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Polestar-Chef Ingenlath: "Die Verbrenner-Lobby lässt noch immer nicht locker"

Von wegen "Technologieoffenheit": Wir müssten längst jenseits dieser Diskussion sein, meint Polestar-Chef Thomas Ingenlath. Und versteht BMW-Chef Zipse nicht: Der Schlingerkurs verunsichere die Kunden.

Natürlich ist Elektro der Weg: Polestar-Chef Thomas Ingenlath - hier bei Präsentation des Polestar 3 auf der Auto Shanghei - versteht die deutsche Debatte nicht und hält sie für Kundenverunsicherung. | Foto: Polestar
Natürlich ist Elektro der Weg: Polestar-Chef Thomas Ingenlath - hier bei Präsentation des Polestar 3 auf der Auto Shanghei - versteht die deutsche Debatte nicht und hält sie für Kundenverunsicherung. | Foto: Polestar
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Der CEO der schwedischen-chinesischen Geely-Marke Polestar hat das Festhalten an der Verbrennertechnologie in Deutschland kritisiert und davor gewarnt, immer noch Zweifel an der Elektromobilität zu säen. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung beklagte er, dass vermeintliche "Technologieoffenheit" vorgeschoben werde, um die Entwicklung zu verzögern. Er betonte auch aus seiner europäisch-chinesischen Sicht, dass man endlich erkennen müsse, welche Dynamik und Innovationsdynamik in China herrsche. Hersteller wie BYD hätten einfach "technologisch ihre Hausaufgaben gemacht" und seien sehr gut aufgestellt. Die europäische Ingenieurskunst müsse sich neu besinnen und die Politik einen konsequenten Pfad vorgeben, die Unternehmen sich klar zur E-Mobilität bekennen.

"Natürlich ist Elektromobilität die Zukunft, und natürlich geht es von dort aus weiter, CO2 auch in der Produktion zu reduzieren. Stattdessen sind wir immer noch dabei, über das Aus für den Verbrenner zu diskutieren. Da ist Deutschland wirklich ein ganz spezieller Markt", erklärte der Polestar-Chef.

Deutschland sei in gewisser Weise "schizophren", einerseits in seiner Sorge um die Zukunft, andererseits im Streuen von Zweifeln über E-Mobilität. Er kritisierte in dem Kontext auch die Ambivalenz etwa in Aussagen des BMW-Chefs Oliver Zispe, der zuletzt den Verbrenner-Ausstieg 2035 als "fahrlässig" bezeichnet hatte, obwohl man jüngst auf der IAA mit großem Aufwand die "neue Klasse" avisiert hatte. Dennoch wolle man auf absehbare Zeit diverse Antriebsarten anbieten.

"Ich verstehe das nicht. Das ist für die Kunden auch fatal. Ich muss doch Orientierung bieten. Und den Menschen, die sich für 70.000 Euro ein Auto kaufen, die Gewissheit geben, dass das eine richtige Technologieentscheidung ist. Da vermisse ich einfach wirkliches Leadership", monierte Ingenlath.

Aus seiner Sicht sei bei den Kundenn nicht die reine Akkukapazität bei einem E-Auto entscheidend, was er ab einem bestimmten Punkt ohnehin für fragwürdig befand, weswegen man so viel Reichweite brauche. Es gehe eher um Ladetempo und genügend verfügbare Ladesäulen. Polestar ist als Hersteller nicht auf der IAA Mobility in München vertreten, verfügt aber mit einem Flagshipstore in der Münchner Innenstadt über eine Repräsentanz am Messe-Standort.

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