Quantron: Viele neue Modelle
Mit dem Quantron Quargo 4 EV lanciert die Quantron AG, Spezialist für batterie- und brennstoffzellenbetriebene Zero-Emission Mobilität, das zweite Fahrzeug im neu gestalteten Design der Marke Quantron. Der batterieelektrisch angetriebene Transporter wurde heute bei den Q-Days 2022 am Firmensitz in Gersthofen bei Augsburg einem ausgewählten Publikum aus Investoren, Presse und Kunden präsentiert. Darüber hinaus gab das Unternehmen viele weitere Einblicke in sein breites Portfolio an emissionsfreien Nutzfahrzeugen und Angeboten rund um E-Mobilität.
Der Neuling im Portfolio ist ein typischer Klein-Laster in Cabover-Bauweise. Das bedeutet: Kurzer Radstand, große Wendigkeit. Bei einem Radstand von nur 3,3 Meter, Heckantrieb und großem Lenkeinschlag dürfte der neue Quargo tatsächlich deutlich wendiger sein, als der bereits gut eingeführte Q-Light auf Daily-Basis. Angetrieben wird der Quargo 4 EV von einem 120 kW-E-Motor, die Batterie-Kapazität beträgt 81 kWh. Damit kommt der Kleinlaster zwischen 230 und 350 Kilometer weit – ja nach Auslastung und Topographie. Die Ladezeit am 60 kW DC-Schnellader beträgt rund 1,2 Stunden. Der Antriebsstrang kommt ohne Untersetzungs-Getriebe aus, die Höchstgeschwindigkeit soll bei 90 km/h liegen. Die Batterien bezieht Quantron von CATL. Ausgelegt ist der Kleinlaster auf 4,5 Tonnen Gesamtgewicht. Mit dem gezeigten Kofferaufbau beziffert Quantron die Nutzlast auf 2.300 kg. Mit einer hydraulischen Ladebordwand kann der Neuling noch nicht aufwarten – er ist mit leichten Doppel-Flügeltüren ausgestattet. Der Preis soll dem Vernehmen nach knapp unter 60.000 Euro liegen.
280 kWh Kapazität sollen den Quantron E-Sattel mindestens 200 Kilometer weit tragen. Damit befindet sich Quantron in bester Gesellschaft mit dem E-Sattel von Volvo. Foto: rod
Über dem Allison-Automatik-Panel ragt im DAF-Cockpit der Hebel für eine siebenstufige Rekuperations-Bremse hervor. Foto: rod
Die etwas sperrige Typenbezeichnung QHD 280 steht vermutlich für Quantron Heavy Duty: Der DAF CF in Quantrons E-Version ist mit 350 kW-E-Maschine von Dana und Allison Fünfgang-Automatik gut bestückt und gedacht für den schweren Verteiler-Sattelzug. Foto: rod
Stammt ebenfalls aus China: Der 12-Meter Stadtlinienbus Cizaris. Er bietet Platz für 81 bis 95 Fahrgäste bei 24 bis 35 Sitzplätzen. Batterien: Die Lithium-Eisen-Phosphat mit bis zu 424 kWh Kapazität werden komplett auf dem Dach montiert und sollen nach eSort2-Zyklus zwischen 220 und 370 Kilometer gut sein. Foto: rod
Der Innenraum ist bis ins Heck gleichmäßig niedrig und einfach begehbar. Foto: rod
Der Fahrer-Arbeitsplatz entspricht noch nicht ganz den deutschen VDV-Vorgaben, deshalb erfolgt die Markteinführung hierzulande erst in der zweiten Jahreshälfte. Foto: rod
Davon sind schon 50 Stück unterwegs, weiter 50 in Produktion: Die Ikea-E-Laster für blau-gelbe Möbel-Lieferungen stammen aus dem Hause Quantron. Foto: rod
Flexibel: Das „ Quantron BEV Kit“ bildet den Standard Antriebsstrang für viel Anwendungen im Transporter-Segment. Foto: rod
Den Econic hat Quantron schon längst elektrifiziert. In Zukunft stehen auch Brennstoffzellen-Lösungen im Fokus der Augsburger Lkw-Bauer. Foto: rod
Der Quargo ergänzt das Quantron-Portfolio nach unten, nach oben tastet sich Quantron in die Welt der schweren Sattelzugmaschinen vor. Erstmals zeigen die Augsburger den QHD BEV 50-280 auf Basis des DAF CF Space Cab. Unter der Kabine sitzt ein 350 kW permanent erregter E-Motor von Dana, daran angeflanscht ein Fünfgang-Automatgetriebe von Allison. Das Batteriepack findet zwischen den Achsen außen am Rahmen Platz und bietet derzeit eine Kapazität von 280 kWh, die Reichweite gibt Quantron Produktmanager Reiner Dellori mit 200 bis 220 Kilometer an. Damit wäre die DAF-Zugmaschine ein geeigneter Kandidat für Lebensmittel-Sattel und leichte Nahverkehrs-Aufgaben.
Mit dem neuen, erst kürzlich vorgestellten 12-Meter-Stadtbus Cizaris erschließt sich Qantron das Bus-Segment. Den Stadtlinienbus mit einer Reichweite von bis zu 370 Kilometer (eSort2) sehen die Augsburger zunächst für die Märkte Osteuropas, des Nahen Ostens, Skandinaviens und Südeuropas vor. Die Einführung für den heimischen sieht Alexander Stucke, Quantron Bus-Chef, nicht vor der zweiten Hälfte 2022. Die spezifischen hohen Anforderungen des hiesigen Marktes sowie die die VDV-Vorgaben im Bezug auf den Fahrerarbeitsplatz und anderer Systeme bräuchten noch etwas Zeit.
Zum Schluss der Präsentation führte Quantron Gründer und CEO Andreas Haller die Premierengesellschaft ins Allerheiligste: In der „Vehicle Clinic“ zu bewundern: Der Quantron Minivan BEV und ein deutlich größeres Transporter-Chassis. Der erstere einem VW T5 nicht unähnlich, nur um etwa zehn Prozent verkleinert, der zweite ganz augenscheinlich eine Sprinter-Kopie. Was stecken da für Ideen dahinter? Andreas Haller erklärt: „Warten Sie die IAA in Hannover ab, da lüften wir den Schleier des Schweigens…“
Was bedeutet das?
Quantron stellt sich mit den neuen Modellen breiter und stärker auf denn je. Einziger Wermutstropfen: Von denen wird praktisch nichts in Augsburg produziert, sondern es handelt sich fast ausschließlich um Quantron-konzipierte und -gelabelte Fahrzeuge. Trotzdem befinden sich die Schwaben auf einem Weg der Stärke: Vom Um- zum Fahrzeugbauer.
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