Hauptstadt London kann das Original nun wieder zum Stadtbild gehören, ohne dass der Fahrer zuvor eine Umweltabgabe entrichten musste.

Mini Recharged fügt sich nahtlos in die Zukunftsstrategie der Marke ein, die auch den Aspekt der Circular Economy umfasst. Denn für dieses Projekt wird kein neues Fahrzeug produziert, sondern aus traditionsreichen Beständen lokal emissionsfreier Fahrspaß erschaffen. Für so manchen classic Mini kann auf diese Weise ein zweites Fahrzeugleben beginnen. Während inzwischen beinahe jeder fünfte neue MINI über einen elektrifizierten Antrieb verfügt, wird so auch die Liebe zu den klassischen Fahrzeugen der Marke zu einem lokal emissionsfeien Erlebnis, das Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet.

Zusammenarbeit mit Künstlern geplant: So werden alte Minis zu echten Kunstwerken

Das einzigartige Upcycling des classic Mini wird ausschließlich in Großbritannien vorgenommen. Jedes umgerüstete Fahrzeug erhält eine individuelle Nummerierung und wird auch dadurch zu einem Unikat. „Individualität spielt auch bei Mini Recharged eine wichtige Rolle“, sagt Sebastian Beuchel, Head of Mini Global Brand Management und ergänzt:

„Auf der Basis des classic Mini entstanden schon immer einzigartige Fahrzeuge bis hin zu wahren Kunstwerken auf Rädern. Daher ist für die Zukunft auch eine Kollaboration mit bekannten Künstlern vorgesehen, deren Kreativität in ganz besonders gestalteten classic Mini aus dem Mini Recharged Programm zum Ausdruck kommen wird.“

Was bedeutet das?

Sollte das Werk Oxford dereinst geschlossen werden – das Bekenntnis von BMW zum Standorterhalt ist hier eher dezent – können sich die Briten mit Umrüstungen ihrer Urmodelle spielen. Objektiv gesehen eine gute Idee, denn der Umbau muss weitgehend von Hand erfolgen und macht dem Mini danach massiv Beine! Und das lokal emissionsfrei!

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