Qualcomm: So plant der Chiphersteller die Automotive-Zukunft
Wenn man einen Namen schafft, der als Synonym für eine ganze Gattung steht, muss das auch mit Produktqualität und gutem Marketing untermauert werden: So wie in Deutschland „Tempo“ für ein Taschentuch oder „Uhu“ für einen Klebstoff steht, ist „Snapdragon“ mittlerweile ein Synonym für Hochleistungs-Chips im Automotive-Bereich. Wer ausdrücken möchte, dass er hohe Rechenleistung bietet, verweist auf die „Snapdragon“-Chips von Qualcomm.
Neue Plattformen für Snapdragon-Chips
Diese Chip-Familie erhält jetzt Zuwachs: Nakul Duggal, General Manager der Bereiche Automotive, Industrial und Cloud bei Qualcomm Technologies, Inc., stellte kürzlich zwei neue Plattformen vor: Snapdragon Cockpit Elite und Snapdragon Ride Elite.
Wie beim Snapdragon 8 Elite wird auch bei diesen Plattformen die Qualcomm Oryon CPU eingesetzt. Sie bietet eine Leistung, die Automobilherstellern helfen kann, ihre Vision der Zukunft des Automobils zu verwirklichen. „Wir erleben alle die Transformation des Autos“, sagte Duggal und ergänzte:
„Fahrzeuge sind heute vernetzter als je zuvor.“
Snapdragon Summit: Fokus auf den Automotive-Bereich
Erstmals stand der Automotive-Bereich im Mittelpunkt des Snapdragon Summits. Bemerkenswert ist, dass Qualcomm diesen Sektor in den Fokus rückt, obwohl sich die Automobilindustrie weltweit eher seitwärts bewegt. Qualcomm sieht jedoch die Möglichkeit, die „Zukunft des Fahrerlebnisses und die Vision eines softwaredefinierten Fahrzeugs (SDV) aktiv mitzugestalten“.
Qualcomm Oryon als Treiber der nächsten Fahrzeug-Generation
Der Qualcomm Oryon CPU stand erneut im Zentrum des Snapdragon Summits. Er treibt sowohl die Plattform Snapdragon Cockpit Elite, die Premium-Fahrerlebnisse ermöglicht, als auch Snapdragon Ride Elite, die fortschrittliche Funktionen und automatisiertes Fahren unterstützt, an.
Dramatische Steigerung der CPU- und KI-Leistung
Die Qualcomm Oryon CPU verspricht eine drei Mal höhere CPU-Leistung und eine zwölf Mal stärkere KI-Leistung im Vergleich zur vorherigen Flaggschiff-Generation. Snapdragon Cockpit Elite soll mehrere Anwendungen für Fahrer und Passagiere gleichzeitig verzögerungsfrei ausführen können. Die Qualcomm Adreno GPU sorgt dabei für immersive Erlebnisse auf großen Infotainment-Bildschirmen, digitalen Spiegeln und mehr. Duggal betonte: „Snapdragon Cockpit Elite wurde für ein KI-zentriertes Erlebnis entwickelt.“
Echtzeitdatenverarbeitung: Ein zentraler Aspekt
Snapdragon Ride Elite nutzt die CPU, GPU und neuronale Verarbeitungseinheit (NPU) von Qualcomm Oryon, um parallele KI-Workloads zu bewältigen, beispielsweise die Verarbeitung von Daten aus mehreren Sensoren und Kameras. Dies ermöglicht nicht nur die Weitergabe wertvoller Informationen an den Fahrer, sondern auch Echtzeitentscheidungen, wie ein automatisches Bremsen zur Vermeidung von Kollisionen.
Teil des Snapdragon Digital Chassis
Beide Plattformen sind Teil des Snapdragon Digital Chassis, eines Portfolios von Chipsatztechnologien, das Automobilhersteller unterstützt, ihre Fahrzeuge digital auf das nächste Level zu bringen. Die Vielseitigkeit der Qualcomm Oryon CPU zeigt sich in Anwendungen wie Snapdragon Cockpit Elite, Snapdragon Ride Elite, Snapdragon 8 Elite und Snapdragon X Elite – eine flexible und leistungsstarke Technologie.
Kooperation zwischen Qualcomm und Google
Qualcomm Technologies und Google arbeiten seit Langem zusammen, um die Fahrzeugerlebnisse der Zukunft zu gestalten. Eine mehrjährige Kooperation soll die digitale Transformation auf Chip- und Softwareseite vorantreiben. Beide Unternehmen werden das Snapdragon Digital Chassis, das Android Automotive OS, Google Cloud und Gemini Nano nutzen, um eine Referenzplattform für die Entwicklung fahrzeugintegrierter Funktionen mit generativer KI zu schaffen. Gretchen Effgen, Direktorin für globale Automobilpartnerschaften bei Google, erklärte:
„Die Branche befindet sich in einer neuen Ära. Um das unglaubliche Potenzial von KI und softwaredefinierten Fahrzeugen auszuschöpfen, sind Partnerschaften erforderlich.“
Ziel ist es, Sprachassistenten, Fahrzeugsensoren, Echtzeitkarten – die besten Technologien von Google und Qualcomm – zu kombinieren, um Fahrzeuge proaktiv auf die Bedürfnisse von Fahrern und Passagieren auszurichten.
Fahrzeuge als flexible Plattformen
Qualcomm bleibt sprichwörtlich „auf dem Gas“, um SDVs Realität werden zu lassen. Ein SDV ermöglicht es, Funktionen wie ein anpassbares Dashboard oder eine KI-gestützte Spurwechselhilfe sowohl vor als auch nach dem Fahrzeugkauf hinzuzufügen. Diese Dynamik, vergleichbar mit dem Herunterladen einer App auf ein Smartphone, macht Fahrzeuge zu flexiblen Plattformen, die sich schnell an Innovationen anpassen können.
Duggal erläuterte, wie die Umstellung auf cloud-native, softwaredefinierte Entwicklung Automobilherstellern ermöglicht, „neue Funktionen, Funktionalitäten und Dienstleistungen problemlos ins Auto zu integrieren“. Premium-Erlebnisse wie intuitive digitale Assistenten, immersive Unterhaltungssysteme und verbesserte Sicherheitsfunktionen können auf verschiedene Fahrzeugtypen skaliert werden, um die Erwartungen unterschiedlichster Verbraucher zu erfüllen.
Was bedeutet das? Vorteile für Hersteller und Kunden
Für Automobilhersteller bedeutet dies beschleunigte Entwicklungs- und Testzyklen sowie mehr Flexibilität und Skalierbarkeit in einer vielfältigen Fahrzeugflotte. Für Kunden resultieren daraus idealerweise höhere Effizienz, mehr Flexibilität und geringere Kosten.
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