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Opel Frontera: Opels neues Frontcar

Der Name passt – in der Summe seiner Qualitäten könnte der Frontera Opels neue „Frontfrau“ oder der neue „Frontmann“ beim Absatzkonzert werden. Denn er vereint viele tolle Eigenschaften und vergisst trotzdem seinen Markenkern nicht.

Kantiger und cleverer Charakter: Der neue Frontera hat das Zeig, einer der Bestseller im Opel-Programm zu werden. | Foto: Opel
Kantiger und cleverer Charakter: Der neue Frontera hat das Zeig, einer der Bestseller im Opel-Programm zu werden. | Foto: Opel
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Gregor Soller

Die „Bügelfalte“ auf der Haube haben Sie sich dieses Mal gespart und nur im Stoßfänger zitiert, Müsse man nicht zwingend überall haben, so das Opel-Design, das sonst ganze Arbeit geleistet hat: Auf der globalen "CMP Smart Car"-Plattform von Stellantis, auf der auch der Citroen C3 steht, der ebenfalls elektrisch, mild- und ganz hybridisiert kommt, baute Opel einen 4,4 Meter langen kantigen SUV auf, der innen jede Menge Platz bietet, dazu viele gute Ideen, ohne überkandidelt zu wirken und das alles zu sehr attraktiven Preisen. Montiert wird er wie sein kleineres französisches Geschwisterchen im slowakischen Trnava – klar – Stellantis versucht hier immer, plattformähnliche Modelle zusammenzuziehen.

In Sachen Antrieb orientieren wir uns gleich mal am Citroen, der da 83 kW (113 PS) mit 44 kWh-Lithium-Ferrophosphat-Akku bietet, wobei das bei Opel die Basis sein dürfte, denn unter der größeren Karosserie ist eben auch Platz für Größeres. Schnellladen sollte auch hier mindestens mit 100 kW klappen, sodass der Akku in 26 Minuten wieder von 20 aus 80% gefüllt ist. Der erste optische Eindruck überzeugt: Der Vizor sagt klar Opel, an der hinteren Tür blitzt ein bisschen Citroen durch bevor er am Heck steil und knackig abgeht. Hier könnte man auch „GMC“ oder „Genesis“ denken – ist auf jeden Fall gelungen.

Sehr viel Platz innen, hohe Dachlast – für dachzeltende Familien

Optisch ist klar: Der Frontera ist tatsächlich als „praktisches, rundum alltagstaugliches SUV“ gedacht, wie Opel mitteilt. Wir finden vorn und auch im Fond reichlich Platz und mit aufgestellten Rücksitzen sollen mehr als 460 Liter Kofferraumvolumen geboten sein, die sich auf bis zu 1.600 Liter erweitern lassen. Ein bisschen schade ist, dass es nicht wenigstens gegen Aufpreis noch mehr Flexibilität gibt: Man kann die Rückbank 60:40 teilbar umlegen und ein zweite Ladeboden ist serienmäßig an Bord, aber verschiebbare Rücksitze und eine 40:20:40-Teilung wären hier noch eine Oktave höher gegangen. Aber auch kann der Frontera größere Fahrten rocken, denn mit optionaler Dachrehling trägt er bis zu 200 Kilogramm auf dem Dach.

Zur Präsentation hatte Opel natürlich die Topversion gebracht, mit zweifarbiger Optik, dem Pure Panel-Cockpit mit zwei 10-Zoll-Displays und Multimedia-Infotainment und auch hier findet sich das neue, eher eckig gestaltete Lenkrad – passt! Zumal man manche Funktionen wie die Klimatisierung auf Tasten beließ, aber auch das Infotainment selbst gewann an Klarheit und voraussichtlich auch Verständnis – leider war bei der statischen nur eine nicht funktionsfähige Oberfläche hinterlegt. Günstiger wäre wie bei Citroen das eigene Smartphone fürs Infotainment zu nutzen: Man klemmt es in die Docking-Station und kann es auch per Lenkradtasten steuern.

(Mechanisch) Clever ist das neue Smart: Viele kleine clevere Lösungen

Genial auch hier der mittig in der Sitzfläche von Fahrer und Beifahrer verlaufende Streifen, der zum Steißbein hin nach unten abtaucht, eine eigentlich ganz simple Innovation eines begeisterten Opel-Radlers – die Vertiefung verringert den Druck aufs Steißbein, was den Komfort erhöhen soll. Wir saßen jedenfalls fein auf den Stoffsitzen, die aus vollständig recyceltem und damit nachhaltigem Material erhältlich sind. Dazu kommen ein paar kluge clevere Details, woran man schon sieht, dass der kleine Slowake  ein bisschen nach Tschechien geschielt hat: Größere Geräte wie Tablets kann man hier in die Mittelkonsole packen, wo sie ein flexibles Band verlässlich an Ort und Stelle halten soll. Weitere offene Ablage- und Verstaumöglichkeiten mit Gummioberfläche sollen rutsch- und klapperfreies Ablegen diverser Alltagsgegenstände ermöglichen. Und in Reihe zwei finden sich an den Rückseiten der vorderen Sitzlehnen integrierte Smartphone-Taschen. Laden kann man die einmal induktiv und viermal per USB.

Es ist also viel geboten für vier, zumal die Preise am Boden bleiben: Die Verbrenner sollen unter 24.000, der Stromer ganz knapp unter 30.000 Euro starten. Womit er nicht nur innerhalb der Stellantis-Gruppe, sondern auch im bezahlbaren Wettbewerb klar macht, dass er künftig definitiv zu den „Frontfrauen“ respektive „-männern“ im Konzert der bezahlbaren kompakten SUV gehören will. Zumal Opel diesmal an den richtigen Stelen gespart hat: Denn niemand braucht Chichi wie x Innenraumfarben oder drölfzig Massageprogramme, aber alle wollen genug Platz zu bezahlbaren Tarifen, sehr gern auch elektrisch!

Was bedeutet das?

Es gibt durchjaus statische und sogar dynamische Fahrzeugpräsentationen, die uns etwas sprachlos oder fragend zurücklassen – so nach dem Motto „das jetzt halt auch, aber warum und für wen?“ Aber der Frontera hat uns begeistert und dürfte für 80, nein eigentlich für 100% der Autofahrenden genau das sein, was sie für eine komfortable individuelle Frontortbewegung brauchen. Dass man mitunter mehr wollen kann, steht woanders. Doch der Erfolg dürfte dem kantigen Kerl garantiert sein!

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