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Porsche schiebt Taycan als Basismodell nach

Das Basismodell kommt als Hecktriebler mit zwei Batteriegrößen ab 83.520 Euro brutto, das sind knapp 70.200 Euro netto. damit ist er deutlich günstiger als der 4S und spart ordentlich Gewicht.

Auch die Basis bietet alle Taycan-Tugenen, nur nicht ganz so viel Leistung wie der Rest der Familie. | Foto: Porsche
Auch die Basis bietet alle Taycan-Tugenen, nur nicht ganz so viel Leistung wie der Rest der Familie. | Foto: Porsche
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Gregor Soller

Der „Basis-Taycan“ komplettiert Porsches Elektrofamilie. Er wird mit zwei Akkugrößen und damit auch Leistungen angeboten: Mit der serienmäßigen Performance-Batterie leistet das neue Einstiegsmodell im Overboost bei Launch Control bis zu 300 kW (408 PS), mit der optionalen Performance-Batterie Plus bis zu 350 kW (476 PS). Die jeweilige Nennleistung beträgt 240 kW (326 PS) beziehungsweise 280 kW (380 PS). Der Taycan verliert gegenüber dem 4S  im Boost also 122 respektive 95 PS, dafür erleichtert der fehlende zweite Motor vorn auch das Gewicht: Denn die vordere E-Maschine wiegt laut Porsche samt Pulswechsel-Richter mindestens 71 Kilogramm. Da auch Antriebswellen und weitere Zusatzkomponenten spart, nimmt der Basis-Taycan gut 100 Kilogramm ab. Mit dem kleinen Akku kommt der Basis-Taycan dann noch auf rund 2.050 Kilogramm, die große 93,4 kWh Batterie wiegt 80 Kilogramm mehr. Doch gegenüber den gut ausgstatteten Turbos spart man so fast 300 Kilogramm!

Serienmäßig ist der „einstöckige“ Akku mit einer Bruttokapazität von 79,2 kWh verbaut. Auf Wunsch gibt es die „zweistöckige“ Version Plus, die Brutto 93,4 kWh Kapazität bietet. Die Reichweite nach WLTP beträgt laut Porsche so bis zu 431 beziehungsweise bis zu 484 Kilometer. Verbrauch und Reichweite profitieren vom fehlenden Motor vorn und dem Mindergewicht. Zum Vergleich: Der Taycan 4S kommt  auf bis zu 407 respektive 463 Kilometer – im Alltag pendeln diese Werte je nach Akku, Fahrweise und Wetter, doch echte 300 bis knapp 400 Kilometer solten so locker drin sein - auch wenn man sich mal den ein oder anderen Zwischensprint gönnt.

Beide Varianten beschleunigen aus dem Stand binnen in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ebenfalls einheitlichen 230 km/h. Die maximale Ladeleistung liegt bei bis zu 225 kW (Performance-Batterie) beziehungsweise bis zu 270 kW (Performance-Batterie Plus). Somit können laut Porsche beide Akkus in 22:30 Minuten von fünf auf 80 Prozent geladen werden, oder schnellladend gerechnet: Schon nach rund fünf Minuten ist Strom für weitere 100 Kilometer geladen.

Für 2021 erhält die Taycan-Familie Updates und wird besser ausgestattet

Gleichzeitig erhält das jüngste Taycan-Familienmitglied gleich ein paar dezente Neuerungen für den Jahrgang 2021 mit auf den Weg: So erlaubt die Plug & Charge-Funktion bequemes Laden und Bezahlen ohne Karte oder App: Sobald das Ladekabel eingesteckt ist, kommuniziert der Taycan verschlüsselt mit der Plug & Charge-fähigen Ladestation. In der Folge startet der Ladevorgang automatisch. Gleiches gilt für die Bezahlung. Optional sind wie bei den anderen Versionen unter anderem ein farbiges Head-Up-Display und ein On-Board-Ladegerät mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW verfügbar. Mit Functions on Demand (FoD) können Taycan-Fahrer verschiedene Komfort- und Assistenzfunktionen nach Bedarf erwerben oder zeitlich befristet zubuchen. Dies funktioniert auch nachgelagert zum Kauf und zur ursprünglichen Konfiguration des Sportwagens. Ein Werkstattbesuch ist dank Online-Aktivierung nicht erforderlich. Aktuell ist dies für die Funktionen Porsche Intelligent Range Manager (PIRM), Servolenkung Plus, Aktive Spurführung und Porsche InnoDrive möglich. Weitere Neuerungen sind ein farbiges Head-Up-Display und ein On-Board-Ladegerät mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW. Alle übrigen Taycan-Modelle werden darüber hnaus dezent besser ausgestattet: Endlich sind in dieser Preisklasse auch "Basics" wie Digital Radio, LED-Hauptscheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaanlage, Teillederausstattung und achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitze serienmäßig an Bord. Dem Turbo und dem Turbo S spendiert Porsche noch bessere Sitze. Und beim Turbo S packt Porsche noch die  Hinterachslenkung, das Sport Chrono Paket und den Porsche Electric Sport Sound mit in den Serienumfang.

Der Taycan kann mit bis zu 265 kW rekuperieren

Keine Unterschiede zum 4S gibt es beim Bauraum im Heck: Die permanent erregte Synchronmaschine an der Hinterachse baut mit einer aktiven Länge von 130 Millimetern ebenso lang wie die entsprechende Antriebskomponente des Taycan 4S. Der Pulswechselrichter an der Hinterachse arbeitet mit bis zu 600 Ampere. Auch die Basis bleibt beim Zweigang-Getriebe für mehr Effizienz. Der soll auch der cw-Wert ab 0,22 zuträglich sein. Die maximale Rekuperationsleistung beträgt 265 kW.

Zur Unterscheidung innerhalb der Modellfamilie sollen die aerodynamisch optimierten 19-Zoll-Taycan-Aero-Räder und die schwarz eloxierten Bremssättel beitragen. Das Bugunterteil, die Seitenschweller sowie der Heckdiffusor in Schwarz entsprechen den Komponenten des Taycan 4S. LED-Hauptscheinwerfer sind serienmäßig an Bord. Serienmäßig bietet der Taycan eine Teillederausstattung sowie Komfortsitze vorn mit elektrischer Achtwege-Verstellung. Dazu kommt optional eine komplett lederfreie Ausstattungsvariante mit Innenraum-Umfängen aus innovativem Recycling-Material

Fahrwerksysteme: Stahl oder optional Luft, aber zentral vernetzt

Porsche verwendet auch für das Fahrwerk des Basis-Taycan ein zentral vernetztes Steuersystem. Die integrierte Fahrwerkregelung Porsche 4D-Chassis Control analysiert und synchronisiert alle Fahrwerksysteme in Echtzeit. Sowohl die serienmäßige Stahlfederung des Taycan als auch die optionale adaptive Luftfederung mit Dreikammer-Technologie werden durch die elektronische Dämpferregelung PASM (Porsche Active Suspension Management) ergänzt.

Bei der Luftfederung kann "Smart Lift" den Taycan über Kuppen oder Schwellen "heben"

Die adaptive Luftfederung ist darüber hinaus mit einer Smart-Lift-Funktion ausgestattet. Damit lässt sich der Taycan so programmieren, dass das Fahrzeugniveau an bestimmten wiederkehrenden Stellen wie Fahrbahnschwellen oder Garagenauffahrten automatisch angehoben wird. Auch bei Fahrten auf der Autobahn kann die Smart-Lift-Funktion aktiv die Fahrzeughöhe beeinflussen und das Fahrzeugniveau auf den bestmöglichen Kompromiss zwischen Effizienz und Fahrkomfort einstellen.

Dem Basis-Taycan müssen in Serie Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen vorne und Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen hinten „genügen“. Die innenbelüfteten Bremsscheiben haben vorne 360 Millimeter Durchmesser, hinten 358 Millimeter. Die Bremssättel sind schwarz eloxiert. Aber auch er kann optional mit der Hochleistungsbremse“ Porsche Surface Coated Brake (PSCB)“ ausgestattet werden. Deren Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 410 Millimetern beziehungsweise 365 Millimetern (Vorder-/Hinterachse).

In Norwegen sind mittlerweile 70 Prozent aller neu verkauften Porsche Taycan

Mit der Basis ist die Standard-Taycan-Familie komplett, bevor sie um den „Cross Tourismo“ als zweite mehr Raum bietende Karosserievariante erweitert wird. Bisher ist man in Zuffenhausen mit dem Erfolg des Taycan zufrieden: 2020 wurden knapp über 20.000 Taycan an Kunden ausgeliefert. 70 Prozent aller verkauften Porsche-Modelle in Norwegen sind aktuell Taycan. Anfang November wurde dort bereits der eintausendste Taycan in Kundenhand übergeben. Damit hat sich der Porsche-Absatz in Norwegen mehr als verdoppelt.

Was bedeutet das?

Mit dem Taycan hat Porsche exakt das richtige Auto zur richtigen Zeit: Er schafft geschickt den Spagat zwischen 911 und Luxuslimousine, ist in er Basis noch einigermaßen vernünftig eingepreist und kann als Turbo S wahnwitzige Fahrleistungen liefern. Wer auf Beschleunigungen unter 3 Sekunden auf 100 km/h verzichten kann und sich nicht zu lange in der Preisliste aufhält, mit der man jeden Taycan viel teurer machen kann, findet in der neuen Basis eine bezahlbare Alternative zum Tesla Model S. Und mit em fast schon "günstigen" Leergewicht der Basis kann man vielelicht sogar auf das eine oder andere kW Leistung verzichten, zumal auch die Reichweite dezent, aber merklich steigt! Wir werden aus der Praxis.

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