Porsche Taycan: Dramatisch besser!
Die ersten Probefahrten für die Presse fanden sicherheitshalber in Kalifornien statt – zwischen Los Angeles und San Diego, wo das Wetter schön und tagsüber bis zu 25 Grad warm ist. Ideal für ideale Reichweiten und tolle Fotos. Denn Porsche hat en Taycan massiv überarbeitet und verspricht mehr Leistung, mehr Reichweite, eine schnellere Beschleunig und und kürzere sowie „robustere“ Ladezeiten. Und bei der bisher teils gemein spartanischen Serienausstattung hat man auch ein bisschen was draufgepackt.
Wichtig: Mehr Reichweite und (noch) schnelleres Laden
Am wichtigsten: Je nach Karosserievariante und Motorisierung erhöht sich die WLTP-Reichweite auf bis zu 678 Kilometer, das ist laut Porsche ein Plus von 175 Kilometern oder 35 Prozent. Kollegen, die mit dem Taycan unterwegs waren, berichten, dass ihnen durchaus Reichweiten von knapp 600 Kilometern angeboten wurden – bisher waren es in der Praxis tatsächlich selten mehr als 450 km plusminus x…
Und: Er lädt jetzt mit bis zu 320 statt 270 kW. Nützt aber nix, wenn man ansteckt und diese Performance nur ganz kurz geboten wird: Deshalb hat Porsche das Schnellladefenster der neuen Performance-Batterie nach eigenen Angaben „deutlich erweitert“: So sollen bis zu fünf Minuten lang Ladeleistungen über 300 kW erreichbar sein. Außerhalb Südkaliforniens noch wichtiger: Selbst bei tiefen Temperaturen lassen sich schneller hohe Ladeleistungen erzielen.
Im Idealfall lädt der Taycan am HPC-Lader doppelt so schnell
Je nach individuellem Fahrprofil kann die erforderliche Ladezeit von zehn auf 80 Prozent SoC (State of Charge, Ladezustand) gegenüber dem Vorgängermodell dadurch bis zur Hälfte reduziert werden. Beim Taycan der ersten Generation beträgt die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent SoC bei 15 Grad Celsius Batterietemperatur laut Porsche noch 37 Minuten. Bei gleichen Rahmenbedingungen benötigen die modellgepflegten Taycan lediglich 18 Minuten trotz höherer Batteriekapazität. Die Performance-Batterie Plus hat jetzt einen Brutto-Energieinhalt von 105 statt 93 kWh.
2,4 Sekunden auf 100 km/h sind eine Ansage
Was nicht ganz so wichtig gewesen wäre, aber ein „Mitnahmeeffekt“ war: Alle aktualisierten Taycan sollen deutlich schneller beschleunigen. Zwei Beispiele am unteren und oberen Ende des Portfolios: Taycan und Taycan Turbo S erreichen als Sportlimousinen die 100-km/h-Marke aus dem Stand in lediglich 4,8 beziehungsweise 2,4 Sekunden. Damit sind sie 0,6 beziehungsweise 0,4 Sekunden schneller als ihre Vorgänger. Zwra wurden unbedarften Mitfahrenden auch bisher schon schlecht, wenn man das ausnutzte (gut, im Taycan nicht – da verloren wir sogar mal ein 0-100 km/h-Duell gegen einen 30 Jahre alten alten gepimpten AMG), doch wie gesagt: In Sachen Elektromobilität kann man aktuell noch große Sprünge machen und wäre dumm, es nicht zu tun.
Beim Turbo S nähert man sich der 1.000-PS-Marke
Mit der neuen Funktion Push-to-Pass des Sport Chrono-Pakets lässt sich auf Knopfdruck je nach Modell für zehn Sekunden eine Mehrleistung von bis zu 70 kW abrufen. Die sportlicheren Beschleunigungswerte sind das Resultat einer generell höheren Systemleistung. So leistet der Basis-Taycan 60 kW mehr als bisher. Beim Taycan Turbo S beträgt das Plus sogar 140 kW, wenn die Launch Control genutzt wird. Damit steigt die Systemleistung des Topmodells auf 700 kW (952 PS).
Auch beim Fahrwerk schärfte man dezent nach: Alle aktualisierten Taycan sind serienmäßig mit einem adaptiven Luftfederfahrwerk ausgerüstet. Optional kann bei den Allradversionen das neue Porsche Active Ride Fahrwerk geordert werden. Dieses System soll eine noch größere Bandbreite zwischen Fahrkomfort und Fahrdynamik bieten. Auch das ein Punkt, der für den Alltagsfahrer schon bisher schwer in Ordnung ging. .
Das Fahrwerk soll den Aufbau des Taycan stets horizontal halten. auch bei dynamischen Brems-, Lenk- und Beschleunigungsvorgängen. Bei gleichmäßiger Fahrt soll das System Unebenheiten nahezu vollständig absorbieren, wobei das bei den teils üblen kalifornischen Straßen relativ zu sehen ist. In dynamischen Fahrsituationen soll das Porsche Active Ride Fahrwerk durch eine ausgewogene Verteilung der Radlasten noch bessere Anbindung an die Straße bieten: Ist der entsprechende Modus aktiviert, kann das Fahrwerk Nick- und Wankneigungen überkompensieren, um die auf die Insassen wirkenden Beschleunigungen zu reduzieren. Was ein bisschen im Widerspruch zu den jetzt möglichen (Längs-)Beschleunigungswerten steht
Da geht noch so viel: Porsche erhöhte die Effizienz massiv
Und auch wenn man es ihm optisch nicht ansieht: Porsche entwickelte den kompletten Antriebsstrang massiv weiter: Mit einem neuen, bis zu 80 kW stärkerem Hinterachsmotor bei allen Modellen, einem modifizierten Pulswechselrichter samt optimierter Software. Dazu packte man leistungsfähigere Akkus, ein überarbeitetes Thermokonzept, eine Wärmepumpe der nächsten Generation und eine geänderte Rekuperations- und Allradstrategie. Am wichtigsten: Die Akkus bieten mehr Kapazität bei weniger Gewicht.
Die maximale Rekuperationsleistung bei Verzögerungen aus hohen Geschwindigkeiten erhöht sich laut Porsche zudem um mehr als 30 Prozent von 290 auf bis zu 400 kW. Alle Derivate besitzen nun serienmäßig aerodynamisch optimierte Räder und rollwiderstandsreduzierte Reifen. In der Dimension 21 Zoll wurden dafür eigens neue Räder und Reifen entwickelt.
Mehr Ausstattung und trotzdem weniger Gewicht
Obwohl die Serienausstattung aufgewertet wurde, sollen die Modelle bis zu 15 Kilogramm weniger wiegen. Was bei einem kaum veränerten Rohbau eine kleine Welt ist. Serie sind jetzt endlich Ambientebeleuchtung, ParkAssistent inklusive Rückfahrkamera, elektrisch anklappbare Außenspiegel mit Beleuchtung des Spiegelumfelds, Sitzheizung vorne, Porsche Intelligent Range Manager (PIRM), Wärmepumpe mit neuem Kühlkonzept, Smartphone-Ablage für kabelloses Laden, elektrische Ladeklappe auf der Fahrer- und Beifahrerseite, Drive Mode-Schalter und Servolenkung Plus. Bis auf die elektrische Ladeklappe sind das großenteils Basics, die man bereits in den meisten viel günstigeren brot- und Butter-Stromern findet. Danke, dass Porsche hier endlich ein Einsehen hatte…Auch die Taycan-Basismodelle verfügen jetzt im Serienumfang über eine adaptive Luftfederung und Türeinstiegsblenden aus Alu.
Mehr Ausstattung und trotzdem weniger Gewicht
Obwohl die Serienausstattung aufgewertet wurde, sollen die Modelle bis zu 15 Kilogramm weniger wiegen. Was bei einem kaum veränderten Rohbau eine kleine Welt ist. Serie sind jetzt endlich Ambientebeleuchtung, ParkAssistent inklusive Rückfahrkamera, elektrisch anklappbare Außenspiegel mit Beleuchtung des Spiegelumfelds, Sitzheizung vorne, Porsche Intelligent Range Manager (PIRM), Wärmepumpe mit neuem Kühlkonzept, Smartphone-Ablage für kabelloses Laden, elektrische Ladeklappe auf der Fahrer- und Beifahrerseite, Drive Mode-Schalter und Servolenkung Plus. Bis auf die elektrische Ladeklappe sind das großenteils Basics, die man bereits in den meisten viel günstigeren brot- und Butter-Stromern findet. Danke, dass Porsche hier endlich ein Einsehen hatte…Auch die Taycan-Basismodelle verfügen jetzt im Serienumfang über eine adaptive Luftfederung und Türeinstiegsblenden aus Alu.
An den Anbauteilen wurde nachgeschärft
Nachdem Eingriffe in den Rohbau immer extrem teuer sind, verlegte sich Porsche auf die günstiger zu ändernden Anbauteile: Die neuen Kotflügel mit den flacheren Hauptscheinwerfern sollen die Breite noch stärker betonen und neue, leider optionale Hauptscheinwerfer mit hochauflösender HD-Matrix Technologie besitzen jetzt detaillierte Optiken und erzeugen die markentypische Vierpunkt-Grafik nun auch bei Nacht. Eher Spielerei: Die Turbo- und Turbo S-Modelle heben sich nun in Exterieur wie Interieur durch die Akzentfarbe „turbonit“ (was in Kärnten, der Wiege von Porsche „kein Turbo“ bedeuten würde) optisch stärker von den anderen Versionen ab.
War wichtig: Das optimierte Anzeige- und Bedienkonzept
Nicht ganz happy sein konnte man bisher mit der Bedienung: Hier will Porsche eine optimierte Nutzeroberfläche mit zusätzlichen Funktionen bieten. Tatsächlich ist das Ganze etwas intuitiver und aufgeräumter. Der Mode-Schalter am Lenkrad ist jetzt serienmäßig. Bei Taycan-Modellen, die mit dem Sport Chrono-Paket und der Performance-Batterie Plus ausgerüstet sind, sitzt auf dem Mode-Schalter ein spezieller Knopf für die Funktion Push-to-Pass. Angenehm auch der neue Bedienhebel links hinter dem Lenkrad hilft in der Praxis tatsächlich, die Fahrer-Assistenzsysteme noch intuitiver zu steuern. Eher Chichi: Apple CarPlay wurde nun tiefer in die Fahrzeuganzeigen und -funktionen eingebunden. Die neue Funktion In-Car Video ermöglicht Video-Streaming auf dem Zentral-Display und dem Beifahrer-Display.
Und weil Porsche Porsche ist, gingen den Fahrten in Kalifornien 3,6 Millionen Versuchs-Kilometer rund um den Globus voraus. Tatsächlich muss man sagen, dass die sich gelohnt haben.
Aktuell (Stand Februar 2024) hat Porsche knapp 150.000 Taycan hat der produziert. Die wichtigsten Einzelmärkte für den Taycan sind aktuell die USA, Großbritannien, Deutschland und China. Allerdings hat der Elektrosportler nach einem gelungenen Einstand zuletzt etwas „geschwächelt“. Zumal die Konkurrenz aufgeholt hat. Weshalb die Überarbeitung zum rechten Zeitpunkt kommt: Die überarbeiteten Versionen sollen im Frühjahr 2024 zu den Porsche Zentren kommen.
Bei den Preisen fordert Porsche leider einen heftigen Aufschlag
Die Überarbeitung lässt sich Porsche allerdings auch fürstlich entlohnen: Das Basismodell, das einst bei gut 80.000 Euro startete, beginnt jetzt bei 101.500 Euro. Das Topmodell Taycan Turbo S Cross Turismo beginnt jetzt mit 211.300 Euro weit über der magischen 200.000-Euro-Grenze und hebt damit wie die Fahrleistungen in Supercar-Sphären ab.
Was bedeutet das?
Welches Potenzial in Elektromobilität steckt, beweist Porsche eindrücklich mit dem gelifteten Taycan: Er lädt nochmal schneller und vor allem stabiler, ist extrem effizient und wurde nebenbei noch stärker. Das alles ausgehend von einem hohen Niveau. Das jetzt noch höher ist.
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