Werbung
Werbung

Quantron-Visite: VDA-Chefin Müller appelliert in Augsburg an Berlin

VDA-Präsidentin Hildegard Müller stattete dem Augsburger Start-up einen Besuch ab und fordert dabei Berlin und Brüssel zu aktiver Standortpolitik im Hinblick Lade- und H2-Tankinfrastruktur sowie schnellere Verfahren auf. Obligatorisch war auch eine Runde im Wasserstoff-Truck.

Wasserstoff-Lkw im Test: Hildegard Müller bei der Probefahrt mit dem Heavy-Duty Truck QUANTRON QHM FCEV. (Bilder: Quantron)
Wasserstoff-Lkw im Test: Hildegard Müller bei der Probefahrt mit dem Heavy-Duty Truck QUANTRON QHM FCEV. (Bilder: Quantron)
Werbung
Werbung
Johannes Reichel
von Nadine Bradl

Gestern, 9. März 2023, besuchte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), die Quantron AG. Während ihres Besuchs erhielt Müller einen Einblick in das Augsburger Technologieunternehmen und diskutierte gemeinsam mit dem Vorstand die Entwicklung der deutschen Mobilitätsbranche. Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, und Alexander Peters, Managing Partner von Numan & Esser, nahmen ebenfalls über eine Videozuschaltung an dem Treffen teil. VDA-Präsidentin Müller wies auf die fehlende Infrastruktur für batterie- und brennstoffzellen-elektrische Nutzfahrzeuge in Europa hin und forderte ein schnelleres und deutlich entschlosseneres Handeln der Politik.

"Damit ehrgeizige Ziele auch tatsächlich erreicht werden können, ist – neben einem ausreichenden Angebot von Fahrzeugen, zu dem wir uns verpflichten – vor allem ein ausreichend dichtes Netz von Elektrolade- und Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in ganz Europa notwendige Voraussetzung. Das ist aktuell noch nicht einmal annähernd vorhanden. Ohne ein ausreichendes öffentlich zugängliches Lade- und Betankungsnetz für schwere Fahrzeugklassem im Fernverkehr, werden die angestrebten CO2-Reduktionsziele für schwere Nutzfahrzeuge schwierig umzusetzen", so Müller.

Die Quantron AG stellt mit ihrer plattformbasierten Lösung Quantron-as-a-Service nicht nur emissionsfreie Nutzfahrzeuge zur Verfügung, sondern auch den Kundenzugang zu nachhaltiger Energie in Form von grünem Wasserstoff nebst passender Infrastruktur. Hierfür initiierte Quantron zusammen mit Neuman & Esser und weiteren globalen Partnern die Clean Transportation Alliance, die den Ausbau von Wasserstoffproduktion und -Tankstellen vorantreibt und dadurch in der Lage ist, Angebot und Nachfrage nach grünem Wasserstoff parallel zu entwickeln und damit die Eintrittsbarrieren für Kunden in einen CO2-freien Transport und Logistik zu senken.

 

Die Zukunft der Transportbranche

Das Treffen bot eine Gelegenheit, über die Zukunft der Transportbranche zu sprechen und nachhaltige Lösungsansätze zu diskutieren. Wesentlich seien dabei vor allem einfachere und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine abgesicherte Energie- und Rohstoffversorgung. Vor allem forderte VDA-Präsidentin Müller von der Politik mehr Tempo und Entschlossenheit. Andernfalls drohe der Standort Deutschland sowie der Standort Europa international zunehmend den Anschluss zu verlieren.

Müller betont: „Berlin und Brüssel müssen Wettbewerbsfähigkeit durch eine ambitionierte Standortpolitik realisieren: Weniger Bürokratie, einfachere und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine abgesicherte Energie- und Rohstoffversorgung sind dabei genauso notwendig wie eine technologieoffene, marktwirtschaftliche Politik, die die Unternehmen und deren Innovationen entfesselt statt sie durch Regulierungen auszubremsen.“

Müller fordert in diesem Kontext von der Politik mehr Tempo und Entschlossenheit:

"Wir müssen als Investitions-, Innovations- und Produktionsstandort attraktiv bleiben.  Eine technologieoffene Innovationspolitik unter dem Leitgedanken des Klimaschutzes ist dabei Grundbedingung für eine gemeinsame Erfolgsgeschichte."

Müller verwies zudem auf das Zukunftsfeld der Wasserstoff-Wirtschaft: "Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie, um unsere Klimaziele zu erreichen, nicht nur in Deutschland, sondern auch auf globaler Ebene. Die Politik muss jetzt die Rahmenbedingungen setzen, die uns ermöglichen, hier weltweit führend zu sein."

Chatzimarkakis sagte: „Die schnellere Einführung von Infrastrukturen für saubere Technologien, wie Wasserstoff in der Mobilität, ist von größter Bedeutung, wenn wir unsere Klimaziele in Europa erreichen wollen. Vorreitern wie Quantron kommt eine unschätzbare Rolle zu, wenn es darum geht, den Weg für europaweite Bemühungen um eine emissionsfreie Mobilität zu ebnen.“

Peters ist sich sicher, dass die Ziele der Energiewende speziell im Transportsektor nur erreicht werden können, wenn mit ambitioniertem Tempo umfassende Lösungen zur Dekarbonisierung umgesetzt werden – sowohl durch batterieelektrische als auch brennstoffzellen- und E-Fuel-basierte Mobilität.

"Unser Schulterschluss als Anbieter für Wasserstoffinfrastrukturlösungen von der Wasserstofferzeugung bis zur Zapfsäule mit Quantron als Hersteller von Brennstoffzellenfahrzeugen und Anbieter von Mobilitätslösungen ermöglicht somit erstmals einen Zugang zu einem vollständig integrierten System – und senkt die Eingangshürden zu einem schnellen Ramp-up der Wasserstoffmobilität.“

Andreas Haller, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Quantron AG, teilt die Auffassung, dass die deutsche Automobilindustrie nicht auf politische Maßnahmen warten kann, um die CO2-Grenzwerte der EU für den Verkehrssektor zu erreichen.

"Vielmehr müssen wir bereits heute an einem tragfähigen Zukunftsbild arbeiten, das alle notwendigen Sektoren einbezieht. Seit unserer Gründung haben wir uns daher auf einen ganzheitlichen Ansatz ausgerichtet und unser Quantron-as-a-Service Ökosystem entwickelt, um den schnellen Hochlauf der emissionsfreien Mobilität im Transportsektor zu ermöglichen."

Quantron-CEO Michael Perschke sagt: „Unser Ziel ist es, richtungweisende und tragfähige Lösungen durch die Adaption und Integration wirkungsvoller, zukunftsorientierter Technologien zu schaffen. Viele der traditionellen OEMs konzentrieren sich auf die Entwicklung emissionsfreier Fahrzeuge, was jedoch nur einen Teil der Herausforderung adressiert."

Der Nationale Wasserstoffrat gehe von mindestens 38.000 in Deutschland zugelassenen H2-Lkw im Jahr 2030 aus, um die CO2 Ziele im Straßenverkehr zu erreichen. Für deren Betrieb würden rund 0,5 Millionen Tonnen Wasserstoff benötigt.

"Mit unserem Ecosystem QaaS wollen wir die Zukunft der Mobilität ganzheitlich angehen, und arbeiten parallel an der Errichtung einer flächendeckenden H2-Tank- und Ladeinfrastruktur, um so das Henne-Ei-Problem zu lösen. Dafür geht QUANTRON den Weg der Partnerschaften und des Plattformgedankens“, so Perschke weiter.

Der Austausch zwischen Hildegard Müller, Jorgo Chatzimarkakis, Alexander Peters und dem Vorstand der Quantron AG mündete laut Mitteilung in der Erkenntnis, dass gerade auch junge, innovative Unternehmen wie Quantron wichtige Impulse zur Gestaltung der Zukunft setzen können. So konnte Hildegard Müller bei einer Probefahrt mit dem Heavy-Duty Truck QUANTRON QHM FCEV persönlich erleben, dass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge für den emissionsfreien Gütertransport bereits heute Realität sind.

Werbung
Werbung