Porsche Taycan: Der Über-Porsche
Laut Porsche-CEO Oliver Blume markiert der 4.9.2019 den „Beginn einer neuen Ära.“ Blume meint damit die Präsentation des Serien-Taycan, der auch innerhalb Porsches gleich mehrere Maßstäbe setzt. Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes der Porsche AG – Forschung und Entwicklung, erklärt dazu:
„Wir haben für das Zeitalter der Elektromobilität einen echten Porsche versprochen – einen faszinierenden Sportwagen, der nicht nur technologisch und fahrdynamisch begeistert, sondern Menschen weltweit genauso fasziniert wie seine legendären Vorgänger. Jetzt liefern wir.“
Taycan Turbo S und Taycan Turbo zählen zu den leistungsstärksten Serienmodellen, die der Porsche derzeit im Portfolio hat. Weniger leistungsstarke Varianten des Allradlers folgen noch in diesem Jahr. Ende nächsten Jahres kommt mit dem Taycan Cross Turismo bereits das erste Derivat hinzu. In der Topversion Turbo S kommt der Taycan auf bis zu 560 kW (761 PS), der Stromverbrauch kombiniert beträgt nach WLTP 26,9 kWh/100 km. Der Taycan Turbo kommt auf bis zu 500 kW (680 PS) und braucht etwas weniger Strom: Kombiniert 26,0 kWh/100 km. Aus dem Stand beschleunigt der Taycan Turbo S in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h, der Taycan Turbo in 3,2 Sekunden. Die Reichweite beträgt bis zu 412 Kilometer beim Turbo S und bis zu 450 Kilometer beim Turbo (jeweils nach WLTP). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Allradmodellen bei 260 km/h. Nur hier weist der Taycan nicht deutlich über die Leistung der 911-Turbos hinaus, sondern bleibt beim Maß des ersten Turbo-Facelifts 1978.
Taycan Turbo S und Taycan Turbo besitzen zwei besonders effiziente E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse, verfügen also über Allradantrieb. Vom hohen Wirkungsgrad der permanent erregten Synchronmaschinen profitieren sowohl die Reichweite als auch die Dauerleistung des Antriebs. E-Maschine, Getriebe und Pulswechselrichter sind jeweils zu einem kompakten Antriebsmodul zusammengefasst. Die Module haben die höchste Leistungsdichte (kW pro Liter Bauraum) aller heute auf dem Markt angebotenen Elektroantriebe. Eine Besonderheit der E-Maschinen ist die sogenannte Hairpin-Wicklung der Statorspulen. Die Technologie ermöglicht es, mehr Kupfer in den Stator zu bringen. Dadurch steigen Leistung und Drehmoment bei gleichem Volumen. Und: Der Taycan bringt verschiedene Übersetzungen in die Stromklasse zurück: Das an der Hinterachse verbaute Zweigang-Getriebe ist eine von Porsche entwickelte Innovation. Der erste Gang verschafft dem Taycan eine noch stärkere Beschleunigung vom Start weg, während der lang übersetzte zweite Gang eine hohe Effizienz und ebensolche Leistungsreserven sicherstellt. Dies gilt auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten.
Maßstäbe setzt man auch bei der Spannung: Der Taycan ist das erste Serienfahrzeug, das mit einer Systemspannung von 800 Volt anstatt der bei Elektroautos üblichen 400 Volt antritt. Davon profitieren Taycan-Fahrer insbesondere unterwegs: In gut fünf Minuten ist mit Gleichstrom (DC) im Schnellladenetz Energie für bis zu 100 Kilometer Reichweite (nach WLTP) nachgeladen. Die Ladezeit für fünf bis 80 Prozent SoC (State of Charge/Batterieladung) beträgt bei Idealbedingungen 22,5 Minuten, die maximale Ladeleistung (Peak) 270 kW. Die Gesamtkapazität der Performance-Batterie Plus beträgt 93,4 kWh. Zuhause können Taycan-Fahrer ihr Auto komfortabel mit bis zu elf kW mit Wechselstrom (AC) aufladen.
Optisch bleibt er der Marke treu: Von vorne wirkt er besonders breit und flach, mit stark gewölbten Kotflügeln. Die Silhouette wird bestimmt von der sportlichen, nach hinten abfallenden Dachlinie bestimmt, am Heck endet er von der Seite gesehen mit einem kleinen Bürzel. Auch in Sachen Aerodynamik fährt er für Porsche-Verhältnisse in ganz neue Dimensionen mit einem cW-Wert ab 0,2, der einen entscheidenden Beitrag zu einem geringen Energieverbrauch und damit einer hohen Reichweite liefert.
Fast schon klassisch-klar strukturiert steht das Cockpit für den Start in eine neue Ära. Das frei stehende und gebogene Kombiinstrument bildet den höchsten Punkt auf der Instrumententafel. Damit wird die Fahrerachse klar betont. Ein zentrales 10,9 Zoll großes Infotainment-Display und ein weiteres optionales Display für den Beifahrer sind formschlüssig zu einem Glasband in Black-Panel-Optik zusammengefasst. Sämtliche Bedienoberflächen wurden für den Taycan komplett neu konzipiert. Generell wurde die Zahl klassischer Hardware-Bedienelemente wie Schalter oder Knöpfe stark reduziert. Stattdessen erfolgt die Steuerung intelligent und intuitiv – per Touch-Bedienung oder mit der Sprachsteuerung, die (natürlich) auf das Kommando „Hey Porsche“ hört.
Und auch Porsche drängt das Leder optional zurück aus dem Auto und bietet im Taycan eine komplett lederfreie Ausstattungsvariante an. Innenraum-Umfänge aus innovativem Recyclingmaterial unterstreichen die Nachhaltigkeit des Elektro-Sportwagens. „Fußgaragen“ – Aussparungen in der Batterie im hinteren Fußraum – sorgen für Sitzkomfort im Fond und erlauben die sportwagentypisch niedrige Fahrzeughöhe. Zwei Kofferräume stehen zur Verfügung: Das vordere Abteil fasst 81 Liter, das hintere 366 Liter.
Was bedeutet das?
Der Taycan ist einfach der neue Porsche-Porsche, der tatsächlich Maßstäbe setzen kann – wenn jetzt noch die Preise respektive Leasingraten stimmen, dürfte seinem Erfolg nichts im Wege stehen!
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