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PwC-Studie: Carsharing verliert in Krise

Beratungsunternehmen untersuchte die Mobilitätsgewohnheiten in den letzten Monaten. Neben dem ÖPNV gehört auch das Carsharing zu den Verlierern. Eigenes Auto, Fuß und Rad legen dagegen zu.

Auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge wie der BMW i3 gehören immer häufiger zum Pool der Carsharing-Anbieter. | Foto: ShareNow
Auch elektrisch angetriebene Fahrzeuge wie der BMW i3 gehören immer häufiger zum Pool der Carsharing-Anbieter. | Foto: ShareNow
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Johannes Reichel

Nach einer Analyse der Beratungsgesellschaft PwC und ihrer Tochter Strategy& haben neben dem ÖPNV in gereingerem Maße auch das Carsharing in der Corona-Krise massiv an Zuspruch verloren, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Laut der Studie geben 77 Prozent der Befragten an, dass sie selbst nach Lockerung der staatlichen Einschränkungen seltener in ein geteiltes Fahrzeug steigen werden. Das hat wohl auch mit hygienischen Vorbehalten zu tun. Ähnliche Werte machten die Befragten übrigens für die Nutzung von Taxis. Die Deutschen würden sich derzeit von geteilter Mobilität abwenden, konstatiert die Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung in Berlin Barbara Lenz gegenüber der SZ. Es gebe zudem auch striktere Auflagen von Unternehmen zur Nutzung von Carsharing für ihre Mitarbeiter für Dienstreisen.

Allerdings halten die PwC-Analysten den Rückgang beim Carsharing für einen vorrübergehenden Trend und prognostizieren mittelfristig Zuwächse. Sind es im laufenden Jahr noch sechs Prozent aller Wege gewesen, die mit Mietwagen jeder Coleur zurückgelegt wurden, könnte der Anteil bis 2025 auf zehn und bis 2030 auf 16 Prozent klettern. Sogar bei den zuletzt im Hinblick auf die Marge skeptischen BMW-Daimler-Joint-Venture FreeNow rechnet man mit besseren Perspektiven. Man verdiene in einer wachsenden Zahl von Städten Geld mit dem Mobilitätsmodell und Carsharing sei eher einer der Gewinner, erklärte BMW-Finanz-Vorstand Nicolas Peter. Für die häufigere Nutzung geteilter Mobilität seien laut PwC neben der gründlichen Reinigung auch eine hohe Verfügbarkeit sowie günstigere Preise verantwortlich.

ShareNow-Analyse: Carsharing verliert weniger als ÖPNV - und verlagert sich

Auch Share Now selbst, nach eigenen Angaben Marktführer des free-floating Carsharing, und das Beratungs- und Forschungsunternehmen Mobility Institute Berlin, kurz mib hatten bereits im Oktober in einem gemeinsamen Papier die Rolle des Carsharing in den ersten Monaten der Corona-Pandemie untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wiederum hätten gezeigt, dass die Carsharing-Nachfrage weniger stark von der Krise betroffen gewesen sei als die ÖPNV-Nachfrage. Grund hierfür ist aus Sicht der Autoren, dass Menschen durch Carsharing kurzfristig Zugang zu einer als risikoarm empfundenen Mobilitätsoption – dem Auto – erlangen würden, ohne sich langfristig an einen privaten PKW binden zu müssen. Zudem sei eine Verlagerung der Carsharing-Nutzung in städtische Randgebiete und weg von Stoßzeiten ersichtlich geworden.

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