Opel Rocks-e: Opel rockt die Stadt
Nach SUV und CUV jetzt also SUM: Das steht für Sustainable Urban Motion, also nachhaltige städtische Mobilität und ist laut Opel die Antwort auf die Mobilitätsanforderungen unserer Zeit. Komplett anders, komplett neu, komplett elektrisch – so wirbt Opel für den Rocks-e. Er soll die Lücke zwischen Motorroller / E-Scooter und herkömmlichen PKW schließen.
Insgesamt 250 Bauteile
Das batterieelektrische „SUM“ besteht aus den gleichen 250 Bauteilen wie sein Schwestermodell der Stellantis Gruppe, dem Citroën Ami. Heißt unter anderem: 5,5 kWh-Akku, der nach WLTP bis zu 75 Kilometer Reichweite bietet und dafür binnen 3,5 Stunden an der Haushaltssteckdose wieder geladen werden kann.
Er bietet bei winzigen Außenabmessungen in einem - dank der großzügigen Verglasung - sehr luftig wirkenden Innenraum zwei Erwachsenen Platz, dazu gibt es noch einen 63-Liter-Stauraum im Beifahrerfußraum. Auch die Übrigen Daten gleichen sich; der Wendekreis ist unschlagbar klein (7,20 Meter), das Fahrzeuggewicht mit 471 Kilogramm inklusive Batterie sehr gering und das Aufladen der Batterie an einer handelsüblichen Haushaltssteckdose schnell und einfach.
Die Opel Designer entschieden sich, Ihrem Modell durch die Zweifarbigkeit der aus durchgefärbtem Kunststoff bestehenden Karosserieteile Eigenständigkeit zu verleihen. Die dunklen Front – und Heckpartien bilden eine Reminiszenz an die sportlichen Opel Modelle mit schwarzer Haube. Graue Theorie blieb dagegen im wahrsten Sinnes des Wortes die Markteinführung des baugleichen Citroën Ami. Das 6 kW (8 PS) leistende Leichtfahrzeug sollte ursprünglich im ersten Quartal 2021 in Deutschland auf den Markt kommen, was nie geschah.
Ein Problem der ganz Leichten: Die Förderrichtlinien
Ein Knackpunkt könnte sein, dass die Leichtfahrzeuge vom Gesetzgeber nicht als vollwertige Elektroautos mit bis zu 9.000 Euro Prämie gefördert werden. In Frankreich beginnt die Ami-Preisliste bei rund 6.000 Euro nach Abzug von 900 Euro Prämie. Für den Opel Rocks-e müsste man dann rund 7.000 Euro veranschalgen, wo es einen bis zu 125 km/h schnellen Dacia Spring mit vier Türen, vier Plätzen, Klimaanlage und 33 kW (45 PS) nach Abzug der Prämie für gut 11.000 Euro gibt. Entsprechend hat der Ami in Deutschland bisher nicht recht „gerockt“.
Denn Zielgruppe sollen alle sein, die kostengünstige Mobilität im städtischen Umfeld suchen, aber auch Stadtrandpendler und Fahranfänger, die dank der neuen Führerscheinklasse AM in Deutschland schon ab 15 Jahren Rocks-e fahren dürfen. Diese Einstufung als Leichtfahrzeug bedingt allerdings auch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 45 km/h. Die Frage, ob der Rocks-e mit dieser Tempobegrenzung nicht mitunter zum Verkehrshindernis auf den Straßen werden könnte, kommentierte ein Opel-Mitarbeiter mit den Worten, man könne heutzutage in der Rushhour in den deutschen Großstädten schon froh sein, wenn man diese Geschwindigkeit nur annährend erreichen könnte.
Trotzdem: Der neue Rocks-e soll ab Ende 2021 online oder im Direktvertrieb bei ausgewählten Händlern bestellbar sein. Der Preis steht noch nicht fest, er soll aber deutlich unter dem eines herkömmlichen Kleinwagens liegen. Es werden drei Ausstattungslinien zur Verfügung stehen, außerdem soll es eine Reihe von Individualisierungsmöglichkeiten geben. Nach dem deutschen Markt 2022 sollen weitere Märkte folgen. Bis dahin gibt es vielleicht auch bei den Kaufprämien Neues zu berichten und weitere Möglichkeiten, im Rocks-e die Stadt zu rocken – über Carsharing, Mieten oder Abomodelle. Auf dass Opels erstes „SUM“ ab 2022 doch noch durch deutsche Städte summt!
Was bedeutet das?
Neue Mobilität bedeutet auch, neue Verkehrsmittel zu etablieren. Wie schwierig das sein kann, beweist der Citroën Ami alias Opel Rocks-e: Der Franzose war schon 2019 groß angekündigt worden, kam aber nie. Jetzt startet Opel einen zweiten Versuch. Man darf gespannt sein, ob der Rocks-e die Absatzcharts so rocken kann wie einst "Rox-y Music".
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