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polisMOBILITY 2023: Monocab – die visionäre Einschienenbahn

Monocab – das sind kreiselstabilisierte Kabinen, die das Schienensystem der deutschen Bahn nutzen können. Der Clou dabei ist, dass diese Pods nur auf einer der beiden Schienen balancieren. So kann auf einem Gleis Verkehr in gegensätzlichen Richtungen stattfinden.

Monocab - eine Einschienenbahn, die Verkehr in gegensätzlichen Richtungen auf einem Gleis ermöglicht.| Foto: T.Kanzler
Monocab - eine Einschienenbahn, die Verkehr in gegensätzlichen Richtungen auf einem Gleis ermöglicht.| Foto: T.Kanzler
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Thomas Kanzler

In jeder Kabine finden vier bis sechs Fahrgäste Platz. Von diesen autonomen Kabinen können dann viele gleichzeitig in beiden Richtungen unterwegs sein und wie Taxis für individuelle Fahrten bestellt werden. Das Ziel des Projekts Monocab ist es, zum zentralen Fortbewegungsmittel für eine nachhaltige Mobilität in ländlichen Regionen zu werden.

Früher waren viele ländliche Gegenden per Bahn mit dem sogenannten Schienenbus erreichbar. Die weinroten Dieseltriebwagen galten lange Zeit als Retter der Nebenbahnen, da sich durch den vergleichsweise günstigen Betrieb die Stilllegung dieser wenig frequentierten Bahnstrecken zumindest verzögerte. Viele dieser Bahnstrecken sind mittlerweile entwidmet, also aus dem offiziellen Schienennetzwerk der Bahn gestrichen. Die Schienen sind häufig noch da, könnten aber nur mit immensem Aufwand wieder ins Bahnnetz der DB aufgenommen werden.

„Unsere Kabinen können Schienen nutzen, die für die Bahn schon zu alt oder zu schlecht sind. Unsere Kabine hat eine Radlast von gerade einmal 1,2 Tonnen, während die Schienen beim regulären Zugbetrieb mindestens 12 Tonnen pro Rad aushalten müssen. Man kann sich vorstellen, dass wir mit dem Monocab sogar Brücken nutzen könnten, die für die Bahn schon längst nicht mehr nutzbar wären“, erklärt uns Fabian Kottmeier, der die technische Projektkoordination des Projekts verantwortet.

Fahrbereite Einschienenfahrzeuge des Projektverbundes aus der Technischen Hochschule Ostwestfahlen-Lippe, der Fachhochschule Bielefeld und der Fraunhofer-Gesellschaft fahren jetzt schon auf einer stillgelegten Bahnstrecke. Das Konzept der Ostwestfalen ist also schon weit gediehen.

Was bedeutet das?

Bis 2027 soll der „Test-Regelbetrieb“ auf einer Strecke von 1.000 Metern verwirklicht werden – so rückt die Vision vom Leben auf dem Land mit moderner, individueller und nachhaltiger Mobilität in greifbare Nähe!

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