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Paris Autoshow 2024: Softcar – das vielleicht echte erste Netto-Null-Auto der Welt!

Mit eidgenössischer Konsequenz entwickelte Visionär Jean-Luc Thuliez mit seinem Team ein ziemlich unkaputtbares Autochen aus nur 1.800 Teilen, das überall gebaut werden kann. Die Fabrik würden die Schweizer gleich dazu liefern respektive konzipieren.

Softer Blick, aber harte Schale: Das "Softcar" aus der Schweiz. | Foto: G. Soller
Softer Blick, aber harte Schale: Das "Softcar" aus der Schweiz. | Foto: G. Soller
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Schon als Kind wunderte ich mich über die Unzerstörbarkeit des Bobbycars meines kleinen Bruders: Das Plastikrutscherchen war trotz übelster Misshandlung nicht kaputt zu kriegen und einer meiner Designprofessoren forderte Anfang der 1990er Jahre vehement ein Umdenken im Automobilbau! Am besten aus durchgefärbten Kunststoffen solle ein Auto bestehen, damit teure Lackschäden und Beulen endlich Vergangenheit würden und die Versicherungen billiger würden.

Getan hat sich seitdem eher nix – bis jetzt! Aus der Schweizer Historie des Smart entstand ein Leichtfahrzeug wie ein Bobbycar, das für unter 20.000 Euro gebaut und verkauft werden kann – ja, auch und gerade in der teuren Schweiz!

Das „Softcar“ soll die Automobilindustrie vollständig in die Kreislaufwirtschaft überführen. Das gleichnamige Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Montageeinheiten im Herzen der Städte zu erhöhen! Und würde die Fabrik gleich dazuplanen.

Cabrio, Limo oder Van? Wie es beliebt!

Das Chassis soll laut Heinz Lamprecht, dem "Directeur Commercial" bei Softcar auf bis zu 1,6 Millionen (!) Kilometer ausgelegt sein, also auch im Lieferdienst eine kleine Ewigkeit und die Karosserie soll sich ohne Qualitätsverlust bis zu sechs Mal (!) wieder shreddern und neu spritzen lassen – sie besteht bis auf die Flügelklapptüren aus einem Stück und kann auf dem Chassis nach Belieben getauscht werden!

Nur 1,49 Meter schmal, dazu tolle Klappflügeltüren

Kurz zu den Daten des 3,42 Meter kurzen, nur 1,49 Meter schmalen und 1,65 Meter hohen Zwergs für vier: Er hat 2,42 Meter Radstand und bis zu 350 Liter Kofferraumvolumen. Der Wendekreisdurchmesser beträgt sieben Meter.

Der 15-kWh-Li-Io-Akku soll für bis zu 200 Kilometer Reichweite Strom bieten und sich mit maximal 6,6 kW binnen zweieinhalb Stunden komplett laden lassen. An der 2,3-kW-Sterckdose dauert es auch nur rund acht Stunden.

Er bringt 15 kW Dauer- und 30 kW Peakleistung, beschleunigt in vier Sekunden auf 50 km/h bis zu 90 km/h Topspeed und darf damit auf Autobahnen.

Der Sitztest mit zwei Sitzriesen

Und wir sitzt es sich? Lamprecht öffnet die Flügeltüren. Wir dürfen den ganz harten Test machen: Einmal 1,9 und einmal 2,08 Meter ins Auto....sitzt die 2,08-Meter Person vorn, finden alle gerade genug Platz! Umgekehrt ist der Fond zu eng, aber vier mal 1,9 Meter gehen sich locker aus. Tricky: Die Sitzschienen sind an den Außenseiten sehr weit innen montiert, dass noch ein Fuß drunterpasst. Renault-Sitze der frühen 1980er lassen grüßen.

Die Materialien sind innen sehr styroporlastig und die Anzeigeeinheit ist sehr schlicht – da ist etwas Verzicht gefragt. Aber an jedem, schick bezogenen Sitz sitzt ein kleines Schweizer Fähnchen. Die eher raue Karosserie würden wir im Sommer mit einem Verhüterli abdecken, nicht dass die Farben ausschießen und man ein ausgeblichenes Softcar fahren muss. Dafür muss man es nie polieren – Wasserschlauch und Wurzelbürste genügen!

Am Ende waren wir einmal mehr angetan von einer solch unheimlichen Konsequenz, ein Auto so CO2-arm wie möglich zu fertigen! Möge das süße Softcar in Serie gehen und viele Kommunen finden, die es produzieren wollen!

Was bedeutet das?

Nach Rinspeed, Swatch, Microlino oder Juice Technology macht sich wieder ein Schweizer Unternehmen auf, die Welt der Mobilität ein kleines bisschen zu revolutionieren! Möge es gelingen! Das Softcar hätte es sowas von verdient!

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