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Peugeot e-Lion Day: Der Löwe soll schneller stromern - und länger halten

Schon 2023 soll jedes Modell zumindest elektrifiziert sein, inklusive Hybride, bis 2025 will die Stellantis-Tochter ein komplettes BEV-Angebot, bis 2030 alle Modelle in Europa vollelektrisch verkaufen. Und sie sollen viel länger halten: Statt 15 bis 25 Jahre! Neues Einstiegs-Abo ab 7 ct/km. Sogar ein Ende des SUV-Trends stellt man in Aussicht.

Endlich wieder tiefergelegt: Peugeot will sich gegen den SUV-Trend stemmen und sich mit nachhaltigen sowie erschwinglichen E-Autos positionieren, die auch ein Vierteljahrhundert halten sollen. | Foto: Peugeot
Endlich wieder tiefergelegt: Peugeot will sich gegen den SUV-Trend stemmen und sich mit nachhaltigen sowie erschwinglichen E-Autos positionieren, die auch ein Vierteljahrhundert halten sollen. | Foto: Peugeot
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Johannes Reichel

Die Stellantis-Tochter Peugeot will sich schneller elektrifizieren. Wie Peugeot-Chefin Linda Jackson bei einer internationalen Online-Präsentation ankündigte, soll das komplette Lineupt der Marke bis 2030 vollelektrisch sein, schon 2025 will man bereits ein volles BEV-Portfolio neben den verbliebenen Verbrennern haben. In den nächsten zwei Jahren sollen fünf rein elektrische Modelle kommen: der e-308 sowie e-308 SW, der e-408, der e-3008 sowie der e-5008. Die Kompaktklassewagen werden bekanntermaßen von einem neuen Elektromotor angetrieben, der 115 kW (156 PS) leistet und eine Reichweite von über 400 kmermöglicht, auf Basis eines dem Vernehmen nach sensationell günstigen Verbrauchs von 12,7 kWh/100 km.

Einen größeren Schritt macht dann der e-3008, der ab zweiter Hälfte 2023 vorgestellt wird und erstmals auf der neuen STLA-Plattform basiert und es auf bis zu 700 Kilometer Reichweite bringen soll. Hier will man die Wahl lassen zwischen drei elektrischen Antrieben, inklusive Doppelantrieb. Selbige Plattform treibt dann auch den e-5008 an, der wenig später folgen soll.

„Das e-Lion Projekt wird die Strategie von Peugeot als elektrifizierte Marke (EV) definieren und sicherstellen, dass wir am Puls der Gesellschaft bleiben, um eine Mobilität zu bieten, die unseren Markenwerten gerecht wird", verspricht Linda Jackson, Global CEO von Peugeot.

Ankündigung der neuen Hybrid-Technologie

Aber auch die konventionellen Antriebe will man weiter verbessern in Sachen Emissionen. So soll ein MHEV 48v (Mild-Hybride) mit neuer Hybridtechnologie kommen, die noch in diesem Jahr mit den Modellen 208, 2008, 308, 3008, 5008 und 408 eingeführt werden. Das System besteht aus einem PureTech-Benzinmotor der neuen Generation mit 73 kW (100 PS) oder 100 kW (136 PS), der mit einem beispiellosen elektrifizierten 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (E-DCS6) gekoppelt ist, in das ein Elektromotor (21 kW) integriert ist. Dank einer Batterie, die sich während der Fahrt auflädt, soll die Technologie ein höheres Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um 15 Prozent (ab 126 g CO2/km beim 3008) bieten. Im Stadtverkehr könne ein SUV des C-Segments, der mit diesem Hybridsystem ausgestattet ist, somit mehr als 50 Prozent der Fahrtzeit im 100 Prozent emissionsfreien Elektromodus fahren, wirbt man für die Brückentechnologie.

Neue Plattform schafft Spielräume im Interieur

Mit der neuen Plattform sieht man auch neue Spielräume der Gestaltung des Interieurs, das geräumiger werden dürfte. Die Designer versprechen aber auch beim Exterieur neue Proportionen, mehr Flexibilität und Freiheit, um die Gesamtmaße des Fahrzeugs neu zu konzipieren. Sogar ein "Leben nach dem SUV-Trend" stellte man in Aussicht, um künftig effizientere Fahrzeugsilhouetten schaffen zu können. Vorbild ist hier die flach bauende Inception Studie. Bei der Bedienung soll Steer-by-Wire neue Wege der Fahrzeugsteuerung erschließen, inklusive der Entwicklung des sogenannten Hypersquare und der nächsten Generation des i-Cockpit mit einem neuen HMI (Human-Machine-Interface), das ab 2026 eingeführt werden soll.

„Wenn unsere Kundschaft einen elektrischen Peugeot fahren, ist es immer noch in erster Linie ein Peugeot und dieses Erlebnis wird immer unsere Priorität sein", verspricht Jerome Micheron, Product Director.

Bezahlbarkeit als wichtiges Kriterium

Bei allen Neuerungen will man auch einen besonderen Fokus auf die Bezahlbarkeit legen, angesichts steigender Lebenshaltungskosten und Inflation. Zwar wird es auf absehbare Zeit schwierig, für einen elektrischen 108 einen "business case" zu schaffen, so der Chefentwickler. Er verwies aber auf den Bestseller im Programm, den e-208, der auch preiswert sei. Zudem kündigte er zwei Arten des Leasings an:

  • PEUGEOT As You Go: Ein „pay-as-you-go“-Angebot mit monatlichen Zahlungen, basierend auf einer Pauschale von 150 Euro für 500 Kilometer (aktuell nur in Frankreich erhältlich). Die Kundinnen und Kunden können bei Bedarf zusätzliche Kilometer zu einem Preis von nur 7 Cent pro Kilometer aufladen. Der Hersteller will das Angebot auf die gesamte Modellpalette und andere Märkte ausweiten.
  • PEUGEOT Your Way: Eine einzige monatliche Zahlung umfasst das Leasing, alle Service- und Wartungsarbeiten, die Versicherung und sogar das Aufladen. Alle Kosten, die durch den Besitz entstehen, sind in einer einfachen Zahlung beinhaltet. Aber anders als bei einem Smartphone sind die Kunden nicht an eine langfristige Verpflichtung gebunden. Wenn sich die Umstände ändern, kann das Fahrzeug aufgerüstet oder einfach zurückgegeben werden. 

Große Schritte in Sachen Umwelt

Von der Umweltbilanz sollen die neuen Modelle einen großen Sprung machen und das sogenannte GWP (Global Warming Potential) um 25 Prozent für die nächsten zwei Fahrzeuggenerationen senken. Die laufenden Initiativen der Marke und des Konzerns reichen von Beschaffungs- und Lieferkettenstrategien über die allgemeine Zusammensetzung und Struktur des Fahrzeugs bis hin zu den verwendeten Materialien:

  • Licht und Glas ersetzen Schwarz und Chrom
  • leichte Sitze
  • recycelte Leichtmetallfelgen
  • Schwerpunkt auf der Verwendung von recycelten Materialien, einschließlich recycelter Leichtmetallfelgen
  • globale Lebenszyklusstrategie bei der Entwicklung unserer nächsten Produktgeneration.

In der Zukunft werde die Lebensdauer eines Batterie-Elektrofahrzeugs 20 bis 25 Jahre betragen, verspricht der Hersteller, während sie heute bei einem Verbrennungsmotor etwa 15 Jahre beträgt. Dieser verlängerte Lebenszyklus sei eine großartige Gelegenheit für Designer, sich neue Interaktionen mit Produkten während ihrer Lebensdauer vorzustellen.

Die 4 Phasen des Lifecycle Design Ansatzes:

  1. Lebensdauer: die Architektur, die für eine Lebensdauer von 25 Jahren ausgelegt ist, basierend auf der Stellantis-Plattform
  2. Aufarbeitung: die Fähigkeit, wichtige Teile aufzuarbeiten und zu recyceln, einschließlich der Verwendung recycelter Teile (siehe Nachhaltigkeit)
  3. Aktualisierung: Auffrischung wichtiger Verschleißteile des Fahrzeugs (Polsterung/Verkleidung) wie beim Peugeot Inception Concept, damit sich das Fahrzeug bei jedem Besitzerwechsel wie neu anfühlt
  4. Bei Bedarf: Regelmäßige Aktualisierung von HMI, Beleuchtung und anderen softwaregesteuerten Komponenten, um das Fahrzeug aktuell zu halten.

Die Konzentration auf die Minimierung von Gewicht, Abfall und Verarbeitung soll zu zukunftsorientierten Techniken führen, wie das  Inception Concept mit den vier Punkten der Nachhaltigkeit schon gezeigt habe. Es spart Gewicht sparen durch dünnere Sitze und luftdurchlässige Stoffe, reduziert Abfall durch geformte Stoffe, spart Ressourcen mittels Oberflächen aus Rohstoffen, keine Legierung, kein Chrom und erhöht die Effizienz im Betrieb durch bessere Antriebe. Die Marke sieht sich auf dem besten Weg, seine Verpflichtung, bis 2038 CO2 neutral (Carbon Net Zero) zu sein, zu erfüllen. Tatsächlich prognostiziert der Hersteller eine Reduzierung des globalen Erwärmungspotenzials um minus 60 Prozent weltweit und minus 70 Prozent in Europa bis 2030.

Label für Nachhaltigkeit: Sustainera

Ab sofort werden die Kundinnen und Kunden das SUSTAINera-Label auf CE-Anlagen finden. Es befindet sich bereits auf den Verpackungen der Teile und wird auch auf den Fahrzeugen zu sehen sein. Wenn die Kundinnen und Kunden es vorfinden, können sie sicher sein, dass für die Herstellung dieses Teils bis zu 80 Prozent weniger Rohstoffe und bis zu 50 Prozent weniger Energie benötigt werden als für ein entsprechendes Teil ohne recycelte Bestandteile.

„Carbon Net Zero sind nicht drei Worte, sondern eine Denkweise, ein Ansatz, den wir alle als Unternehmen und als Einzelpersonen annehmen müssen. Ebenso ist das „e-Lion" Projekt keine Strategie und kein Prospekt. Es ist ein Projekt, zu dessen Umsetzung wir uns verpflichtet haben, weil es für uns und künftige Generationen von entscheidender Bedeutung ist", verspricht Linda Jackson.

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