Porsche Taycan Sport Turismo: Lückenschluss beim "Kombi"
Porsche stellt seine Taycan-Familie immer dichter auf: Als erstes Mitglied der Taycan Sport Turismo Bande kommt der GTS Ende Februar 2022 auf den Markt, die weiteren Versionen folgen Mitte März. Als neue Sonderausstattung gibt es für den Taycan Sport Turismo ein Panoramadach mit Sunshine Control. Besonderheit ist dabei der elektrische Blendschutz. Damit stehen ab Frühjahr fünf Varianten zur Wahl: Der Taycan Sport Turismo mit 240 kW (326 PS) und Heckantrieb, optional mit Performance-Batterie Plus und 280 kW (380 PS), ab 86.495 Euro, das sind knapp 72.685 Euro netto. Darüber rangiert der Taycan 4S Sport Turismo mit 320 kW (435 PS) und Allradantrieb, optional mit Performance-Batterie Plus und 360 kW (490 PS), ab 107.439 Euro, das sind netto knapp 90.285 Euro.
Die neue Mitte bildet der Taycan GTS Sport Turismo mit 380 kW (517 PS) und Allradantrieb, ab 132.786 Euro, das sind netto knapp 111.585 Euro. Topmodelle sind auch hier die „Turbos“, der Taycan Turbo Sport Turismo mit 460 kW (625 PS) und Allradantrieb, ab 153.968 Euro (das sind netto knapp 129.385 Euro) und der Taycan Turbo S Sport Turismo mit 460 kW (625 PS) und Allradantrieb, ab 187.288 Euro (das sind netto knapp 157.385 Euro). Damit kostet der Sport Turismo brutto nur je rund 1.000 Euro mehr als die Limousine, hält aber fast 4.000 Euro Respektabstand zum Cross Tursimo.
Der Turbo S sprintet auch hier in 2,8 Sekunden auf 100 km/h
Aus dem Stand beschleunigt der Taycan Turbo S Sport Turismo in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 260 km/h. Reichweitenstärkste Version ist der Taycan 4S Sport Turismo mit einem Radius von bis zu 498 Kilometern nach WLTP. Die maximale Ladeleistung hängt auch hier davon ab, welcher Akku an Bord ist. Sie liegt bei bis zu 225 kW (Performance-Batterie) beziehungsweise bis zu 270 kW (Performance-Batterie Plus). Somit können beide Batterien laut Porsche in 22 Minuten und 30 Sekunden von fünf auf 80 Prozent geladen werden. Oer umgekehrt gerechnet: Nach knapp fünf Minuten kann man im Idealfall Strom für weitere 100 Kilometer an Bord ziehen.
Für viele vielleicht das Zünglein an der Waage: Die Kopffreiheit und die große Heckklappe
Auch hier liegt die Kopffreiheit im Fond liegt mehr als 45 Millimeter über dem Wert der Taycan Sportlimousine – und das macht in der Praxis viel aus! Aber auch auf dem Fahrersitz stehen laut Porsche zusätzlich neun Millimeter lichte Höhe zur Verfügung. Angenehm auch die große Heckklappe, deren Öffnung fällt mit 801 Millimetern wesentlich länger und mit 543 Millimetern deutlich höher ausfällt als beim Deckel Limousine (434 beziehungsweise 330 Millimeter).
Die Größe des Kofferraums hängt allerdings auch hier von der Ausstattung ab. In Kombination mit dem Sound Package Plus fasst er bis zu 446 Liter (Limousine: 407 Liter). Ist das BOSE Surround Sound System an Bord (serienmäßig ab Taycan Turbo Sport Turismo), sind es 405 Liter. Mit umgeklappten Rücksitzlehnen (teilbar im Verhältnis 60:40) sind es dann bis zu 1.212 beziehungsweise 1.171 Liter. Hinzu kommt noch der vordere Kofferraum (Frunk) mit 84 Litern.
Porsche hat sich viele Gedanken zum Laderaum gemacht
Praktisch: Im serienmäßigen Ablagenpaket sind Taschenhaken und Spannbänder enthalten. Diese praktischen Ausstattungsdetails sorgen für Ordnung im hinteren Laderaum. Auf Wunsch ist ein Gepäckraumtrennnetz erhältlich. Viel Entwicklungsaufwand steckt hinter der Abdeckung des Laderaums. Die Ablage kann platzsparend hinter der Rücksitzbank verstaut werden.
Mit einem speziellen Heckträger kann der Sport Turismo bis zu drei Fahrräder transportieren. Er soll leicht zu bedienen sein und lässt sich kompakt zusammenlegen. Die Nutzlast beträgt 50 Kilogramm. Die Heckklappe kann auch in beladenem Zustand geöffnet werden. Für beide Panoramadächer ist beim Taycan Sport Turismo eine Dachreling erhältlich. Für alle drei Taycan Karosserieversionen bietet Porsche Tequipment außerdem Dachboxen an – darunter auch ein für höhere Geschwindigkeiten erprobtes und geprüftes Performance-Modell.
Neu: das Panoramadach mit Sunshine Control. Es wird auf Fingertipp transparent oder matt
Das neue Panoramadach mit Sunshine Control verfügt als Besonderheit über einen elektrischen Blendschutz. Aber auch hier hat Porsche wieder eigene Ideen eingebracht. Denn die große Glasfläche ist in insgesamt neun Flächen unterteilt, die einzeln angesteuert werden können. So können entweder Teilbereiche oder gesamte Dach transparent oder undurchsichtig geschaltet werden. Wenn das Dach matt geschaltet wird, bleibt der Innenraum Licht durchflutet. Die neue Technologie reduziert die Helligkeit kaum. Da eine Blendung mit der Funktion „Sunshine Control“ verhindert wird, konnte das Dach deutlich heller ausfallen als das Basis-Dach. Es kommt laut Porsche so doppelt so viel Licht in den Innenraum.
Das ganze läuft per PDLC-Technologie (Polymer Dispersed Liquid Cristal). Hier sitzen Flüssigkristalle in einer Folie. Über elektrische Kontakte werden sie mit Strom versorgt. Bei geringer Wechselspannung ordnen sich die Kristalle in Millisekunden so an, dass die Scheibe transparent wird. Wird das Glas hingegen von der Stromzufuhr getrennt, wechseln die Flüssigkristalle in einen ungeordneten Zustand. Folge: Die Scheibe wird matt. Die Bedienung erfolgt über das zentrale Infotainment-Display, nachdem die Funktion auf dem Touch-Bedienfeld angewählt wurde. Heißt: Im matten Zustand braucht der Taycan weniger Strom!
Das Panoramadach soll auch vor Hitze schützen: Besser als ein Rollo
Neben den beiden Einstellungen „Klar“ und Matt“ können auch „Semi“ und „Bold“ gewählt werden. Das sind vordefinierte Muster mit schmalen oder breiten Segmenten. Sogar ein dynamischer „Rollo-Lauf“ ist möglich: Eine entsprechende Schalt-Abfolge der einzelnen Segmente wird aktiviert, wenn der Taycan-Fahrer mit dem Finger über die Darstellung des Daches im Display gleitet. Wird das Fahrzeug ausgeschaltet, wechselt das Glas von selbst in den undurchsichtigen Zustand. Für den nächsten Start wird die letzte Dacheinstellung gespeichert.
Das Panoramadach mit Sunshine Control ist mehrschichtig aufgebaut. Die Wärmestrahlung wird auch im durchsichtigen Zustand so wirkungsvoll abgeschirmt, dass es besser vor Hitze schützt als ein mechanisches Rollo oder ein konventionelles Glasdach. Nur 15 Prozent der Wärme gelangen laut Hersteller in den Innenraum, wie Messungen in der Sonnensimulations-Kammer im Porsche Entwicklungszentrum in Weissach ergeben haben. Bei herkömmlichen Dächern sind es über 30 Prozent.
Weitere Detailverbesserungen beim Antrieb
Als Vertreter des jüngsten Taycan Jahrgangs nutzen die Sport Turismo Modelle mit Allradantrieb eine besonders effiziente Antriebsstrategie. In den Fahrmodi „Normal“ und „Range“ wird im Teillastbereich der vordere Elektromotor nahezu vollständig abgekoppelt und stromlos geschaltet. Beim Segeln und im Stillstand liegt an beiden Achsen kein Antriebsmoment an. Dieser elektrische Freilauf verringert die Schleppverluste. Erst wenn der Fahrer mehr Leistung anfordert oder das Fahrprogramm wechselt, werden binnen Millisekunden die Motoren wieder zugeschaltet. Auch das Thermomanagement und die Ladefunktionen wurden verbessert. Dies führt dazu, dass die 4S Variante mit Performance-Batterie Plus erstmals die höchste Reichweite aller Varianten erzielt.
Mehr Reichweite als die Limousinen!
Das ermöglicht laut Porsche Reichweiten. Interessant: Alle Reichweiten-Werte liegen über denen der Sportlimousine. Der Hintergrund: Sportlimousine und Cross Turismo Modelle des jüngsten Taycan Jahrgang wurden nicht gesondert homologiert, daher gibt es für sie keine neuen Reichweiten-Werte nach WLTP. Dennoch erhöht sich der Aktionsradius auch dieser Versionen seit dem Modelljahr 2022 dank der Technik-Optimierungen im Alltagsbetrieb.
Auf Wunsch Ein- und Ausparken per Smartphone
Mit dem optionalen Remote Park Assist lässt sich das Ein- und Ausparken per Smartphone fernbedienen, ohne dass der Fahrer hinter dem Lenkrad des Taycan Sport Turismo Platz nimmt. Die automatische Steuerung ist in Längs- und Querparklücken sowie Garagen möglich. Das System erkennt Parklücken automatisch und vermisst sie mit Hilfe der Ultraschallsensoren und der Kamerasysteme. Reicht der Platz aus, kann der Fahrer den Parkvorgang über die Porsche Connect App starten und anschließend aussteigen.
Er überwacht den Parkvorgang ständig, indem er eine entsprechende Taste auf der App-Oberfläche des Smartphones gedrückt hält. Die Aktive Einparkunterstützung übernimmt selbstständig das Lenken sowie die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges. Wird die Taste losgelassen, stoppt der Taycan Sport Turismo das Parkmanöver umgehend.
Apple Car Play und Android Auto sind ins Infotainmentsystem integriert
Seit seiner Einführung ist beim Taycan die sechste Generation des Porsche Communication Management (PCM) an Bord. Zusätzlich zu Apple Car Play ist seit dem letzten Modelljahres-Update auch Android Auto ins PCM eingebunden. Neben dem iPhone werden auch Smartphones mit dem Google Betriebssystem Android unterstützt. Ausgewählte Telefonfunktionen und Smartphone-Apps, die die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigen, sind dann über das PCM 6.0 oder über die Google Assistant Sprachbefehle bedienbar.
Zudem soll der Sprachassistent Voice Pilot Anweisungen in natürlicher Sprache nun noch besser verstehen. Das Navigationssystem soll laut Porsche schneller rechnen, nutzt bei den Points of Interests (POI) in erster Linie die Online-Suche und stellt seine Informationen jetzt laut Porsche übersichtlicher dar. Wer die Smartphone-Integration nicht nutzen möchte, kann jetzt neben Apple Music auch auf eine direkte Integration des Streamingdienstes Spotify im Porsche Communication Management zurückgreifen.
Auch das Bedienkonzept wurde weiter optimiert
Auch Layout und Bedienkonzept wurden leicht überarbeitet: Auf der linken Seite des Zentral-Displays befinden sich fünf Menü-Einsprünge. Die Symbole können individuell umsortiert werden. Auch Der Charging Planner wurde weiter verbessert, plant noch häufiger Schnellladesäulen ein und vermeidet kurze Ladestopps. Zusätzlich lassen sich die Ladestationen jetzt nach Leistungsklassen filtern.
Was bedeutet das?
Porsche nutzt jede neue Taycan-Version auch immer für kleine Optimierungen, die dann der ganzen Baureihe zu teil werden. Wer das „hohe Sitzen“ im Cross Turismo nicht mag, in der Limousine aber zu wenig Platz und Variabilität hat, dürfte im Sport Turismo das Beste aus beiden Welten finden.
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