Radwegoffensive & Radhighway: Wien will einen Gang höher schalten
Die Stadt Wien hat eine positive Bilanz ihrer Radwegsoffensive 2022 gezogen und sieht zahlreiche Projekte umgesetzt und auf dem Weg. Bisher war Wien eher bekannt für einerseits innovativen, günstigen und gut ausgebauten ÖPNV - und andererseits aber auch als Autostadt. Jetzt will die Stadt an der Donau auch Radlern ein sichereres und bequemeres Fortkommen bieten. Damit reagiert man auf die gestiegene Nachfrage und den Rad-Trend in der Stadt: An den auf 18 aufgestockten automatischen Zählstelen wurden 11,7 Millionen Radler*innen registriert. An den bereits 2019 vorhandenen Stelen, gab es zwischen 2021 und 2022 ein Plus von 40.000 Radlern. Der Ausbau der Radinfrastruktur erfolgt im Zuge der sogenannten „Mega-Radwegoffensive 2022“ und soll der größte seiner Art bisher werden. Darüber hinaus sollen rund 5.000 neue Abstellplätze für Räder im öffentlichen Raum errichtet werden.
„Radfahren ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und wir investieren in dieser Legislaturperiode mehr als 100 Millionen Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur“, erklärt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einer Aussendung.
In Zukunft soll die Mobilitätsagentur Wien unter dem Motto „#radliebewien“ über das Radwegeprogramm der Stadt informieren. Die Bilanz zum Ausbau der Radinfrastruktur des Jahres 2022 sei erfreulich, teilte Agentur aktuell mit. Man habe 17 Kilometer neue und verbesserte Radinfrastruktur im Hauptradverkehrsnetz realisiert. Insgesamt konnten im Rahmen der Radwegoffensive 2022 55 Projekte umgesetzt und auf den Weg gebracht werden – elf mehr als im Frühjahr angekündigt. Baulich abgeschlossen sind aktuell zwölf Kilometer, an weiteren fünf Kilometern werde gerade noch gebaut.
Schließen von Lücken, bessere Qualität
Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen für den Ausbau der Radinfrastruktur 2023. Wesentlich, neben dem Schließen von Lücken im Radverkehrsnetz und dem generellen Ausbau sei auch eine Qualitätsverbesserung. Neben neuen Radwegen war – und ist – die Verbesserung von bestehender Radinfrastruktur wichtig. Breitere Radwege – z.B. in der Lassallestraße oder Kleinen Sperlgasse – schafften mehr Platz und Sicherheit für die Radfahrer*innen.
„Der Stadt Wien ist es wichtig komfortable und zeitgemäße Radinfrastruktur zu schaffen, daher wurden im Jahr 2022 baulich getrennte Radwege und fahrradfreundliche Straßen realisiert. Mehrzweckstreifen am Fahrbahnrand gab es bei neuen Projekten im Jahr 2022 nicht mehr", erklärt Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien, erläutert.
Neue Straßenverkehrsordnung erlaubt Radler Rechtsabbiegen
Für ein besseres Vorankommen und geringere Wartezeiten beim Radfahren sorgt etwa auch die Möglichkeit bei Rot abzubiegen. Wien war die erste Stadt in Österreich, welche die seit 1. Oktober 2022 in der österreichischen Straßenverkehrsordnung geltende Regelung umgesetzt hat. In einem ersten Schritt wurde bereits das Rechtsabbiegen bei Rot an 10 Kreuzungen realisiert.
Rad statt Auto: Von der Donaustadt ins Zentrum
Ein Highlight der Radverkehrsoffensive 2022 war der Baustart zu Wiens 1. Mega-Radhighway von der Donaustadt in die City. Im Jahr 2022 wurde der erste Teil-Abschnitt über die Kagraner Brücke realisiert. Im Abschnitt Lassallestraße sei zudem der Bau eines extra breiten Zwei-Richtungsradwegs in vollem Gange und wird im Frühjahr eröffnet. Der Abschnitt auf der Wagramer Straße zwischen Arbeiterstrandbad- und Siebeckstraße wurde jüngst eröffnet. Durch eine Verschmälerung und Abbau des mittigen Grünstreifens, für den 41 neue Bäume und Sträucher gepflanzt wurden, fielen dabei sogar keine Autofahrspuren weg, Fußgänger und Radler erhalten nun anders als zuvor eine getrennte Spur. 2023 stehen Umbauten auf der Praterstraße und der 2. Teilabschnitt auf der Wagramer Straße am Programm.
#radliebewien: Radfahrkurse, Routenplaner, Rad-Checks
Neben dem Ausbau der Infrastruktur setzt die Stadt Wien auch viele Maßnahmen flankierende Maßnahmen. Mehr als 6.400 Schulkinder lernten bei kostenlosen Radfahrkursen von Stadt Wien und Mobilitätsagentur das Radfahren. Zudem gebe es offene Trainings am Radmotorikpark und auf Radübungsplätzen. Als Service für Erwachsene standen 95.000 Radkarten und ein neuer Radroutenplaner auf fahrradwien.at zur Verfügung. Bei der Aktion „Mit dem Rad ins Bad“ wurden im Juli und August vor Wiener Freibädern Fahrräder kostenfrei von Mechaniker*innen serviciert.
Förderung für Lastenräder als wichtiges Element
Seit Oktober 2022 gibt es zudem eine Förderschiene für Transporträder. Wiener*innen können sich den Kauf eines umweltfreundlichen Transportrades mit bis zu 1.000 Euro fördern lassen – ein Angebot, das gerne angenommen wird. Eine erste Bilanz zeigt: 116 Förderzusagen wurden erteilt und über 230 weitere Förderungen beantragt. Anfang April wurde Wien zur Fahrrad-Hauptstadt: Unter dem Motto „Einen Gang höher schalten“ fand der 13. Österreichische Radgipfel 2022 im Wiener Rathaus statt. Mehr als 500 Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben bei der Fachkonferenz mit anderen Teilnehmenden diskutiert, sich ausgetauscht und Neues erfahren. Mehr als 100 Fachleute aus dem In- und Ausland haben vorgetragen.
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