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Pininfarina startet Battista-Produktion

Die Produktion des Battista, des ersten rein elektrischen Hyper GTs der Welt, ist in einem speziellen neuen Atelier in Cambiano in der Region Piemont angelaufen.

In Italien hat Pininfarina mit der Battista-Montage begonnen. | Foto: Automobili Pininfarina
In Italien hat Pininfarina mit der Battista-Montage begonnen. | Foto: Automobili Pininfarina
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Gregor Soller

Sie haben es geschafft: Der Pininfarina Battista ging in Serie und wird ab sofort von einem Team in einer 2.300 Quadratmeter großen Halle von Hand montiert. Insgesamt sollen maximal 150 Exemplare entstehen. Battista-Eigentümer und -Eigentümerinnen sollen sich auf einen erstklassigen Kundendienst freuen können, der von den 25 erfahrenen Luxuspartnerschaften aus dem weltweiten Vertriebsnetz  von Automobili Pininfarina sowie durch ein firmeneigenes Kundenbetreuungsteam gewährleistet wird.

Das sogenannte „Battista Atelier“ ist in 14 Fertigungs- und Qualitätssicherungsbereiche aufgeteilt. Bei der Herstellung kommen sowohl moderne Technologien – zum Beispiel mehrere neue, maßgefertigte Montagevorrichtungen – als auch traditionellere Verfahren und Werkzeuge zum Einsatz, wie etwa hochpräzise pneumatische Schraubendreher für den Ein- und Anbau von Kleinteilen im Battista. Damit wird dem Karosseriebauerbe des Werks in Cambiano höchsten Respekt gezollt.

In der Ruhe liegt die Kraft: Zehn Wochen Montagezeit pro Auto

Insgesamt nimmt der Zusammenbau jedes Battista zehn Wochen in Anspruch, beim Battista Anniversario sind es beispielsweise wegen der unterschiedlichen, von Hand aufgetragenen Lackierung sogar 18 Wochen. Jeder einzelne Battista wird von zehn Kunsthandwerkern und Kunsthandwerkerinnen in mindestens 1.250 Stunden montiert. Durch die maßgeschneiderten Designmerkmale und das spezielle Finish des exklusiven Battista Anniversario steigt der Zeitaufwand auf bis zu 1.340 Stunden. Per Svantesson, CEO von Automobili Pininfarina, erklärte:

„Ich bin stolz darauf, das Team leiten zu dürfen, das den preisgekrönten Battista als Serienfahrzeug realisiert. Seit dem Startschuss von Automobili Pininfarina mit der ersten Präsentation in Rom 2018 haben wir ein Team von 118 Fachleuten aus 20 Nationen aufgebaut. Diese bunt gemischte ‚Familie‘ ist nun sowohl in unserer Münchner Firmenzentrale als auch in unserer norditalienischen Heimat fest etabliert. Dort entwirft ein wachsendes Expertenteam in den Bereichen Design und Fahrzeugentwicklung die bahnbrechenden Fahrzeuge der Zukunft.“

Er fuhr emotional fort:

„Diese großartige Familie hat in den letzten Jahren gewaltige Herausforderungen gemeistert. Dazu hat sie sich voll und ganz darauf konzentriert, die Battista-Eigentümer und -Eigentümerinnen zu begeistern. Die ersten Auslieferungen des Battista in diesem Jahr markieren einen Quantensprung in Sachen Automobildesign und -technologie. Und ich bin fest davon überzeugt:  Battista zu besitzen wird gleichermaßen bereichernd wie beeindruckend sein.“

Handwerk und Moderne in der Montage

Ein Mitglied dieser „Familie“ bei Automobili Pininfarina ist Andrea Novello, Direktor der Produktion. Novellos Großvater war vor mehreren Jahrzehnten in der gleichen Fabrik beschäftigt, und noch heute kommen seine Kenntnisse und Verfahren bei der Herstellung des Battista zum Einsatz. Er erläutert:

 „Das Battista Atelier ist geschichtsträchtig und bietet viel Inspiration – es wurde für die Fertigung des leistungsstärksten Fahrzeugs, das je in Italien gebaut wurde, speziell hergerichtet. Hier vereinen wir die technisch fortschrittlichsten Komponenten, Materialien und Qualitätssicherungsprozesse, damit der Besitz eines Battista genauso begeistert wie das Fahrerlebnis.“

Zuerst wird das rolling chassis des Battista, bestehend aus elektrischem Antriebsstrang, T-förmiger Batterie, carbon-monocoque und elektrischen Systemen im ersten Bereich angeliefert. Hier liefert Rimac aus Kroatien einen Großteil dieser Komponenten. Dann erfolgen Kontrollen nach den strengen Qualitätsstandards von Automobili Pininfarina und es wird der jeweilige Status protokolliert. Das ist die erste von vielen elektronisch gesteuerten Kontrollschleusen, die der Battista auf seinem Weg durch das Werk in Cambiano passieren muss. Anschließend wird die grundierte Rohkarosserie mit dem Monocoque verklebt, womit der Battista langsam seine einzigartige Gestalt annimmt. Mit seinem besonderen „Goccia“-Dach über der Fahrgastzelle gewinnt der Battista an struktureller Stärke und Steifigkeit.

Trotz Kleinstserie immer wieder: Messen und protokollieren

Während die Karosserie auf einer weiteren Vorrichtung montiert ist, werden in diesem zweitägigen Prozess alle Maße und Parameter mit feinsten Toleranzen gemessen und aufgezeichnet. Das geschieht in einem Messbereich, der seit 20 Jahren im Herzen des Werks für die erfolgreiche Anfertigung von Sonderfahrzeugen genutzt wird. Anschließend wird die Karosserie vom Fahrgestell gelöst, um sie für den Transport in eine spezielle Lackiererei vorzubereiten.

Extrem aufwändig: Die Lackierung

Der normale Lackierzyklus dauert drei bis vier Wochen. Aufgetragen wird dabei die neuartige Mischung einer mehrschichtigen Lackierung gewählt aus 28 Farben, die von der italienischen Region Piemont inspiriert sind – der Heimat von Automobili Pininfarina. Jedes Karosserieteil wird auf einer weiteren maßgefertigten Vorrichtung montiert, um eine perfekte Farbabstimmung zu gewährleisten. Während die Außenlackierung perfektioniert wird, werden das Armaturenbrett und die Innenausstattung eingebaut.

Im fünften Bereich werden 80 Prozent des Fahrzeugs zusammengebaut, was etwa zwei Tage dauert. Eine ergonomische Hebebühne mit maßgeschneiderter Montagevorrichtung hilft den Werkern und Werkerinnen, die engen Toleranzen zu erreichen, die für Teile wie die Radkästen und den flachen Unterboden erforderlich sind. Die komplexen Schmetterlingstüren – ausgeklügelt in ihrer Bauart und tragender Bestandteil der besonderen Fahrzeugstruktur – werden ebenfalls in dieser Bauphase montiert.

Als nächstes werden die ersten Endkontrollen und weitere Personalisierungen durchgeführt. Dabei wird mit spezieller Software und maßgefertigten Werkzeugen überprüft, ob alle hohen Standards eingehalten werden, während sich das Fahrzeug im „Produktionsmodus“ befindet. Anschließend wird im „Kundenmodus“ überprüft, ob alles wie vorgesehen funktioniert – darunter das Aufladen der Batterie, das Infotainmentsystem und die einzigartige Klangsignatur Suono Puro von Automobili Pininfarina.

Im letzten Fertigungsbereich des Ateliers wird der Battista für 24 Stunden auf eine weitere Hebebühne gesetzt, um eine gründliche Achs- und Lenkeinstellung vorzunehmen. Anschließend wird jedes Fahrzeug auf Dichtigkeit geprüft. Danach erfolgen die endgültigen Sign-offs und die Vervollständigung des digitalen Protokolls.

Zu vorletzt: Fahrwerksgeometrie von unten, Dichtigkeittest von oben

Die abschließenden Qualitätskontrollen werden von Fachleuten durchgeführt, denen Perfektion am Herzen liegt. Dazu gehören Funktionstests, eine gründliche Sichtprüfung im Lichttunnel und Testfahrten auf der Straße. Dieses besondere GT-Testprogramm wird auf einer speziell ausgesuchten Strecke mit unterschiedlichen Straßentypen und -belägen durchgeführt, wie sie später auch von den Battista-Eigentümern befahren werden. Jeder Battista wird von ein und demselben Testfahrer einer gründlichen Nagelprobe unterzogen, bevor es zurück nach Cambiano geht. Dort wird dann die Schutzfolie entfernt und eine letzte ästhetische Kontrolle durchgeführt, um ihn für die Auslieferung an Kunden und Kundinnen vorzubereiten. Paolo Dellachà, Chief Product and Engineering Officer bei Automobili Pininfarina, sagt:

„Bei allem, was wir tun, steht die Qualität an erster Stelle. Von erstklassigen technischen Bauteilen bis hin zu den rigorosen Tests während des Entwicklungsprogramms des Battista: Alles das soll gewährleisten, dass unsere Kunden und Kundinnen jede Fahrt mit diesem unglaublichen ersten Auto des Automobili Pininfarina-Teams genießen.“

Kunden können der Montage beiwohnen und ihr individuelles Detail-Design bestimmen

Der Besuch im Battista Atelier gibt den Kunden und Kundinnen die Gelegenheit, das Team hinter dem Fahrzeug kennenzulernen, zusammen mit dem Designteam das eigene Fahrzeug zu personalisieren und zu sehen, wie es gebaut wird. Die Kunden und Kundinnen werden bei der Konfiguration ihres Battista ausführlich und individuell beraten. Für jeden wird ein maßgeschneiderter Designvorschlag erstellt, bevor nach Cambiano eingeladen wird, um im persönlichen Gespräch mit den Designern die endgültige Spezifikation auszuarbeiten. Dave Amantea, Chief Design Officer bei Automobili Pininfarina, setzt sich mit jedem Kunden und jeder Kundin zusammen, um die Konfiguration zu perfektionieren. Amantea erklärt:

 „Jeder Battista ist maßgeschneidert. Als leidenschaftliche Designer lieben wir es, unser Fachwissen und unsere Kenntnisse mit unseren Klienten und Klientinnen zu teilen, unsere einzigartige Designphilosophie Pura zu erläutern und gemeinsam einen maßgeschneiderten Battista zu schaffen, der der Individualität und der Wunschspezifikation entspricht.“

Neben dem Montagebereich befindet sich dazu eine hochwertige Personalisierungslounge für Kunden und Kundinnen mit verschiedenen Mustern zum Anschauen, Anfassen und Fühlen. Dort können die Farb- und Materialoptionen für Exterieur und Interieur festgelegt werden.

Für das Außendesign können zusätzliche Elemente spezifiziert werden, wie etwa das Exterior Jewellery Pack, Bremssattelfarben und Sonderausführungen für die Räder. Insgesamt gibt es theoretisch bis zu 13,9 Trillionen(!) Kombinationen für das Exterieur.

Im Innenraum können die Kunden und Kundinnen dank 128 Millionen möglicher Konfigurationen für Farben, Materialien – darunter Leder, Alcantara und Aluminium – und Gravuren einen einzigartigen Battista kreieren. Die Exklusivität soll den Anlagewert des Battista erhöhen. Sara Campagnolo, Direktorin für Farb- und Materialdesign, erklärt:

„Mit dem Battista haben wir die Chance, durch echte Personalisierung und hochwertige Handwerkskunst einen völlig neuen Sektor des nachhaltigen Luxus zu gestalten. Es ist ein echtes Privileg, innovative Technik mit Pininfarinas reicher Designtradition zu vereinen. Dabei verwenden wir nachhaltige Materialien und Prozesse, die wir auch bei künftigen Projekten einsetzen und weiter optimieren werden.“

Während des gesamten Design- und Fertigungsprozesses werden die Klienten und Klientinnen durch das Kundenbetreuungsteam von Automobili Pininfarina persönlich über den Status ihres Battista informiert.

Wichtig und mitgedacht: Der Kundendienst samt „flying Doctor“

Der Kundendienst von Automobili Pininfarina soll Sorglosigkeit während der gesamten Dauer des Battista-Besitzes gewährleisten: Ein digitales Aftersales-Gesamtkonzept, das Ersatzteil- und Garantiemanagement, Schulungen und Ferndiagnosen umfasst, ergänzt das weltweite Partnernetzwerk in Nordamerika, Europa, im Nahen Osten, in Australien und Asien. Bei kniffligen technischen Angelegenheiten kommt ein „Flying Doctor“ an jeden Ort der Welt, um Kunden und Kundinnen zu unterstützen. Dieses Expertenteam verfügt laut der blumigen italienischen Pressemitteilung über ein geradezu „enzyklopädisches Wissen“ zum Battista und war durchweg an der Entwicklung des Fahrzeugs beteiligt, beispielsweise auch beim Verfassen der Bedienungsanleitung und des Werkstatthandbuchs für Vertriebspartner.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Aftersales: Diffizile und interessante Wartungspakete

Pininfarina bietet drei Aftersales-Pakete an: Eccellenza, Futura und Eterna. Eccellenza ist ein exklusives fünf- oder zehnjähriges Wartungsprogramm, das die Sicherheit und Zuverlässigkeit aller Fahrzeugfunktionen und -teile während des gesamten Fahrzeugbesitzes gewährleistet. Es sorgt für optimale Leistung und erhält den Fahrzeugwert. Futura ist eine Garantieverlängerung für den Akku und den Antriebsstrang des Battista. Es bietet nach der dreijährigen Standardgewährleistung sieben weitere Jahre Garantie und Sicherheit. Das Eterna-Programm bietet dagegen ein Kit mit einbaufertigen Karosserie-Ersatzteilen, das bereits bei der Konfiguration des Fahrzeugs mitbestellt werden kann. Es erhält den langfristigen Wert des Battista. Die Teile werden entsprechend der ursprünglichen Konfiguration angefertigt und zum Zeitpunkt der Fahrzeugherstellung lackiert – womit für spätere Unfälle oder Rempler vorgesorgt sein soll.

Die Auslieferung des Battista an die Kunden und Kundinnen weltweit startet zum Sommerende 2022. Der rein elektrische Hyper-GT ist in der Karosserieform „Pura“ oder mit dem Karosseriedesignpaket „Furiosa“ erhältlich. Im Rahmen der auf insgesamt 150 Stück begrenzten Produktion werden fünf Exemplare des Battista Anniversrio hergestellt. Damit soll  das Lebenswerk der Designlegende Battista „Pinin“ Farina gewürdigt werden. Und ja, natürlich sind alle fünf dieser Sonderedition bereits verkauft.

Was bedeutet das?

Mit dem Battista, der technisch stark auf dem Rimac Nevera basiert, hat Pininfarina eine solide Basis elegant eingekleidet. Und bietet hier einen interessanten Mix aus elektrischem Hypercar und Tradition. Man darf gespannt sein, ob alle 150 Exemplare verkauft werden können – doch der neue Battista steht mit indischer Fionanzierung im Rücken und dem Rimac-Rückgrat samt der Erfahrung der Italiener mit design und Hypercars auf vergleichsweise soliden Beinen.

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