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Power2Drive: Rasantes Wachstum der Ladeinfrastruktur in Europa

Messeveranstalter verweist auf die neuesten Daten des European Alternative Fuels Observatory. Die zeigen für 2020 eine Zunahme um 35 Prozent. Unter den Top 5 sind die Niederlande weit voraus, Frankreich überholt Deutschland - wo man aber "Schnelllademeister 2020" ist.

Auf dem aufsteigenden Ast: Die Ladeinfrastruktur in Europa legt stark zu und macht dem Veranstalter der Power2Drive Mut. | Grafik: Solar Promotion
Auf dem aufsteigenden Ast: Die Ladeinfrastruktur in Europa legt stark zu und macht dem Veranstalter der Power2Drive Mut. | Grafik: Solar Promotion
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Johannes Reichel

Der Messeveranstalter der Power2Drive Solar Promotion sieht vor dem Hintergrund des rasanten Wachstums der Ladeinfrastruktur Rückenwind für die Branche. Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Europa sei 2020 weiterhin rasant gewachsen, um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Man verweist auf die Daten des European Alternative Fuels Observatory (EAFO). Unter den Top 5 Ländern sind die Niederlande mit mehr als 66.600 öffentlichen Ladesäulen Spitzenreiter. Frankreich überholt mit über 46.000 installierten Ladepunkten Deutschland (2020: rund 44.700), gefolgt von Großbritannien. Auch private Wallboxen seien gefragter denn je, sodass die Förderung in Deutschland zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit aufgestockt wurde.

Die führenden Ladeinfrastruktur-Anbieter präsentieren sich auf der Messe, die vom 21. bis 23. Juli 2021 auf der Messe München im Rahmen von The smarter E Europe stattfindet, wie der Veranstalter ankündigt. Die Messe hat sich zum Ziel gesetzt, die Wechselwirkung zwischen Elektrofahrzeugen und einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung widerzuspiegeln. Das Interesse sei bisher groß, führende Hersteller wie EVBox, Keba, The Mobility House, Webasto, Schneider Electric, Alfen, Mahle und ChargeHere hätten bereits zugesagt.

"Für eine breite Akzeptanz der E-Mobilität benötigten Verbraucher – neben einer großen Auswahl an erschwinglichen Elektrofahrzeugen – eine flächendeckende und zuverlässige Ladeinfrastruktur. Sie ist wesentlich für die Kaufentscheidung und mithin für den Hochlauf der Elektromobilität", befinden die Messemacher.

Öffentliche Förderungen und eine kluge Steuerpolitik brächten die Elektromobilität und den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa voran. So boome in den Niederlanden nicht nur der Verkauf von E-Pkw – auch mehr als 66.600 öffentliche Ladesäulen seien installiert, mehr als irgendwo sonst in Europa. Drei batterieelektrische Autos (battery electric vehicle, BEV) teilen sich hier rein rechnerisch einen Ladepunkt, so die EAFO-Statistik. In Frankreich sei es 2020 besonders rasant vorangegangen.

Frankreich gibt Gas beim Strom-Auto

Mit dem europaweit stärksten Wachstum von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr kommt Frankreich gemäß den EAFO-Daten auf knapp über 46.000 öffentliche Ladepunkte – und damit auf rund 2.500 mehr als Deutschland. Das Wachstum werde sich fortsetzen, denn als Teil des Corona-Konjunkturpakets „France Relance“ soll die Elektromobilität einen starken Schub erfahren. Zwei Milliarden Euro stellt die französische Regierung bis Ende 2022 für Kauf- und Verschrottungsprämien sowie für den Ausbau der Ladeinfrastruktur zur Verfügung.

Öffentliche Schnellladestationen: Deutschland liegt vorn

Bei den öffentlichen Schnellladestationen ist Deutschland in Europa wiederum die Nummer eins mit 7.456 Ladepunkten. Insgesamt gab es Ende 2020 hierzulande rund 44.700 öffentliche Ladesäulen. Gemessen an der Anzahl von BEV teilen sich damit in Deutschland sieben E-Autos einen Ladepunkt. Rechnet man die Plug-in-Hybride (plug-in hybrid electric vehicle, PHEV) hinzu, seien es sogar 13 Fahrzeuge. Dennoch bestehe weiter hoher Handlungsbedarf.

Mindestens zehnmal so viele Ladepunkte wie heute – zwischen 440.000 und 843.000 – müssten im Jahr 2030 in Deutschland installiert sein. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030 – Szenarien für den Markthochlauf“ der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur (im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI). Die Zahl sei sowohl davon abhängig, wie viele private Ladepunkte verfügbar und wie stark die öffentliche Infrastruktur ausgelastet sei, als auch vom Verhalten der Autofahrer und von der Nutzung von Lade-Hubs mit Schnellladepunkten.

„Schätzungen zufolge werden über 80 Prozent der Ladevorgänge Zuhause und beim Arbeitgeber stattfinden. Idealerweise kann der Nutzer das Laden sogar mit einem Einkauf für den täglichen Bedarf kombinieren. Der Einzelhandel hat diese attraktive Chance der Kundenbindung erkannt und investiert dort bereits“, erklärt Markus Emmert, Vorstand des Bundesverbandes eMobilität im Interview „Das Recht auf Ladeinfrastruktur“ gegenüber dem Messeveranstalter.

Förderung privater Wallboxen kommt enorm gut an

Neben dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur fördert die deutsche Bundesregierung – und darüber hinaus einzelne Länder und Kommunen – die Installation privater Ladepunkte, knüpft diese aber an zukunftsweisende Bedingungen wie die Steuerbarkeit der Ladelösungen und die Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energien. Die Nachfrage sei enorm: In nur drei Monaten habe es bereits 300.000 Anträge auf private Wallboxen gegeben, sodass das Bundesverkehrsministerium nun nachgelegt hat und insgesamt 444.444 Ladepunkte fördern wird. Auch Wohnungseigentümern und Mietern erleichtert die Bundesregierung seit Ende 2020 den Einbau einer Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge durch die Umsetzung der EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie sowie des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG).



 

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