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Re:Move: Elektrischer Lasten-Scooter für die Letzte Meile

Auf Initiative eines Magazins schaffen Designer Konstantin Grcic, E-Autohersteller Polestar, E-Motorradpionier CAKE und Alu-Spezialist Hydro ein elektrisches Lastenfahrzeug zwischen Cargobike und Scooter.

Lang gemacht: Das Design erinnert an die Long-John-Cargobikes, die schon lange gängig sind. Allerdings muss der Fahrer beim Re:Move nicht treten, sondern nur am "Strom-Hahn" drehen. | Foto: Re:Move/Polestar
Lang gemacht: Das Design erinnert an die Long-John-Cargobikes, die schon lange gängig sind. Allerdings muss der Fahrer beim Re:Move nicht treten, sondern nur am "Strom-Hahn" drehen. | Foto: Re:Move/Polestar
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Johannes Reichel

In einer ungewöhnlichen Allianz haben der E-Autohersteller Polestar, der E-Motorradpionier Cake und der Alu-Hersteller Hydro ein elektrisches Lastenfahrzeug entwickelt. Das orientiert sich optisch an klassischen Long-John-Cargobikes, kommt aber ohne Pedaliermöglichkeit aus und setzt nur auf E-Antrieb sowie eine Standplattform ähnlich der Position bei Flurförderzeugen in der Intralogistik. In Auftrag gegeben worden war das Konzept vom Desingmagazin Wallpaper.

"Die Corona-Krise hat ein Fenster zu einer Welt mit weniger lauten Städten aufgestoßen, in der die Luftqualität deutlich besser ist. Parallel dazu gab es einen Anstieg bei Online-Einkäufen und Lieferdiensten", erklären die Partner den Hintergrund. 

Man sehe eine echte Chance, eine bessere und umweltfreundlichere Welt zu schaffen und zugleich die Notwendigkeit, die Lieferungen auf der sogenannten „letzten Meile” und die Art und Weise, wie Waren innerhalb von Städten transportiert werden, neu zu denken. Re:Move wolle vor dem Hintergrund der weltweiten Anstrengungen, die Abhängigkeit von Verbrennungsmotoren massiv zu verringern, als Katalysator für Veränderungsprozesse dienen und neue Denkansätze in Bezug auf Elektromobilität anregen, heißt es.

Ein dynamischer, dreirädriger Schlitten

Der deutsche Industriedesigner Konstantin Grcic schuf das Fahrzeug als dynamischen, dreirädrigen Stadt-„Schlitten”, so die Idee. Das Gefährt solle kompakt und mobil genug für die meisten Radwege, aber groß genug, um eine Last von bis zu 275 Kilogramm zu transportieren, so das Lastenheft. Re:Move sei aus vollständig recycelbarem und kohlenstoffarmem Aluminium hergestellt. Konstantin Grcic arbeitete dabei mit dem Ingenieurteam von Hydro, mit Chris Staunton, dem Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Polestar in Großbritannien, und mit Stefan Ytterborn, dem Gründer von CAKE, zusammen. Ein funktionierender Prototyp des Cargo-Scooters soll noch in diesem Herbst vorgestellt werden. Die Entwicklung geht auf ein Konzept zurück, das erstmals auf der SXSW (South by SouthWest) Conference & Festival am 17. März enthüllt worden war.

„Dies ist nur der Anfang. Der elektrische Antriebsstrang ist nur der erste Schritt. Danach müssen wir uns mit der gesamten Lieferkette beschäftigen und uns ansehen, mit welchen Materialien wir arbeiten. Das ist viel aufregender als in den letzten zwanzig Jahren, als Designer nur die Aufgabe hatten, Dinge gut aussehen zu lassen”, kommentiert ”, erklärt Polestar CEO Thomas Ingenlath.

Für Konstantin Grcic waren die horizontale Plattform und der vertikale Schutz im Fahrzeugdesign bisher nicht geläufig."In dieser Art würde man normalerweise einen Tisch oder ein Regal bauen", meint der Designer. Ihm gefällt die Einfachheit und Direktheit und der Pragmatismus.

"Gutes Design war schon immer nachhaltig, weil es dauerhaft ist. Dinge, die einen langen Lebenszyklus haben, sind nachhaltig", erklärt er die Philosophie. 

Nick Compton, Contributing Editor, bei Wallpaper hält die technischen und materiellen Herausforderungen für komplex, aber man habe sukzessive Lösungen gefunden. Konstantin Grcic habe das Design schnell weiterentwickelt.

„Das Gewicht ist entscheidend für die Leistung der Elektromobilität und Aluminium bietet geringes Gewicht, hohe Stabilität und Recyclingfähigkeit”, glaubt wiederum Jonas Bjuhr, Geschäftsführer von Hydro in Sweden.

Aktuell sehe man eine Reduzierung der Emissionen während der Nutzungsphase des Autos. Die nächste große Aufgabe für die Automobilhersteller werde darin bestehen, die Emissionen bei der Produktion der Fahrzeuge zu reduzieren, glaubt der Alu-Spezialist. Für Stefan Ytterborn, CAKE-Gründer und & CEO war es eine "unwiderstehliche Kombination von Mitwirkenden", die bei dem Projekt zusammenkamen und man fühle sich geehrt, die Antriebs- und Batterietechnologie einzubringen.

"Mit der Mission emissionsfrei zu werden, ist dies ein Projekt, das unglaublich viel Expertise vereint und diese Bewegung wirklich vorantreibt", hofft der E-Motorrad-Pionier.

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