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Opel Vivaro-e Cargo: Strom-Van zum Kampfpreis

Mit einem "Kampfpreis" von 35.650 Euro netto eröffnet die PSA-Tochter den Verkauf für den Elektro-Kastenwagen. Abzüglich Umweltprämie startet man für 26.650 Euro netto in die gewerbliche E-Mobilität.

Kommt unter Strom: Der Vivaro-e startet mit einem verlockenden Einstiegspreis für einen vollwertigen E-Van. | Foto: Opel
Kommt unter Strom: Der Vivaro-e startet mit einem verlockenden Einstiegspreis für einen vollwertigen E-Van. | Foto: Opel
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Johannes Reichel

Die deutsche PSA-Tochter Opel nimmt ab sofort Bestellungen für den neuen rein batterie-elektrischen Vivaro-e Cargo entgegen. Die Preise für den E-Transproter beginnen bei 35.650 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Abzüglich der erhöhten Umweltprämie von 9.000 Euro ergibt sich ein Preis von 26.650 Euro. Die Auslieferung des emissionsfreien Kastenwagens sollen dann noch in diesem Jahr beginnen, verspricht der Hersteller. Kunden haben die Wahl zwischen zwei Lithium-Ionen-Akku-Sets mit 75 kWh für eine Reichweite bis zu 330 Kilometer und einer 50 kWh-Batterie (45 kWh nutzbar) für maximal 230 Kilometer nach WLTP.

„Der Vivaro-e ist das erste leichte Nutzfahrzeug von Opel mit Elektroantrieb. Unabhängig von der Größe der Batterie transportiert der Neue Waren stets emissionsfrei von Tür zu Tür, ohne Einschränkungen in Sachen Praktikabilität – weit über die ‚letzte Meile‘ hinaus“, erklärt Opel Deutschland-Chef Andreas Marx.

Alle Versionen und Ausstattungen des Vivaro-e Cargo mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40.000 Euro seien voll förderfähig, sobald sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gelistet sind (BAFA-Liste). Bei Fahrzeugen mit einem Nettolistenpreis von über 40.000 Euro liegt die Innovationsprämie immer noch bei 7.500 Euro.

Bis zu 1.200 Kilo Zuladung, 1.000 Kilo Anhängelast

Der neue E-Transporter verfügt über die gleichen Ladeeigenschaften und das identische Ladevolumen der konventionellen Modelle. Mit bis zu 1.200 Kilogramm maximaler Zuladung befördert er mit maximal 1.200 Kilo lediglich 200 Kilo weniger an maximaler Fracht (Diesel bis zu 1.405 Kilogramm Zuladung). Außerdem ist das Modell als bisher einziges Fahrzeug im noch kleinen Segment elektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge, das mit einer Anhängerkupplung bestellbar ist und Anhängelasten von bis zu 1.000 Kilogramm ziehen kann. Mit einer Leistung von 100 kW (136 PS) und einem maximalen Drehmoment aus dem Stand von 260 Newtonmeter soll das Fahrzeug zugleich ausreichend motorisiert sein für primär im urbanen Raum zugedachte Aufgaben. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt, was die elektrische Reichweite schonen soll und der Autobahnrichtgeschwindigkeit in Deutschland entspricht.

Was bedeutet das?

Abzüglich Prämie für gut 26.000 Euro, so wird allmählich ein Schuh draus, aus der E-Mobilität für gewerbliche Kunden. Denn wer mit täglichen Fahrleistungen in der Logistik oder Handwerk im urbanen und suburbanen Umfeld rechnen kann, für den rechnet sich die E-Mobilität schneller als für manchen Privatkunden, der kaum Meilen macht und dessen Fahrzeug meistens herumsteht. Im Grundsatz ist mit der Priorisierung der Elektrifizierung des gewerblichen Verkehrs den Städten und dem Klima viel schneller und wirksamer geholfen, als jetzt alle Pendler zu elektrifizieren, von denen man ja eigentlich ohnehin viel weniger haben will und die auch mit raumgreifenden Elektro-SUVs oder Plug-in-Hybriden viel zu viel Platz beanspruchen.

Meist gibt es bei Gewerbekunden auch eine Strominfrastruktur, die zumindest das Übernacht-Laden ermöglicht, wobei das vielen beim Vivaro-e auch alle zwei Tage genügen dürfte. Und wer den großen Akku wählt, lädt einmal die Woche. Insofern kommt die Offensive von PSA und der Tochter Opel zur rechten Zeit und könnte der gewerblichen E-Mobilität einen mächtigen Schub verpassen. Bisher gibt es in dieser Klasse allenfalls den deutlich teureren eVito von Daimler, der zudem über einen viel kleineren Akku (41 kWh brutto/35 kWh netto) und weniger Reichweite verfügt und mit 44.990 Euro Netto fast 10.000 Euro höher ansetzt.

Ansonsten muss man sich eine Klasse drüber umschauen, wo dann aber für Renault Master Z.E., e-Sprinter oder VW e-Crafter ganz andere Preise aufgerufen werden, die weit über der 50.000-Euro-Marke liegen. Der Vivaro-e Cargo schnürt ein plausibles Paket mit Realitätssinn: Fast keine Abstriche in der Praktikabilität, bei Volumen und Nutzlast, zu einem Preis, der für viele Kunden den Einstieg erleichtern dürfte. Mal sehen, ob VW im Verein mit ABT e-Line hier kontern kann in Form des ABT e-Line T6.1, der demnächst als Vollstrom-Van anrollt.

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